Der Utah-Krieg

Brigham Young hatte gehofft, die Mormonen „jenseits der Grenzen der Vereinigten Staaten zu bringen“, aber der Mexikanische Krieg „änderte die Rechnung“. (Quest for Empire, Seite 115) Daher fanden sich die Mormonenführer immer noch unter der Macht der Regierung der Vereinigten Staaten. Obwohl Brigham Young das Vorrecht gestattet war, Gouverneur zu sein, bestimmte die Bundesregierung eine Anzahl von Beamten, die den Mormonenführern missfielen. John Taylor, der der dritte Präsident der Mormonenkirche wurde, erklärte: „Ich sagte, wir sind von den Beamten der Vereinigten Staaten sehr enttäuscht worden. Sie schicken jedes Pack und jeden üblen Trottel, den sie aus dem Schmutz und Abschaum der Gesellschaft herauskratzen können und ernennen ihn zum Beamten der Vereinigten Staaten…“ (Journal of Discourses, Bd. 5, Seite 118)

Obwohl Brigham Youngs Idee vom Aufbau des Königreiches dazu bestimmt war, ihn mit der Regierung der Vereinigten Staaten in Konflikt zu bringen, sollte man anerkennen, dass die Beamten, die von der Regierung geschickt wurden, nicht perfekt waren. Stanley P. Hirshon bemerkt: „Die Bundesabgesandten Utahs verdienten eine solche Behandlung. ‚Geld ist mein Gott’, prahlte Drummond Remy und Julius Brenchley gegenüber, ‚und Sie können dies in Ihre Tagebücher schreiben, wenn Sie wollen.’ Seine Frau ohne Unterstützung im Stich lassend brachte er eine Prostituierte nach Utah, die er in Washington aufgelesen hatte und als seine Frau ausgab. Im Gericht saß sie neben ihm.“ (The Lion of the Lord, Seite 160)

In seinem Eifer, das Königreich aufzubauen, war Brigham Young bereit, jeden Fehler, den die Bundesregierung machte, groß hervor zu heben. Der Historiker Hubert Howe Bancroft gibt folgende Information: „Während die Tabernakel-Ältesten kühner wurden, und all ihre Einwendungen und Anträge des Friedens abgelehnt wurden, gaben sie offen, manchmal in prahlerischen Phrasen, ihre Verachtung gegenüber der Regierung der Vereinigten Staaten und ihrer Armee zu und verkündeten, dass Israel jetzt frei sein sollte.“ (History of Utah, S. 523-524) Stanley P. Hirshon erklärt, dass „Youngs Methoden den Glauben der Heiden verstärkten, dass die Mormonen die Bundesregierung ernsthaft bedrohten“. (The Lion of the Lord, S. 142) Der Mormonenschreiber William E. Berrett machte folgende Aussage: „Missverständnisse zwischen den Heiligen und den Bundesabgesandten und die nachfolgenden schlechten Gefühle und schimpflichen Aktionen beiderseits füllen viele Seiten der Geschichte Utahs.“ (The Restored Church, 1956, Seite 446) Am 4. Mai 1855 berichtete der New York Herald, dass Brigham Young folgendes sagte:

„…es wird berichtet, dass ich gesagt habe, dass ich, ganz gleich, wen der Präsident bestimmt, immer noch der Gouverneur bin. Ich wiederhole es: die ganze Hölle kann mich nicht entfernen (‚Amen’-Rufe). Ich bin immer noch ein Gouverneur (Rufe: ‚die Herrlichkeit sei Gottes’). Ich werde immer noch dieses Volk regieren, bis Gott selbst einem anderen gestattet, meine Stelle einzunehmen. Ich wünschte, ich könnte das auch von den anderen Beamten der Regierung sagen. Der größere Teil von ihnen ist ein glücksspielender, trinkender, hurender Haufen… Denkt ihr, dass ich ihnen gehorchen oder sie respektieren werde? Nein! Ich werde das sagen, was ich an einem anderen Tag schon gesagt habe, als die Flagge vor dem militärischen Hauptquartier herunter geholt wurde – ‚Lasst sie die amerikanische Flagge herunterholen; wir können ohne sie auskommen.’ (Großer Applaus, Fußstampfen und Anfeuerungsrufe)“ (New York Herald, 4. Mai 1855, wie in The Lion of the Lord, S. 158-159 zitiert)

Am 6. September 1857 berichtete Hosea Stout folgendes in seinem Tagebuch: „Präsident B. Young verkündete, dass der FADEN ZWISCHEN UNS UND DEN U.S. DURCHGESCHNITTEN WÄRE und dass der Allmächtige uns als ein freies und unabhängiges Volk anerkennt und dass von dieser Zeit an KEIN BEAMTER, der von der Regierung bestimmt (geschickt [durchgestrichen]) wurde, herkommen und über uns regieren sollte.“ (On The Mormon Frontier, The Diary of Hosea Stout, Bd. 2. Seite 636) Heber C. Kimball, ein Mitglied der Ersten Präsidentschaft, machte folgende Aussagen:

„Gibt es einen Zusammenstoß zwischen uns und den Vereinigten Staaten? Nein; wir sind nicht zusammengestoßen; das ist das Wort, das dem, was ich meine, am nächsten kommt; Aber jetzt IST DER FADEN zwischen uns und ihnen DURCHGESCHNITTEN… (Journal of Discourses, Bd. 5, S. 251)

„Wir haben UNSERE UNABHÄNGIGKEIT ERKLÄRT… wenn die Zeit der Prüfung kommt, da der Herr, Gott der Allmächtige, lebt, falls ihr uns dann verlasst oder verratet, IST DAS EUER ENDE

Die Schwierigkeiten dieses Jahres werden nicht viele sein. Sie werden kein großes Ausmaß annehmen, aber sie werden zu einem Zusammenprall dieses Volkes mit den Vereinigten Staaten führen; und das Tor zwischen uns und ihnen wird geschlossen werden. Dies ist bis zu einem gewissen Grad schon geschehen; aber viele von euch erkennen es nicht.“ (Ebenda, Seite 275)

Eines der Hauptereignisse, das den Utah-Krieg auslöste, war ein Überfall, den die Mormonen auf das Büro des Richters George P. Stiles unternahmen. Nels Anderson erklärt: „Stiles nahm die Position ein, dass der Marschall der Vereinigten Staaten und nicht der territoriale Marschall die Rechtsgewalt über das Ausstellen von Haftbefehlen und Eintragen von Geschworenen in die Liste haben sollte. Das erstere Amt hatte gewöhnlich ein Heide inne, das letztere ein Mormone, ein wichtiger Faktor bei Auswahl von Geschworenen. Wegen seines Widerstands verursachten drei mormonische Anwälte – James Ferguson, J. C. Little und Hosea Stout – im Februar 1857 einen Aufruhr im Gericht des Richter Stiles. Nicht zufrieden mit der Unterbrechung der Gerichtsverhandlung und der erzwungenen Aufschiebung überfielen diese Rechtsanwalts-Heiligen das Büro des Richters Stiles und ergriffen Besitz von einigen seiner Bücher und brachten einige seiner Dokumente und Papiere in ein Nebengebäude und verbrannten sie.“ (Desert Saints, S. 160)

Der Leser wird bemerken, dass Nels Anderson erklärt, dass Hosea Stout in diesen Aufruhr verwickelt war. In seinem Tagebuch berichtete Hosea Stout folgendes unter dem Datum des 30. Dezember 1856: „Letzte Nacht wurde die Gesetzbibliothek von Richter Stiles & T. S. Williams aufgebrochen und die Bücher und Papiere darin weggebracht. Eine Latrine in der Nähe wurde mit Büchern gefüllt, einige tausend Schindeln und Latten wurden hinzugefügt und die ganze Angelegenheit in Brand gesetzt und in Asche aufgelöst. Sic transit Lex non Scripti.“ (On The Mormon Frontier, The Diary of Hosea Stout, Bd. 2. Seite 613) In einer Fußnote auf derselben Seite erklärt Juanita Brooks: „Es war am 12. Oktober 1855, als unbekannte Personen in das Büro von Almon W. Babbitt einbrachen und alle amtlichen Papiere davontrugen; nun plündern wiederholt Eiferer die Büros von Richter Stiles, der vor kurzem exkommuniziert wurde, und Thomas S. Williams, der ebenfalls die Gunst der Kirche verlor. Später wurden diese Bücher gefunden und zurück gebracht, wobei das Verbrennen der Latrine und einiger Papiere nur ein Trick war, um den Richter wütend zu machen und zu täuschen. Sic transit lex non Scripti – ‚So verschwindet das ungeschriebene Gesetz.’“

Der Historiker Huber Howe Bancroft gibt folgende Information in Bezug auf diese Angelegenheit:

„Eine kurze Zeit danach waren die Berichte der Distriktsgerichte der Vereinigten Staaten aus dem Richterbüro während seiner Abwesenheit entwendet worden und wenige Augenblicke vor seiner Rückkehr wurde aus den Büchern und Papieren in seinem Büro ein Freudenfeuer gemacht. Er vermutete natürlich, dass die Berichte ebenfalls verbrannt waren und so gab er bei seiner Rückkehr nach Washington im Frühjahr 1857 eine beeidete Erklärung ab. In der Zwischenzeit wurde die Arbeit der Gerichte eingestellt. Die Berichte waren tatsächlich zurück gebracht worden und befinden sich in sicherer Verwahrung; aber dieser alberne Einfall wurde überall im ganzen Land in der Öffentlichkeit mit vielen Übertreibungen bekannt gemacht und erregte viele feindliche Bemerkungen.“ (History of Utah, S. 488-489)

„Nachdem Verschwinden von Drummond war der einzige heidnische Beamte, der noch im Territorium verblieb, Garland Hurt, der Indianeragent, und niemand wurde gefunden, der bereit war, im Territorium ein Amt zu übernehmen, wovon man glaubte, dass man dort seine Pflicht nur in Lebensgefahr ausüben könnte.“ (Ebenda, Seite 492)

„Nun war, wie vermutet, auf Grund ausreichender Beweise bestätigt, dass die Mormonen den Gehorsam dem heidnischen Gesetz gegenüber verweigerten, dass Bundesbeamte tatsächlich aus Utah vertrieben worden waren, dass zumindest ein Bundesrichter mit Gewalt bedroht worden war, während sein Gericht eine Sitzung hatte, und dass die Berichte des Gerichts vernichtet oder versteckt worden waren. Deshalb entschied sich Präsident Buchanan mit dem Rat seines Kabinetts, und vielleicht nicht unwillig dem Aufschrei der Republikanischen Partei nachgebend, dass Brigham Young als Gouverneur abgesetzt werden sollte und dass eine Streitmacht in das Territorium geschickt werden sollte, angeblich als einen ‚Landsturm’, um die Autorität seines Nachfolgers zu unterstützen.“ (Ebenda, Seite 495)

Nels Anderson gibt folgende Information:

„Senator Stephen A. Douglas gab am 12. Juni 1857 eine Rede… Er sprach mit Autorität über Berichte, die darauf hinwiesen, dass die Mormonen der Regierung gegenüber nicht loyal wären. Er behauptete, dass neun von zehn der Einwohner Utahs Ausländer wären, dass die Mormonen ihren Führern gegenüber durch ‚schreckliche Gelöbnisse’ verpflichtet wären, und dass die Kirche die Indianer zu feindlichen Aktionen anstachelte, und dass die Daniten, oder ‚Zerstörenden Engel’ amerikanische Bürger ausrauben und töten würden.

Am 26. Juni hielt Lincoln eine Rede, ebenfalls in Springfield, und auch er berührte die Mormonenfrage. Er wagte die Meinung, dass vielleicht der territoriale Status aufgehoben und Utah unter die rechtliche Kontrolle benachbarter Staaten gestellt werden sollte. Die Mormonen, sagte er, ‚sollten irgendwie zu Gehorsam gerufen werden’…

Präsident Buchanan fühlte sich angetrieben, etwas gegen die Mormonen zu unternehmen… Er begegnete der Situation, indem er das Mormonenproblem zivilen Ungehorsam nannte…

Am 29. Juni gab General Scott Befehle an General W. S. Harney in Fort Leavenworth, die ihn anwiesen, eine Abteilung von 2.600 Mann und Offiziere für den Besatzungsdienst in Utah auszurüsten, um Ordnung und die Unterstützung der zivilen Autorität wieder herzustellen.“ (Desert Saints, S. 167-168)

Anstatt sich zu unterwerfen, entschieden sich die Mormonenführer, der Bundesregierung Widerstand zu leisten. Heber C. Kimball, ein Mitglied der Ersten Präsidentschaft, machte folgende Aussagen:

„Hört auf den Rat Gottes und der Männer, die hier platziert sind… unsere Feinde werden zu jeder Zeit, bevor sie den Großen Berg überqueren, überwunden werden, wenn wir es selbst tun müssen… Wir beabsichtigen die armen Verfluchten selbst zu TÖTEN, bevor sie den Großen Berg erreichen.“ (Journal of Discourses, Bd. 5, Seite 135)

„Werden wir Manna haben? Ja. Die Vereinigten Staaten haben 700 Waggons beladen mit ungefähr 2 Tonnen pro Waggon mit jeder Art von Dingen und 7000 Stück Rindvieh; und man sagt, dass es Truppen von 2500 Mann gibt, mit diesem und jenem und anderem. Das ist in Ordnung. Angenommen, die Truppen KOMMEN HIER NICHT AN, ABER ALL DIESE GÜTER UND RINDER KOMMEN. Nun, das wäre uns eine mächtige Hilfe; das würde die Jungen und Mädchen bekleiden und sie wohl fühlen lassen; und dann bedenkt, dass es außerdem Vorräte für 15 Monate gibt. Ich rede nur hierüber… der PRÄSIDENT der Vereinigten Staaten… soll im Namen des Gottes Israels VERFLUCHT sein…

Senden 2500 Soldaten hierher, unsere Brüder, um eine Verwüstung aus diesem Volk zu machen! Gott der Allmächtige helfe mir! Ich werde kämpfen, bis es keinen Tropfen Blut mehr in meinen Adern gibt. Gütiger Gott! Ich habe genug Frauen, um die Vereinigten Staaten hinauszupeitschen; denn sie werden sich selbst auspeitschen. Amen.“ (Ebenda, S. 94-95)

„…von diesem Tag an werden sie niemals über uns regieren… Ihr Damen werdet sicher auch euren Teil übernehmen oder uns Rückendeckung geben müssen. Ich sagte euch letzten Sonntag, dass IHR EUCH BEWAFFNEN SOLLT; und wenn ihr es nicht auf irgendeine andere Weise tun könnt, verkauft eure hübschen Hauben, hübschen Kleider und kauft euch einen guten Dolch, eine Pistole oder irgendein anderes Kriegswerkzeug. Bewaffnet eure Jungen und bewaffnet euch im Allgemeinen und dies auch mit den Waffen des Krieges… wenn wir unsere Religion leben und tun, wie es uns gesagt wurde, werden diese Männer niemals über diese Berge kommen; denn WIR WERDEN DIE ARMEN TEUFEL ERSCHLAGEN, bevor sie dorthin gelangen.“ (Ebenda, S. 162-163)

Der Mormonenapostel George A. Smith wurde nach Süden geschickt und seiner eigenen Aussage gemäß war sein Predigen militärischer Natur: „…Ich fand mich EINE MILITÄRISCHE REDE predigend…

Ich ging dann nach Harmony, Bruder Dame predigte zum Militär und ich zu den zivilen Mächten… meine Rede hatte MEHR ETWAS VOM MILITÄRISCHEN ALS VOM RELIGIÖSEN… es schien, dass ich vollkommen DARÜBERFLOG und deshalb musste ich etwas darüber sagen.“ (Journal of Discourses, Bd. 5 S. 221-222)

Wie wir später sehen werden hatte der Besuch der südlichen Ansiedlungen durch George A. Smith eine sehr bedeutende Beziehung zum Mountain-Meadows-Massaker.

Zu dieser Zeit unternahmen die Mormonenführer alles, was sie konnten, um ihr Volk gegen die US-Regierung aufzuwiegeln, damit sie den Truppen, die vom Präsidenten geschickt wurden, Widerstand leisteten. Brigham Young sagte den Leuten zum Beispiel, dass die Einforderung der Bundesregierung des „Mormonenbatallions“ im Jahre 1846 ein Akt der Verfolgung war: „Es KANN KEINE VERDAMMENSWERTERE, FEIGERE Anordnung herausgegeben werden… die armen, SCHWACHEN, ERNIEDRIGTEN Verfluchten schickten fünfhundert unserer Männer aus… Dies war Präsident Polk; und er wälzt sich jetzt IN DER HÖLLE… Und genau diese Tat von James K. Polk, dass er fünfhundert von unseren Männern nahm… würde IHN ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE HÄNGEN LASSEN, wenn das Gesetz getreu angewendet worden wäre.“ (Journal of Discourses, Bd. 5, S. 231, 232 und 235) Diese Anschuldigung war natürlich völlig falsch; tatsächlich tat dies die Bundesregierung als „besondere Gefälligkeit“ für das Mormonenvolk und die Mormonen selbst hatten darum gebeten (siehe S. 249-250 dieses Buches).

Die Mormonenführer stellten die Absichten der US-Regierung falsch dar, indem sie erklärten, dass die Truppen sie töten und die Frauen stehlen würden. Stanley P. Hirshon erklärte: „Wie Kimball es sah, hatte Buchanan ‚Truppen’ gesandt, ‚um Bruder Brigham und mich zu töten, und die jungen Frauen in die Staaten zu holen…“ (The Lion of the Lord, Seite 172) Am 27. Sept. 1857 erklärte Heber C. Kimball: „…sie [die Truppen] triumphierten über uns und sangen alle Arten von Liedern, die erzählten, wie sie Bruder Brigham töten würden, und all jene, die den Mormonismus hochhalten würden; und sie schienen verrückt wie Narren zu sein. Sie schworen, dass sie jede Frau an diesem Ort zu ihrer eigenen Freude benutzen würden – dass sie den alten Brigham und den alten Heber erschlagen würden…“ (Journal of Discourses, Bd. 5, Seite 274) Charles L. Walker berichtete folgendes in seinem Tagebuch: „Sonntag, 24. Jan. 1858… Ging zum Tabernakel. Brd. E. T. Benson… sagte, dass die US alle vor Furcht vor den Mormonen starren würden und Truppen über Kalifornien herumschiffen würden. Sagte, dass es ihre Absicht wäre, JEDEN MANN, JEDE FRAU UND JEDES KIND ZU VERNICHTEN, DER EIN MORMONE WÄRE UND UNSERE EXISTENZ AUSZURADIEREN.“ („Diary of Charles L. Walker“, 1855-1902, maschinengeschriebene Auszüge, Seite 2)

Folgende Aussagen vom Historiker Hubert Howe Bancroft zeigen, dass die Anschuldigungen von den Mormonenführern ohne Grundlage waren: „…jede Vorsichtsmaßregel wurde getroffen, um, wenn möglich, Blutvergießen zu vermeiden. ‚Die Anweisungen des kommandierenden Offiziers’, so schreibt der Kriegssekretär, ‚wurden bedachtsam überlegt und sorgfältig ausgeführt, und von ihm wurde verlangt, nicht zuzulassen, dass sich irgendein Konflikt zwischen den Truppen und dem Volk des Territoriums zutrug, es sei denn, er würde vom Gouverneur aufgerufen werden, die Soldaten als einen ‚Landsturm’ agieren zu lassen, um Gehorsam dem Gesetz gegenüber zu erzwingen.’“ (History of Utah, Seite 497)

Auf Seite 537 desselben Buches zeigt Bancroft, dass sie Truppen, als die Mormonen ihnen schließlich erlaubten, hereinzukommen, die Verbrechen nicht begingen, wie die Mormonenführer vorher behaupteten: „Während des Einmarsches der Armee wurde kein einziges Haus vernichtet, kein einziger Bürger wurde verletzt oder belästigt und während ihres Aufenthalts von fast zwei Jahren in dem Territorium waren die Fälle groben Fehlverhaltens vonseiten des Militärs selten.“

Als die Mormonenführer ihrem Volk erzählten, dass die Truppen kämen, um sie zu vernichten und ihre Frauen zu nehmen, verursachte es eine große Furcht. Unter der Weisung von Brigham Young bereitete sich das Mormonenvolk darauf vor, gegen die Truppen der US-Regierung zu kämpfen. Am 15. Sept. 1857 brachte Brigham Young eine Proklamation heraus, in der er sagte:

„Daher verbiete ich, Brigham Young, Gouverneur und Superintendent in Indianerangelegenheiten für das Territorium Utahs, im Namen des Volkes der Vereinigten Staaten im Territorium Utahs

1. jeder bewaffneten Streitmacht, jeder Beschreibung, unter welchem Vorwand auch immer in dieses Territorium zu kommen,

2. dass alle Streitkräfte in besagtem Territorium sich zum Marsch bereit halten, um von einem Augenblick auf den anderen jede solche Invasion zurückzutreiben.

3. dass hiermit das Kriegsrecht ausgerufen ist, damit es in diesem Territorium herrsche, von der Veröffentlichung dieser Proklamation an und danach; und niemandem soll es erlaubt sein, sich in oder durch dieses oder aus diesem Territorium zu begeben, hin oder zurück, ohne eine Erlaubnis vom zuständigen Beamten.“ (A Comprehensive History of the Church, Bd. 4, Seite 274)

In einfacher Sprache bedeutete Brigham Youngs „Proklamation“, dass er beabsichtigte, den US-Truppen Widerstand zu leisten, wenn sie versuchten, das Territorium Utahs zu betreten. In seiner History of Utah gibt der Historiker Bancroft folgende Information in Bezug auf den „Utah-Krieg“:

„Aber Nachfolgendes wird zeigen, dass, anstatt dass die Truppen von den Mormonen lebten, die Mormonen von den Truppen lebten, indem sie ihre Rinder auseinander trieben, ihre Versorgungszüge PLÜNDERTEN ODER ZERSTÖRTEN, und erst als jede Furcht vor aktiven Feindseligkeiten verflogen war, verkauften sie ihnen überschüssiges Getreide zu überhöhten Preisen.“ (History of Utah, Seite 499)

„Dann wurde Krieg zum allgemeinen Thema. Gewehre wurden hergestellt oder repariert; aus Sensen wurden Bajonette gemacht; lange unbenutzte Säbel wurden poliert und geschärft und von allen Teilen der Erde wurden die Heiligen zusammengezogen, um Zion zu verteidigen.“ (Ebenda, Seite 505)

„…Ich kann es nicht besser machen, als ein paar Zeilen aus einer Anweisung zu zitieren, die bald danach vom Generalleutnant der Nauvoo-Legion an Major Joseph Taylor gesandt wurde und mit ‚Ihr Bruder in Christo, Daniel H. Wells’ unterzeichnet wurde. ‚Wenn Sie den Standort oder die Route der Truppen ermittelt haben, fahren Sie damit fort, sie auf jede mögliche Weise zu schikanieren. Verwendet alle Mühe darauf, ihre Tiere auseinander zu treiben und ihre Züge in Brand zu setzen. Verbrennt vor ihnen her und an ihren Flanken das ganze Land. Haltet sie durch nächtliche Überraschungen vom Schlafen ab; blockiert die Straße, indem ihr Bäume fällt und zerstört die Flusspassagen, wo ihr es könnt. Haltet nach Gelegenheiten Ausschau, das Gras in ihrer Windrichtung anzuzünden, so dass, wenn möglich, ihre Trecks eingehüllt werden. Lasst vor ihnen kein Gras übrig, das abgebrannt werden kann. Haltet eure Männer so weit wie möglich verborgen und Wachen gegen Überraschungen bereit.’… später richtete General Wells, 1.250 Mann unter seinem Kommando, mit Rationen für dreißig Tage versorgt, sein Hauptquartier am Echo-Canyon ein… Durch diesen Canyon, so vermuteten die Mormonen, würde der Pfad der einmarschierenden Armee verlaufen… Auf der Westseite des Canyon wurden Dämme und Gräben gebaut, wodurch die Straße etliche Fuß tief überschwemmt werden könnte; an der östlichen Seite wurden Steinhaufen gesammelt und Brocken von den überhängenden Felsen gelockert, so dass eine leichte Hebelkraft SIE AUF DIE VORBEIZIEHENDEN TRUPPEN SCHLEUDERN würde, und es wurden Brüstungen als Schutz vor Scharfschützen gebaut… Wells entschied sich, die Kampagne zu eröffnen, einen Plan, der zuvor in Salt Lake City arrangiert wurde. Major Lot Smith zum Mittagessen eingeladen… fragte er ihn, ob er ungefähr vierzig Männer nehmen… und, hinter dem Rücken der Feinde passierend, die Versorgungszüge zurückschicken oder verbrennen könnte. ‚Ich denke, das kann ich machen’, antwortete Lot Smith; und am nächsten Abend brach er auf… er näherte sich ihnen in der Dämmerung, währen sie an einer Stelle, die als Simpson’s Hollow, am Green River, bekannt ist, lagerten, und dort lagen sie mehrere Stunden auf der Lauer. In der Zwischenzeit machten sie, wie er erzählt, zwei Züge mit jeweils sechsundzwanzig Waggons ausfindig; tatsächlich befanden sich dort drei mit insgesamt fünfundsiebzig Waggons… Als all die Waggons gut in Flammen standen, ritten die Mormonen davon und erzählten ihren von Panik heimgesuchten Gefangenen, dass sie zurückkehren würden, sobald sie die Beute ihren Kameraden in der Nähe übergeben hätten, und dass sie sofort jeden erschießen würden, der versuchen sollte, die Flammen zu löschen…

„Am 11. Oktober begannen die Truppen mit ihrem Marsch… In der Zwischenzeit hingen Mormonenbanden unter ihren flinken und allgegenwärtigen Führern an ihren Flanken, einfach nur außer Reichweite von Gewehrschüssen, um sie fortwährend auf jedem Schritt zu belästigen; 700 Ochsen wurden erbeutet und am 13. nach Salt Lake City getrieben

Der Marsch begann am 6. November und in der vorherigen Nacht waren 500 der stärksten Ochsen von den Mormonen GESTOHLEN worden… Die Züge, die bei Simpson Hollow zerstört wurden, waren gänzlich mit Vorräten beladen, während drei weitere, die folgten, die Zelte und die ganze Bekleidung enthielten. Glücklicherweise fielen die letzteren nicht in die Hände der Mormonen, obwohl man beim Auspacken feststellte, dass sie mehr als gänzlich unnütze Vorsorgungsgüter enthielten, als wirklich benötigt wurden…

So ging die Armee Utahs durch den Winter 1857-58 inmitten von Entbehrungen, die nicht weniger ernst waren wie bei Valley Forge vor einundachtzig Jahren… (Ebenda, S. 511, 513-520 und 522)

„…Buchanan sah sich veranlasst, den bedrohlichen Krieg zu beenden und am 6. April unterzeichnete er eine Proklamation, die allen eine Amnestie versprach, die zu ihrer Pflicht als Untertanen zurückkehrten. Nach langem Verweilen auf vergangenen Verstößen der Mormonen und dem schädlichen Einfluss ihrer Führer, verkündete er, dass sich das Territorium im Zustand der Rebellion befindet. ‚Diese Rebellion’, so fährt er fort, ‚ist nicht nur eine Verletzung ihrer gesetzlichen Pflicht; sie hat keinen Anlass, sie ist unbegründet und ist nicht zu entschuldigen. Sie haben nie eine Klage ausgesprochen, der wir nicht mit Geduld Beachtung schenkten. Sie legten nie eine echte Beschwerde ein, für die nicht so prompt wir möglich Abhilfe geschaffen wurde… Aber in Sorge, das Vergießen von Blut und die unterschiedslose Bestrafung eines ganzen Volkes für Verbrechen zu vermeiden, wobei es unwahrscheinlich ist, dass alle gleichermaßen für sie schuldig sind, biete ich nun eine freie und volle Begnadigung all jenen an, die sich der Autorität der Regierung unterwerfen’.

Die Proklamation, obwohl sie ihren Zweck erfüllte, bot beiden Parteien ein Ärgernis… die Mormonenautoritäten gaben das Anzünden der Armeezüge und das Auseinandertreiben der Rinder zu und akzeptierten für diese Taten die Begnadigung vonseiten des Präsidenten. Alle anderen Forderungen wiesen sie ab.“ (Ebenda, S. 529-532)

„Der Utah-Krieg war eine schlecht angeratene Maßnahme seitens der Regierung der Vereinigten Staaten… Der Utah-Krieg kostete mehrere Hundert das Leben und mindestens $15.000.000 zu einer Zeit in der Geschichte der Nation, wann Männer und Geld am wenigsten aufgebracht werden konnten, und erreicht wurde praktisch nichts, außer dass es den Präsidenten und sein Kabinett wohl verdienter Lächerlichkeit preisgab.“ (Ebenda, Seite 538)

Der Mormonenhistoriker B. H. Roberts sagt, dass die Mormonen kein Blut vergießen wollten, aber er gibt zu, dass sie Regierungseigentum vernichteten:

„Ein Kriegsrat wurde von den Offizieren der Nauvoo-Legion bei Fort Bridger am Nachmittag des 3. Oktober abgehalten. Man entschied im Rat, aktive Operationen gegen die ‚Expedition’ zu beginnen… General Wells befahl Major Lot Smith, eine kleine Kompanie von Männern zu nehmen und die Versorgungszüge abzufangen, die sich damals vom Südpass her näherten, sie entweder umkehren zu lassen oder zu verbrennen…

Während Smiths Befehl darin bestand, die ersten Züge zu verbrennen, kam eine Wache vom zweiten Zug herauf, um nachzusehen, was vor sich ging… EINUNDFÜNFZIG Waggons und ihr Inhalt wurden bei dem ersten Brand komplett vernichtet… Es gab in diesem dritten Zug fünfundzwanzig Waggons und während es den Gespannführern und Captain Simpson gestattet war, zwei der Waggons mit Vorräten und Kleidung für persönlichen Gebrauch zu entladen, wurde der Rest des Zuges verbrannt…

Die Menge an Vermögen war beim Verbrennen dieser vierundsiebzig Waggons beträchtlich und erscheint in Einzelheiten im Bericht des Intendanturbeamten Clark in den Hausdokumenten des 35. Kongresses.“ (Comprehensive History of the Church, Bd. 4, S. 278, 279, 280, 283 und 285)

Es ist sehr interessant, als Anklagen gegen die Mormonenführer und andere wegen Verrats erhoben wurden, dass die berüchtigten „Zerstörenden Engel“ Bill Hickman und Orrin Porter Rockwell mit einbezogen waren. Der Mormonenschreiber Harold Schindler erklärt:

„Eine Anklagejury, die vom ‚Gericht’ aufgestellt war, wies eine regelrechte Klageschrift gegen zwanzig Mormonen mit Namen… zurück…

Ein flüchtiger Blick auf die ersten acht Namen auf der Pauschalanklageschrift zeigte Brigham Young, Heber C. Kimball, Daniel H. Wells, John Taylor, George D. Grant, Lot Smith, Porter Rockwell und William A. Hickman. Alle waren wegen Verrats angeklagt, in so fern, dass sie ‚böswillig, heimtückisch und verräterisch gegen die Vereinigten Staaten Krieg führten’.“ (Orrin Porter Rockwell, S. 282)

„…in Washington leitete Buchanan ein Team von Friedenskommissaren, um sich mit einer Proklamation der vollen Begnadigung für alle Taten, die während des ‚Krieges’ begangen wurden, nach Utah aufzumachen. Ihre Sprache fegte Verratsanschuldigungen hinweg, die vom Hohen Gericht in Camp Scott abgewiesen wurden. So lange er die Bedingungen akzeptierte, brauchten er und andere wegen militärischer Aktionen während der so genannten Rebellion keine Repressalien zu fürchten.“ (Ebenda, S. 286)

Obwohl die Mormonen das Blut der Truppen der Vereinigten Staaten nicht vergossen, beraubten und vernichteten sie ihre Versorgungsgüter und verursachten auf diese Weise Bedrängnisse, die ohne Zweifel zum Tod vieler Soldaten führten. Der Historiker Bancroft erklärt, dass der Utah-Krieg „mehrere hundert Leben kostete“. Es wäre natürlich schwierig festzulegen, wie viele dieser Männer am Leben geblieben wären, wenn die Mormonen ihre Vorräte nicht vernichtet hätten. Während die Mormonen zögerlich waren, auf die US-Truppen zu feuern, töteten sie damals eine große Anzahl von unschuldigen Zivilisten in Utah. Das Mountain-Meadows-Massaker, das Aiken-Massaker und eine Reihe anderer grausamer Morde wurden während dieser Periode der Rebellion begangen.

weiter

Die berühmtesten Daniten waren Bill Hickman, und John D. Lee, der Anführer des Mountain-Meadows-
Massakers.
Brighams
Zerstörender Engel

Bill Hickman erzählt von den zahlreichen Morden, die er im Auftrag Brigham Youngs beging, bis er schließlich vom Brighamismus genug hatte und auszusteigen versuchte, was dazu führte, dass er nun selbst gehetzt wurde.
Mountain-Meadows-
Massaker

Josiah Gibbs recherchierte Anfang des 20. Jahrhunderts über dieses Ereignis und schrieb dazu neben stehendes Buch.
Das Mountain-Meadows-
Massaker
(Kapitel 33 des Buches "Mormonism - Shadow or Reality?")
Enthalten ist
LETZTES BEKENNTNIS UND LETZTE ERKLÄRUNG JOHN D. LEES

John D. Lee war für die Durchführung des Massakers verantwortlich. Er tat dies wohl im Glauben und Gehorsam gegenüber seinen Kirchenführern, bekam aber später erhebliche Zweifel über die Richtigkeit und offenbarte in seinem Bekenntnis die wahre Geschichte dieses Massakers aus seiner Perspektive.
Besonderer Bericht über das Mountain-Meadows-
Massaker

2 Jahre nach dem Mountain-Meadows-
Massaker recherchiert ein US-Offizier vor Ort und liefert einen Bericht an die Regierung.
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