Kapitel 33
aus „Mormonism – Shadow or Reality?” von Jerald und Sandra Tanner
Das Mountain-Meadows-Massaker
übersetzt von Manfred Trzoska
Wegen der Verfolgung, die dem Mormonenvolk in Missouri und Illinois widerfuhr, wurden einige Mitglieder der Kirche gegenüber ihren Feinden sehr verbittert. Die Mormonenführer gingen so weit, dass sie den Vereinigten Staaten die Schuld für ihre Schwierigkeiten gaben. Der Mormonenapostel Orson Pratt schrieb 1845 folgendes: „Brüder, wacht auf! – Seid entschlossen im nächsten Frühjahr aus dieser BÖSEN NATION herauszutreten. Wir wollen nicht, dass ein Heiliger nach dieser Zeit in den Vereinigten Staaten zurück bleibt. Jeder Zweig… soll entschlossen sein, aus Babylon zu fliehen…“ (Times and Seasons, Bd. 6, Seite 1043)
Folgende Aussagen aus dem Latter-Day Saints’ Millenial Star, Bd. 7, zeigen, die Gefühle, die die Mormonen 1846 gegenüber den Vereinigten Staaten hatten:
„Und nun, wenn die Heiligen nicht länger bleiben können, sind sie bereit zu gehen. Dies ist auch notwendig, damit die Strafgerichte Gottes auf diese schuldige Nation ausgegossen werden können, die schon trunken ist vom Blut der Heiligen. Die Kirche muss aus den Heiden heraustreten… Es gibt keine Sicherheit unter der Regierung der Vereinigten Staaten… die Heiligen sollen sich erheben und aus ihrer Mitte heraustreten…
Ältester Thomas Ward erhob sich, um seine Gefühle über die gegenwärtige Lage zum Ausdruck zu bringen… Die Vorsehung und die Umstände zwingen die Kirche, von dieser heidnischen Rasse wegzukommen, um selbst ein Volk und eine Nation zu werden, um Geschäfte mit Nationen abzuwickeln, anstatt mit den Leuten, die uns unterdrückt haben.“ (Latter-Day Saints’ Millenial Star, Bd. 7, S. 1-2)
„…die Pflicht ruft unseren geliebten Bruder Woodruff von der Präsidentschaft der Kirche in Britannien zurück, um sich seinen Brüdern beim Auszug aus den Vereinigten Staaten anzuschließen… von einer nicht schützenden und unterdrückenden Regierung.“ (ebenda, Seite 10)
„…der Zorn eines vergeltenden Gottes muss auf die Nation fallen und es ist für sein Volk notwendig, fortgesammelt zu werden, damit sie nicht an den Plagen teilhaben, die mit Sicherheit auf dieses schuldige Land kommen werden.“ (ebenda, Seite 60)
„…ihre [Amerikas] eigenen Kinder schämen sich ihres Geburtsrechts… sie werden hingehen und den Stauben gegen sie von ihren Füßen schütteln und ihren Fluch auf dem verdammten und dem Schicksal verfallenen Volk und den Regenten der Vereinigten Staaten zurück lassen… der Kelch der Sünde dieser Nation ist bis zum Rand voll und das Blut der Heiligen schreit vom Boden her nach Vergeltung, und die Zeit ist nahe, ja, vor der Tür. Diese schuldige Nation, die sich über alle Nationen gerühmt hat, wird ins Gras beißen und zunichte werden, die Elemente der Vernichtung befinden sich in ihr selbst… dein Fall wird schändlich sein!“ (ebenda, S. 200-201)
Am 1. Dezember 1845 schrieb W. W. Phelps
einen Brief, in dem er erklärte: „Sir: Das Kollegium der Zwölf bat mich, Ihnen zu schreiben… wir haben beschlossen, diese VERFAULTE REGIERUNG sich selbst zu überlassen, und werden in Washington kein Bittgesuch einreichen.“ (Oliver Cowdery – Second Elder And Scribe, Seite 249)
Am 14. Mai 1848 berichtete Oliver B. Huntington
folgendes in seinem Tagebuch: „…der Geist Gottes ruhte auf BRIGHAM und ER VERFLUCHTE DIE NATION MIT DER VOLLMACHT UND MACHT GOTTES UND DES PRIESTERTUMS, das ihm gegen ist, und alle Heiligen sagten Amen. Es war von ihm nie bekannt, dass er in seinem Leben mehr geflucht hätte als an jenem Tag; die Nation, das Land Missouri, dass Krankheit niemandem gestatten sollte, darauf zu leben, außer den Rechtschaffenen, und der alte Colonel Miller… Alle Heiligen sagten Amen.“ („Oliver B. Huntington Diary“, 14. Mai 1848, wie in The Lion of the Lord, Seite 88, zitiert)
Hosea Stout berichtete folgendes in seinem Tagebuch:
„Freitag, 26. [1845]… Die Kompanie… wurde von Lieu Gen Young angesprochen… Ich werde nie vorhaben, in den Vereinigten Staaten zu überwintern, außer auf einem Besuch; wir schulden diesem Land keine einzige Predigt… Ich beabsichtige nicht, in einer solchen Hölle eines Lochs zu bleiben; wenn dies auch eure Meinung ist, tut es kund, indem ihr ‚Hie’ sagt – womit von der Versammlung laut geantwortet wurde – sie klagen uns fortwährend des Stehlens ihrer Pferde & Rinder an – ich wünschte, einige Brüder würden sie stehlen & töten… Sie sind so verderbt wie die Hölle, vom Präsidenten bis hinunter zum Priester, und die Menschen sind alle ebenso verderbt wie der Teufel…“ (On The Mormon Frontier – The Diary of Hosea Stout. Bd. 1, Seite 73)
1857 machte Heber C. Kimball,
ein Mitglied der Ersten Präsidentschaft folgende Bemerkungen: „Gott sei Dank, sage ich, dass wir von dieser christlichen Nation befreit sind. Befreit mich von ihrem Christentum und von ihnen…
Ich werde euch sagen, dass der Tag der Trennung von ihnen gekommen ist, und wir sind ein freies und unabhängiges Volk, eintausend Meilen entfernt von der christlichen Nation entfernt; und Dank sei unserem Gott für immer.“ (Journal of Discourses, Bd. 6, S. 130 und 133)
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