Wir brachen um 10:00 Uhr auf und bei Dunkelheit waren wir an der Mündung des Echo Canyon, siebzig Meilen entfernt, wo ein alter Mann und sein Schwiegersohn lebten. Aber diese erwiesen sich uns nicht zum Vorteil, da keiner von ihnen Nerven genug hatte, eine brütende Henne von ihrem Nest zu nehmen. Ich fragte sie nach den Dieben, aber sie wussten nichts von ihnen. Es begann in dieser Nacht zu schneien und zu regnen und es hielt bis zum nächsten Tag an. Am nächsten Morgen klärte es schön und warm auf; der Schnee verschwand an den südlichen Hängen und wir gingen hinaus, um nach Spuren zu suchen. Wir fanden alte am Berghang, von denen wir dachten, dass sie von ihnen stammen müssten; wir folgten ihnen ungefähr für vier Meilen und stießen auf frische, gerade entstandene, die zum Web River führten. Wir schauten den Fluss hinauf und hinunter, vom Berghang aus, so dass wir meilenweit in jede Richtung sehen konnten, und sahen sie ungefähr zwei Meilen entfernt nahe am Fluss. Wir sahen sie auf Wildgänse schießen. Es gab vier von ihnen und jeder hatte Gewehre und Pistolen. Wir hatten nur Colt-Revolver.

Wir beobachteten sie eine Weile und überlegten, wie wir zu ihnen gelangen könnten, ohne gesehen zu werden. Wir fielen zurück und nahmen den Weg am Fluss entlang und blieben außer Sicht bis wir dicht bei ihnen waren. Ich sagte Joe, dass er seine Pistole entsichern sollte und ich entsicherte meine. Ich sah ihn an und er war blass und zitterte. Ich gab ihm einen Klatsch ins Gesicht und sagte ihm, ich würde ihm den Kopf zertrümmern, wenn er nicht auf sich Acht geben würde. Seine Farbe kam zurück, seine Kräfte festigten sich und seine Augen sprühten Zorn. Ich sagte ihm: „Gehorche den Befehlen und folge mir.“

Wir ritten um das Gebüsch herum und stürmten auf sie ein und schrieen zur gleichen Zeit: “Hier sind sie, Jungs, vorwärts.“ Ich befahl, sich zu ergeben, sagte, dass sie ihre Waffen Joe übergeben sollten, und richtete gleichzeitig meine Pistole auf denjenigen, den ich für den gefährlichsten hielt, und schwörte, auf den ersten zu schießen, der zögerte. Sie übergaben ihre Waffen in kürzester Zeit. Ich sagte Joe, dass er einige Schritte zurückbleiben sollte, während ich sie zu dem Haus an der Mündung des Canyons vor mich hermarschieren ließ. Als wir auf den Weg kamen, wollten sie wissen, wo der Rest der Kompanie wäre. Ich ließ sie glauben, dass sie dicht bei wären, aber als wir das Haus erreichten, wurde bald bekannt, dass wir keine Kompanie bei uns hatten. Sie schwörten, wenn sie das gewusst hätten, hätten sie sich nicht überrumpeln lassen, und sie begannen, vom Ausreißen zu sprechen. Wir nahmen jeder ein Gewehr und versteckten den Rest ihrer Waffen und hielten Wache über sie.

Nach kurzer Zeit waren unsere Männer da und hatten kein trockenes Haar an ihren Pferden. Als sie nach Fort Bridger zurückkehrten und die Nachricht hörten, kamen sie so schnell wie ihre Pferde sie tragen konnten. Wir erfuhren dann, dass das Lager der Diebe sechs Meilen hinter den Bergen läge; dass dort ihre Pferde und ihre ganze Lagerausrüstung waren und dass einer aus ihrer Gruppe in die Stadt gegangen wäre, um Mehl zu besorgen.

Am nächsten Tag gingen wir in ihr Lager und brachten alles zu dem Haus; wir fanden drei gestohlene Tiere, aber der Mann der in Erwartung, seine Pferde zu finden, zu mir kam, war enttäuscht. Wir hatten keinen Beweis gegen drei der Gefangenen, aber brachten sie zur Stadt und schickten den Schuldigen von einer Kugel durchlöchert zum Fluss hinunter.

Wir teilten unsere Gruppe, da es zwei Wege zur Stadt gab, um den anderen Dieb, Ike Vaughn, zu schnappen. Die Gruppe, in der ich nicht war, erwischte ihn an der Mündung des Emigration Canyon, weniger als fünf Meilen von der Stadt entfernt, auf dem Weg zurück zu seiner Gruppe. Ich erreichte mit meiner Gruppe die Stadt bei Dunkelheit und erfuhr, dass sie Vaughn hatten. Wir hatten eine beschwerliche Reise durch den Schnee, überquerten den Berg, hatten während der Hälfte der Zeit Stürme und waren müde und ausgezehrt; also übergaben wir den Gefangenen der diensthabenden Polizei mit der Anweisung, in dieser Nacht seine Laufbahn zu beenden.

Ungefähr gegen Mitternacht erwachten wir aus einem gesunden Schlaf von einem von der Polizei geweckt, der uns erzählte, dass der Gefangene weg wäre. Wir fragten ihn, wie das passiert ist. Er sagte, sie holten ihn heraus und gaben ihm einen Schlag auf den Kopf, als er sich losriss und wegrannte. Wir standen auf und suchten bis zum Tagesanbruch, aber fanden keine Spur von ihm. Ich ging mit Herrn R--- , der Mann, der seine Pferde verloren hatte, um Brigham Young zu treffen und gab einen Bericht über das, was wir getan hatten.

Herr R--- gab ihm einen vollständigen Bericht über alles, was geschehen war, und über das Entkommen von Vaughn. Er sagte, dass wir gute Arbeit getan hätten; sagte uns, dass wir heimgehen und uns ausruhen und danach noch einmal hinter Vaughn hergehen und nicht aufhören sollten, bis wir ihn getötet hätten. Wir fragten ihn dann, was mit ihrem Besitz geschehen sollte. Er sagte: „Übergebt ihn der Kirche.“ Er sah, dass dies Herrn R--- nicht gefiel, da er seine Pferde verloren hatte, die von dieser Gruppe gestohlen wurden, auf einer beschwerlichen Reise gewesen war, um dann den Besitz denen zu übergeben, die reichlich hatten; dies passte ihm nicht. Schließlich sagte Bruder Brigham: „Nehmt den Besitz und verteilt ihn unter euch“, was wir taten.

Ich bekam ein kleines Spanisches Maultier im Wert von fünfundsiebzig Dollar, ein Gewehr und zwei halbabgenutzte Decken als meinen Anteil. Hier lassen Sie mich sagen, dass dies alles war, was ich je für Dienste im Auftrag von Brigham Young erhielt. Auch bekam ich nie ein Geschenk von ihm, nicht einmal einen Dollar. Aber wegen meines früheren Glaubens stellte ich nichts in Frage, in der Annahme, dass er Recht hätte; dass ich in allen Dingen und nicht nur als meine Pflicht, sondern dass es äußerst notwendig wäre, seinen Befehlen zu gehorchen hätte, und dass es mir am Ende sowohl als geistige wie auch zeitliche Erlösung gereichen würde, in welcher Situation sich jetzt in diesem Territorium Tausende befinden.

Wir ruhten einen Tag, als Herr R--- mit einem Mann nach Süden nach San Pete Valley aufbrach, eine Entfernung von einhundertundzwanzig Meilen, um zu schauen, ob Vaughn sich dort befand, da dort einige Bekannte von ihm wohnten. Sie suchten die Witwe von I. Hatch auf im Glauben, er könnte dort sein, aber sie erhielten keine Neuigkeiten über ihn. Frau Hatch erzählte Herrn R---, dass ihr Mann kurz, bevor er starb, sagte, dass er Herr R---s Pferde genommen hätte und sie an einen Kalifornier verkauft hätte; dass sie fort wären und es ihm Leid täte, aber er könnte es jetzt nicht ändern und er wollte von ihr, es Herrn R--- mitzuteilen, wenn sie ihn je sehen würde.

Sie kehrten zurück, ohne etwas von Vaughn gehört zu haben, aber sie sagten, sie hätten abgemacht, wenn er gesehen werden würde, dass er hinzugezogen würde. Kurz hiernach erzählte er mir, dass Vaughn unten im Süden geschnappt und getötet worden wäre. Ich fragte ihn nie, wer es getan hätte; ich weiß es immer noch nicht. Die anderen drei wurden freigelassen und gingen nach Kalifornien.

Ich hatte Vorbereitungen für einen Straßenhandel für den ganzen Winter getroffen mit der Absicht, eine Ausrüstung zu bekommen und irgendwo in die Nähe des Green River zu gehen und mit den California- und Oregonaussiedlern mit müden und lahmen Rindern zu handeln und überschüssige Ladung zu kaufen, die gewöhnlich billig verkauft wird, wenn die Gespanne beginnen, müde zu werden.

Ich begann das Gesetz zu verlesen, von dem ich eine oberflächliche Kenntnis hatte, als ich ziemlich jung war. Ich hatte immer darauf geachtet, da ich sah, dass die Kenntnis vom Gesetz und Begabung dafür im Allgemeinen in diesem Land ziemlich unterentwickelt war. Ich dachte, die Ausübung des Gesetzes würde nach einer Weile ein gutes Geschäft werden, aber in diesem Sommer beabsichtigte ich zu handeln. Ich bekam meine Ausstattung an Rindern, Lebensmitteln und einem Satz von Schmiedewerkzeugen und ging nach Green River; kam dort am ersten Mai an und die Berghändler, etwa vierzig oder fünfzig, suchten mich alle auf und wollten Whiskey. Ich hatte eine Menge und verkaufte einige Tage lang Whiskey für einen Dollar pro Glas und nahm sechs- oder siebenhundert Dollar ein. Ich dachte, ich sollte besser auf der Straße weiter zurück gehen, da dort und um Green River herum so viele handelten; also ging ich nach Pacific Springs, sechzig Meilen weiter östlich, errichtete ein Geschäft und bot Lebensmittel an und die Aussiedlertreks begannen bald zu kommen. Hufe beschlagen, Wagen reparieren und Whiskey waren sehr gefragt und lahmes Vieh war billig.



ein Bild

Hickman tötet Hartley auf Befehl von Orson Hyde, einem der Zwölf Apostel. Seite 98.

Ich war nur einige Tage dort gewesen, als Doc. Morton aus St. Louis mit einer ähnlichen Ausstattung für einen Straßenhandel ankam. Er war Chirurg in Colonel Doniphans Regiment aus Freiwilligen aus West-Missouri während des Mexikanischen Krieges. Er war auch der Morton der Großhandelsdrogerie in St. Louis. Dieser Gentleman hatte einiges von der Prärie gesehen und machte diese Reise zur Abwechslung und erwartete nicht, dort Händler zu finden. Er schien traurig und enttäuscht. Ich sah, dass er ein Gentleman war, und sagte ihm, dass es für uns beide genug zu handeln gäbe; also errichtete er sein Geschäft ungefähr zweihundert Yards von mir entfernt. Die Auswanderung aus dem Osten nach Kalifornien und Oregon kam bald sehr dicht. Eine Rinderherde nach der anderen kam täglich vorbei und die meisten enthielten lahme oder müde Tiere, die verkauft werden sollten. Wir zahlten fünf bis zehn Dollar pro Kopf, selten darüber. Erhandelte etliche gute Pferde, einige lahm, andere krank; kaufte Kleidung, Lebensmittel, Wagen, Zaumzeug und Zelte zu einem niedrigen Preis.

Wir hörten irgendwann im August auf. Der Doktor ging mit seiner Herde nach Salt Lake, verkaufte sie und ging in diesem Herbst nach St. Louis. Ich kam mit über einhundert Stück mehr Rindern nach Hause als zur Zeit, als ich aufbrach, und mit einem bisschen von allem. Ich machte, nachdem ich zu Hause war, eine Aufstellung von dem, was ich in diesem Sommer eingenommen hatte und es waren mehr als neuntausend Dollar. Ich hatte einige der schönsten Durham-Rinder gekauft, die ich je gesehen hatte; sie waren schwer und sanftmütig, sie konnten nicht durchgehen. Aus dieser Herde züchtete ich und hatte viele Jahre lang die preisgekrönte Herde auf den Salt-Lake-Viehmärkten.

Während des Sommers entstanden Schwierigkeiten zwischen den Fährleuten und den Männern aus den Bergen. Die letzteren besaßen und betrieben immer die Fähre über den Green River; aber die Utah-Gesetzgebung garantierte Hawley, Thompson & McDonald ein Patent für alle Fähren dort. Die Bergmänner, die dort viele Jahre gelebt hatten, erhoben Anspruch auf ihre Rechte der Älteren und ein Problem entwickelte sich, bei dem die Bergmänner gewaltsam von allen Fähren mit Ausnahme von einer Besitz ergriffen und machten mit ihnen etwa dreißigtausend Dollar. Als die Fährsaison vorüber war, führte die Gesellschaft mit dem Patent Klage gegen sie und für alles, was sie während des Sommers verdient hatten.

Ungefähr zu dieser Zeit ging das Gerücht um, dass Jim Bridger die Indianer mit Pulver und Blei versorgte, um die Mormonen zu töten. Beeidete Erklärungen wurden dazu abgegeben und der Sheriff erhielt die Anweisung, mit einer Truppe von einhundert Männern hinauszuziehen, um ihn einzusperren, seine Munition zu beschlagnahmen und seine alkoholischen Getränke zu vernichten. Man ließ mich in Brigham Youngs Büro kommen. Er sagte mir, dass er wollte, dass ich mit dem Sheriff James Ferguson und seiner Truppe gehe, da ich im letzten Sommer dort draußen gewesen war, und mit diesen Männern aus den Bergen vertraut wäre und besonders dienlich sein könnte. Dementsprechend ging ich mit; Bridger hatte davon gehört und verschwand – niemand wusste wohin. Wir suchten einige Tage lang alles nach ihm ab. Schließlich kam einer von denen, die die Fähren eingenommen hatten, nach Fort Bridger und wurde eingesperrt. Es wurde keine Munition gefunden, aber Whiskey und Rum, von dem wir einen guten Lagervorrat hatten, wurde portionsweise vernichtet; der Sheriff, die meisten seiner Beamten, der Doktor und der Kaplan der Kompanie, sie alle halfen, die Befehle auszuführen und sie arbeiteten Tag und Nacht so hart, dass sie erschöpft waren – nicht mehr in der Lage aufzustehen. Aber die Soldaten, arme Kerle! Sie wurden rationiert und arbeiteten nicht so viel.

Ich sah, wie die Dinge abliefen und sagte dem Sheriff, dass ich nach Hause gehen würde. Er bat mich dann, ob ich mit Lieutenant Eph. Hanks Gruppe den Gefangenen nach Salt Lake bringen könnte. Ich war einverstanden und wir brachen am Nachmittag auf. Hanks war voll mit Rum. Die nötigen Vorräte wurden aufgeladen, die aus einigen Flaschen von demselben bestanden. Wir beabsichtigten, vierzig Meilen zu reisen, bevor wir schliefen, aber als die Nacht hereinbrach, war es sehr dunkel. Die Flaschen bestimmten das Geschehen, bis wir an ein Gebüsch kamen, als der Gefangene, Elisha Ryan, von seinem Pferd rutschte und plötzlich im Gebüsch außer Sicht war. Wir suchten ein oder zwei Stunden lang nach ihm und schickten zwei aus unserer Gruppe zurück nach Fort Bridger, während Hanks und ich die Stadt erreichten und unseren Bericht abgaben. Hanks, der einer der „Sternenjungen“ war, so schaute man jedenfalls zu ihm auf, fühlte sich ziemlich billig, als der Rum nachließ und er zu sich kam und er sah, was er getan hatte.

Die Truppe ging nach Green River, erschoss zwei oder drei der Bergmänner, nahm einige hundert Stück Rinder, kehrte nach Fort Bridger zurück und den Whiskey, den sie nicht trinken konnten, gossen sie aus oder hoben ihn auf, wie auch immer, jedenfalls genug, um sie betrunken zu halten, bis sie nach Hause kamen. Der Besitz, der eingenommen wurde, diente als Bezahlung für einige Offiziere und, wie man sagte, für die Ausgaben der Truppe, aber, arme Kerle, ich kannte keinen von ihnen, der je einen Dollar bekam. Es ging dahin, um Zehnten zu zahlen und schließlich wurde alles verschlungen und der Kirche übergeben, und Hawley & Co bekamen nie einen Cent. Dies missfiel ihm sehr; aber er musste es ertragen und „es klebt ihm bis heute im Hals“. Der alte Mann erzählt einige wunderbare Geschichten hierüber und andere Verluste, die durch Kirchenautoritäten erlitten wurden; aber das ist seine Geschichte und nicht meine; ich kann Ihnen die Art und Weise vermitteln, wie einige in finanziellen Dingen von denen behandelt wurden, die Vollmacht über sie hatten.

In jenem Herbst, wurden nach der Ernte meine Pferde gesammelt und auf ein Feld gebracht, das wahrscheinlich fünfundsiebzig Morgen groß war, das nicht bearbeitet war und auf dem das beste Gras wuchs. Eines Morgens kam mein angestellter Junge herein und erzählte mir, dass Frenchy weg wäre, eines meiner erlesensten kleinen French-Pferde, die ich je sah. Seine Mähne hing bis zu den Knien und sein Pony bis zur Nasenspitze; ein Pferd, das ich im Jahr vorher erhalten hatte und für das ich einen guten Preis gezahlt hatte. Ich fand es sehr sanft und machte es meiner Frau zum Geschenk – derselben guten Frau, von der ich Ihnen erzählt hatte, wie ich um sie warb und sie heiratete, als ich noch ein Junge war. Es hatte einen wunderbaren Gang; sie liebte es, auf seinem Rücken zu reiten, und mit ihm konnte sie unter Hunderten von Pferden eine einzigartige Show darbieten.

Wir fanden, wo der Zaun heruntergelassen und das Pferd hinausgeführt wurde, und die Fußspur eines Mannes. Ich ließ mein Pferd holen, das das beste im Territorium war, und nahm einen meiner nächstbesten angestellten Männer und wir machten uns auf. Ungefähr gegen Mittag fanden wir seine Spur und wir waren überzeugt, welchen Weg er genommen hatte. Wir reisten mit einer Geschwindigkeit von acht Meilen pro Stunde und kurz vor Sonnenuntergang sah ich mein Pferd aus den Sümpfen des Utah Lake herauskommen, sechzig Meilen von dort, wo wir aufbrachen. Ich war wütend, aber auch müde. Der Mann auf ihm begrüßte mich und wollte wissen, ob er sich unserer Gesellschaft nach Süden anschließen könnte. Ich fühlte mich zu entrüstet, um sprechen zu können. Ich ritt an seine Seite und schoss ihm ins Herz, nahm mein Pferd und ritt nach Hause; ich stieg nicht einmal von meinem Pferd herunter, um ihn zu untersuchen. Ich hörte nie wieder von ihm. Ob er gefunden oder begraben wurde, weiß ich nicht.

Ich war ein paar Tage danach in der Stadt und als meine Pflicht ansehend gab ich Brigham Young Bericht, der das Recht auf das Nehmen von Leben in seinen Händen hielt, und niemand sonst, wie es uns oft gesagt wurde. Er sagte, dass ich recht gehandelt hätte. Ich möchte hier erklären, dass, während ich in Pacific Springs am Südpass bei meinem Handelsposten zwischen den vorbeiziehenden Aussiedlern war, einer meiner Brüder vorbeikam, um nach Kalifornien zu gehen. Ich hatte ihn seit zwölf Jahren nicht mehr gesehen und ich hatte ihn nicht erkannt. Er hatte Medizin studiert, hatte sein Diplom und war auf dem Weg nach Kalifornien, um seinen Beruf auszuüben. Ich brachte ihn mit viel Überredung zum Anhalten und er verbrachte den Winter bei mir; aber ehe der Winter um war, mormonisierten wir ihn und brachten ihn dazu, sich der Kirche anzuschließen. Von der Zeit an ist er hier gewesen und er ist ein guter Mormone; aber, armer Kerl, er hat nie eine Frau gehabt, hat nicht Medizin praktiziert, lebt auf seiner Farm, baut Getreide an, kümmert sich um seine Rinder und geht daher, als wäre er in der Tat ein stereotyper Christ.

Ich verbrachte in diesem Winter die meiste Zeit mit dem Lesen von Gesetzesbüchern. Ich erhielt auch die Ernennung zum Hilfsmarschall der Vereinigten Staaten unter Marschall Joseph L. Heywood, der von Präsident Z. Taylor ernannt worden war, und dieses Amt hatte ich bis ’58 inne, wobei ich an den Gerichten meistens die Arbeit des Marschalls verrichtete und alle Einkerkerungen von hartgesottenen Männern vornahm. In jenem Winter, während Richter Shaffer Gericht hielt, stellte ich den Antrag auf eine Lizenz zur Ausübung der Rechtswissenschaft und ein Komitee mit Almon W. Babbit als Vorsitzenden wurde bestimmt, um mich zu prüfen. Ich nahm am Gericht als Marschall und Gerichtsdiener gleichzeitig teil. Das Komitee berichtete am nächsten Morgen zu meinen Gunsten, nachdem es mir das abgenommen hatte, was ich für eine ziemlich strenge Prüfung hielt, und ich bekam die Lizenz.

In diesem Winter wurde eine neue Grafschaft von der Gesetzgebenden Körperschaft genehmigt, so dass Green River Ferry jetzt Green River County genannt wurde. W. I. Appleby wurde probeweise zum Richter bestimmt, mit der Vollmacht, die besagte Grafschaft zu organisieren und alle nötigen Beamten zu berufen, die das Amt bis zur nächsten Wahl innehaben sollten.* Von der Zeit an, als diesen Männern aus den Bergen der Besitz vom Sheriff und seiner Truppe abgenommen wurde, hatten sehr üble Gefühle geherrscht. Es wurden Androhungen gemacht, dass sie ebenso viel Besitz von den Mormonen holen würden wie sie durch sie verloren hatten. Einige Befürchtungen bestanden, dass sie die Aussiedler im nächsten Herbst bedrängen könnten, und Brigham Young wollte von mir, dass ich hinginge und in diesem Sommer am Green River bliebe, und, falls möglich, sie auf die eine oder andere Weise zu beruhigen; und wenn ich auf keine andere Art Frieden mit ihnen schließen könnte, sollte ich einfallen und diejenigen töten, mit denen anders nicht klarzukommen wäre, und besonders Ryan (er war bei den Indianern und würde uns großen Schaden zufügen und müsste verschwinden). Da dies meine Aufgabe war, reiste ich mit Richter Appleby und Rev. Orson Hyde ab, der für die neue Siedlung, Fort Supply, verantwortlich war, zwölf Meilen südlich von Fort Bridger. Unsere Mannschaft bestand aus fünfzehn und dies geschah am ersten Mai ’54, sobald wir wegen des Schnees die Berge überqueren konnten.

*Siehe Anhang B

Orson Hyde, der das Oberhaupt der Zwölf war, seinen Befehlen gegenüber wurde Gehorsam erwartet, in allen Dingen in der Abwesenheit von Brigham Young, ob geistig oder zeitlich; und tatsächlich hätte derjenige, der nicht gehorchte, lieber verschwinden sollen, wenn er gekonnt hätte, insbesondere diejenigen, die sich weigern oder nur eine Andeutung eines Missfallens Dingen gegenüber machen würden, die woanders eine offene Gesetzesübertretung gewesen wären. Aber die Gewissheit und die zweifelsfreie Tatsache, dass Gott Sein Königreich in den Bergen aufgebaut hatte und Brigham mit dem Allmächtigen vertraut war, war eine unbestrittene Frage. In aller Unparteilichkeit sage ich, dass ich nicht denke, dass es damals in Utah einen unter fünfzig, oder, ich könnte sagen, einen unter hundert gab, der das nicht glaubte. Dieser Mann Orson Hyde war in diesem Glauben vollblütig, obwohl es einige Punkte an Brigham Youngs Verhalten gab, die er nicht durchschauen konnte, aber er schrieb alles, so sagte er, seiner Unfähigkeit zu, die Wege des Allmächtigen zu begreifen. Ich bin mit ihm gereist und habe mit ihm über all diese Themen gesprochen.

Als wir das überquert hatten, was als Big Mountain bekannt war, und wir in das East Canyon kamen, etwa drei oder vier Meilen, kam ein Herr Hartley aus Provo City zu uns. Dieser Hartley war ein junger Anwalt, der im Herbst zuvor von Oregon nach Salt Lake kam und eine Frau Bullock aus Provo geheiratet hatte, eine angesehen Frau aus einer guten Familie. Aber es kam die Nachricht nach Salt Lake (so wurde es gesagt, mir war aber nicht bekannt, ob es stimmte oder nicht), dass er in eine Fälscheraffäre verwickelt gewesen war. Er war ein gut aussehender, intelligenter junger Mann. Er sagte mir, dass er in seinem Leben noch nie gearbeitet hätte und er auf dem Weg nach Fort Bridger oder Green River wäre, um zu sehen, ob er nicht einen Job als Sekretär bekommen könnte, oder etwas, das er tun könnte. Aber vorher, auf der Aprilkonferenz, gab Brigham Young ihm vor der versammelten Mannschaft eine fürchterliche Standpauke, und betitelte ihn mit allen Arten von üblen Namen und sagte ihm, dass ihm seine Kehle durchgeschnitten werden sollte, was ihm ein sehr schlechtes Gefühl gab. Er erklärte, dass er der Vorwürfe nicht schuldig wäre.

Ich sah Orson Hyde sehr sauer auf ihn einblicken und nachdem er ein oder zwei Stunden im Lager gewesen war, sagte mir Hyde, dass er Befehle von Brigham Young hätte, wenn er nach Fort Supply käme, ihn umbringen zu lassen. „Nun“, sagte er, „Ich möchte, dass Sie und George Boyd es tun.“ Ich sah ihn und Boyd miteinander reden; dann kam Boyd zu mir und sagte: „Es ist in Ordnung Bill; Ich werde dir helfen, diesen Kerl zu töten.“ Eines unserer Gespanne blieb zwei oder drei Meilen zurück und Orson Hyde wollte, dass ich zurückginge um nachzusehen, ob ihnen etwas passiert wäre. Boyd sattelte sein Pferd, um mit mir zu gehen, aber Hartley brachte vor, dass er mitgehen würde, wenn Boyd ihm sein Pferd überlassen würde. Orson Hyde sagte: „Überlassen Sie ihm ihr Pferd“, was Boyd tat. Orson Hyde flüsterte dann zu mir: „Nun ist es ihre Zeit; lassen Sie ihn nicht zurückkommen.“ Wir brachen auf und nach ungefähr einer halben Meile mussten wir den Canyon-Bach überqueren, der sich in der Mitte zu unseren Pferden befand. Während wir ihn überquerten, bekam Hartley einen Schuss versetzt und fiel tot in den Bach. Sein Pferd schreckte und rannte ins Lager zurück.

Ich ritt weiter und begegnete Hosea Stout, der mir sagte, dass das Gespann dicht hinterher käme. Ich kehrte um zu unserem Lager, Stout mit mir. Stout fragte mich, ob ich diesen Kerl gesehen hätte, und meinte Hartley damit. Ich sagte ihm, dass er in unser Lager gekommen wäre, und er sagte, dass er gehört hätte, dass er getötet werden sollte. Ich erzählte ihm dann alles, was geschehen war, und er sagte, dass es gut wäre. Als ich ins Lager zurückkehrte, sagte mir Boyd, dass sein Pferd mit Blut am Sattel ins Lager kam, und er und einige Jungs brachten ihn zum Bach und wuschen es ab. Orson Hyde sagte mir, dass es gut gemacht wurde; dass er und einige andere auf den Berghang gegangen wären und die ganze Vollstreckung gesehen hätten. Wir brachen auf und gingen an jenem Tag nach Weber River. Als das Abendessen vorbei war, rief Orson Hyde das ganze Lager zusammen und sagte, dass er in jener Nacht eine starke Bewachung wünschte, denn dieser Kerl, der am Vormittag zu uns gekommen war, hätte die Gesellschaft verlassen; er wäre ein schlechter Mensch und es wäre seine Meinung, dass er vorhätte, in jener Nacht Pferde zu stehlen. Dies war ein Täuschungsmanöver, besser ging es nicht, es war alles Unsinn; es reichte aus, so dass jeder, der nicht wusste, was geschehen war, es glaubte.*

*Siehe Anhang C


ein Bild

Hanging Rock, Echo Cañon, in dessen Nähe Hickman mit seinem Gefangenen Yates auf Joseph A. Young traf, der sagte, dass sein Vater Yates getötet haben möchte. Seite 124.

weiter

Die berühmtesten Daniten waren Bill Hickman, und John D. Lee, der Anführer des Mountain-Meadows-
Massakers.
Brighams
Zerstörender Engel

Bill Hickman erzählt von den zahlreichen Morden, die er im Auftrag Brigham Youngs beging, bis er schließlich vom Brighamismus genug hatte und auszusteigen versuchte, was dazu führte, dass er nun selbst gehetzt wurde.
Mountain-Meadows-
Massaker

Josiah Gibbs recherchierte Anfang des 20. Jahrhunderts über dieses Ereignis und schrieb dazu neben stehendes Buch.
Das Mountain-Meadows-
Massaker
(Kapitel 33 des Buches "Mormonism - Shadow or Reality?")
Enthalten ist
LETZTES BEKENNTNIS UND LETZTE ERKLÄRUNG JOHN D. LEES

John D. Lee war für die Durchführung des Massakers verantwortlich. Er tat dies wohl im Glauben und Gehorsam gegenüber seinen Kirchenführern, bekam aber später erhebliche Zweifel über die Richtigkeit und offenbarte in seinem Bekenntnis die wahre Geschichte dieses Massakers aus seiner Perspektive.
Besonderer Bericht über das Mountain-Meadows-
Massaker

2 Jahre nach dem Mountain-Meadows-
Massaker recherchiert ein US-Offizier vor Ort und liefert einen Bericht an die Regierung.
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