Mountain-Meadows-Massaker
(Den Original-Videoclip finden Sie hier)
Sandra Tanner:
Als die Mormonen nach Utah kamen, lebten sie schon in Vielehe und wegen der mormonischen Einstellung, dass sie ein höheres Gesetz hätten als die Verfassung der Vereinigten Staaten, wurde die Regierung der Vereinigten Staaten besorgt darüber, dass sich die Kirchenführer in einem Zustand der Rebellion befanden. Also sandte die Regierung eine Armee hinaus,
um die Rebellion der Mormonen hier draußen zu bändigen, um dafür zu sorgen, dass sich die Mormonen dem Bundesgesetz unterwarfen. Somit gab es hier unter den Mormonen eine große Anspannung und damals, als dies alles geschah, war einer der Apostel, Parley P. Pratt,
auf eine Missionsreise nach Arkansas zurück gegangen.
Er hatte früher schon eine Frau in Polygamie geheiratet, die einen lebenden Ehemann hatte. Als Pratt in Arkansas zurück war, spürte der Ehemann dieser Frau ihn auf und mit einem Komplizen zusammen, während sie die Straße hinunter ritten, schossen sie auf Pratt und töteten ihn. Dies war ein wütender, rachesüchtiger Ehemann, der seine Rache an Pratt ausübte. Die Nachricht kam nach Salt Lake zurück, dass einer ihrer Apostel in Arkansas getötet worden war. Und natürlich war die Polygamie der Hintergrund dieser Tötungsaktion.
Scott Fancher:
1857 verließen ungefähr 147 Auswanderer das nordwestliche Arkansas in Richtung California.
Sandra Tanner:
Als sie in das Territorium kamen, fanden sie die Mormonen in sehr erregter Stimmung vor, weil sie sich im Krieg mit der US-Regierung befanden, weil ihr Apostel in den Staaten getötet worden war, und sie befanden sich in einem fieberhaften Zustand der Rebellion gegen all diese Aktionen. Also als sich dieser Wagentreck nach Utah aufmachte,
richteten sie ihre ganze Wut und Frustration, die sich aufgebaut hatte, gegen diesen Wagentreck. Und sie machten sie für den Tod Parley Pratts verantwortlich.
Scott Fancher:
Natürlich hatten die Francher-Baker-Gruppe und die Auswanderer in diesem Treck nichts mit der Ermordung Parley Pratts zu tun. Ungefähr am 5. oder 6. September wurde der Wagenzug von Indianern, wie sie glaubten, angegriffen, und deshalb bildeten sie eine Wagenburg…
und sie wurden ungefähr 5 Tage belagert, ohne Wasser holen zu können. Nach dieser Zeit erschien ein Mann namens John D. Lee
mit einer Friedensfahne und bot ihnen sicheres Geleit an, wenn sie freiwillig ihre Waffen niederlegen würden.
Sandra Tanner: Nach einer so langen Zeit an einem felsigen und schwer zu ertragenden Ort hatten sie nur das Gefühl der Hoffnung, Hoffnung, dass diese Männer wirklich ehrenhafte Männer wären und ihnen sicheres Geleit geben würden. Und so arrangierten sie den Wagenzug zu einer Linie, so dass die Verwundeten der Angriffe an den Tagen zuvor in die Wagen vorne gebracht wurden, dann brachten sie die Kinder in die Wagen, dann die Frauen und die Männer dahinter, die Mormonen kamen hinzu und stellten sich in dieser langen Reihe von Menschen neben jedem Mann aus dem Treck. Und sie gaben ein Signal und die Männer aus dem Hinterhalt sprangen hervor,
töteten die Verwundeten in den Wagen und die Kinder, die älter als 8 Jahre alt waren, und alle Frauen.
Scott Fancher:
Jeder erwachsene Mann hatte eine mormonische Eskorte, die sich umwandte und die Männer hinrichtete.
Sandra Tanner:
Die Männer gingen in einer Einerreihe neben den nichtmormonischen Männern, drehten sich und schossen einfach - peng, peng – diese unbewaffneten Männer nieder, und somit wurden innerhalb weniger Minuten mehr als 120 Menschen, Frauen, Kinder und Männer, in diesem Massaker ausgelöscht.
Scott Fancher:
26 Mitglieder, glaube ich, des Fancher-Trecks überlebten…
Sandra Tanner:
Mein eigener Urgroßvater nahm an dem Mountain-Meadows-Massaker teil, ja, auf beiden Seiten der Familie meiner Mutter, auf der anderen Seite habe ich die Brigham-Young-Seite – und Brigham Young hatte offensichtlich das Szenario, das beim Massaker geschah, verursacht – und auf der anderen Seite, befinden sich in der Familie meiner Mutter Männer, die tatsächlich an dem Massaker teilnahmen. Es wurde zum Teil wegen der Vielehe herbeigeführt, weil Pratts Tod eine polygamistische Situation war, und ebenso war die US-Regierung wegen der Rebellion auf den Plan gerufen und sie versuchte der Polygamie in ihrer politischen Agenda Einhalt zu gebieten. Somit stand hinter all diesem die Polygamie.
Und das Mountain-Meadows-Massaker ist wirklich ein dunkler Flecken in der Mormonengeschichte.
Scott Fancher:
Der 11. September scheint ein schlimmer Tag für einige Leute zu sein, die hier abgeschlachtet wurden, und ein guter Tag für religiöse Extremisten… ich weiß nicht, wie ich es sagen soll… Menschen zu töten, sogar Frauen und Kinder, und es so feige zu tun, indem sie ihnen freies Geleit anboten, sie die Waffen niederlegen ließen und sie verrieten… ich weiß nicht… ich weiß nicht, wie man an diesen Ort gehen und dies rechtfertigen kann, ohne jede Theologie.
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