Erklärungsversuche

Mormonenschreiber sind in Bezug auf die Danitenbande irgendwie gespalten gewesen. Einige haben geleugnet, dass sie überhaupt existierten. Andere haben ihre Existenz zugegeben, aber verleugnet, dass Joseph Smith damit in Verbindung gestanden hatte. Andere haben wiederum zugegeben, dass sie existierten und von der Kirche gebilligt wurden.

Der Mormonenschreiber Ivan J. Barrett erklärte: „Schreiber, die es eigentlich besser wissen sollten, bringen die Danitenbande herein, die nie existierte. John Taylor sagte zum Vize-Präsidenten Colfax, als die Danitengeschichte vorgebracht wurde: ‚Ich war dabei und weiß, dass das Gegenteil der Fall ist, ebenso wussten es die Menschen in Missouri und auch der Gouverneur.’“ (More Remarkable Stories of How We Got Tue Revelations in The Doctrine and Covenants, Extension Publications, B.Y.U., S. 20)

John Taylor, der der dritte Präsident der Kirche wurde,

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erklärt auch: “Ich habe eine Menge über Daniten gehört, aber ich habe nie von ihnen unter den Heiligen der Letzten Tage gehört. Hätte es eine solche Organisation gegeben, dann wurde ich mit ihr nie bekannt gemacht…“ (History of the Church, Bd. 3, Seite 168, Fußnote)

Der Mormonenapostel John A. Widtsoe

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gab andererseits zu, dass Dr. Avard versuchte, eine geheime Bande zu gründen, aber leugnete, dass die Kirche sie unterstützte. (Siehe Gospel Interpretations, von John A. Widtsoe, Salt Lake, 1947, S. 245-250)

Der Mormonenapologet Hugh Nibley erklärt:

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„Es ist bezeichnend, dass diejenigen, die über die Daniten geschrieben haben, von Bennett bis Brooks, kein Problem damit gehabt haben, zu erwähnen, dass die früheste und vollständigste Erörterung zu diesem Thema von Joseph Smith selbst stammt. Ist es nicht merkwürdig, dass sie diesen Bericht nicht in Betracht ziehen wollen -…“ (Sounding Brass, von Hugh Nibley, Salt Lake City, 1963, S. 217) Die Erklärung, auf die sich Dr. Nibley bezieht, findet man in der History of the Church, Bd. 3, S. 178-182:

„…Satan selbst war nicht weniger fleißig, danach zu streben, im Lager der Heiligen Unheil zu stiften; und unter den auffallendsten seiner Ergebenen befand sich ein Doktor Sampson Avard… er erklärte, dass er die Billigung der Führer der Kirche für das hätte, was er vorhatte; und mit seinem Lächeln und seiner Schmeichelei überredete er sie, es zu glauben und fuhr damit fort, den Wenigen, die unter seiner Kontrolle standen, einen Eid abzunehmen, der zur ewigen Geheimhaltung über alles verpflichtete, was ihnen von ihm mitgeteilt werden würde. Auf diese Weise weihte er Mitglieder in seine Bande ein, indem er sie in allem, was heilig war, streng verpflichtete… und er versicherte seiner Truppe oft, dass die ersten Männer der Kirche ihn als Sprecher und Führer dieser Bande, die er Daniten nannte, eingesetzt hätten.

Auf diese Weise täuschte er viele… Er hielt täglich seine Versammlungen ab und brachte in großer Eile sein gerissenes Werk voran, um reifliches Nachdenken über diese Sache bei seinen Gefolgsleuten zu verhindern, bis er sie unter Todesstrafe verpflichtet hatte, die Geheimnisse und bestimmte Zeichen der Organisation zu bewahren, durch die sie sich bei Tag oder Nacht gegenseitig erkennen konnten.

Nach diesen Verrichtungen hielt er Versammlungen ab, um seine Männer in Trupps zu zehn und zu fünfzig zu organisieren und über jeden Trupp einen Captain einzusetzen… dann rief er seine Captains zusammen und belehrte sie an einem abgelegenen Platz wie folgt:

Avards Anweisungen an Seine Captains.

Meine Brüder, da ihr erwählt worden seid, unsere führenden Männer zu sein, unsere Captains, um über dieses letzte Königreich Jesu Christi zu regieren – und ihr seid nach der alten Ordnung organisiert worden – habe ich euch heute hier zusammengerufen, euch zu belehren und in den Dingen anzuweisen, die zu eurer Pflicht gehören, und um euch zu zeigen, was eure Vorrechte sind… Wisst ihr nicht, Brüder, dass es bald euer Vorrecht sein wird, eure jeweiligen Trupps zu nehmen und als Kundschafter an die Grenzen der Besiedlung zu gehen und euch die Habseligkeiten der gottlosen Heiden zur Beute zu machen? Denn es steht geschrieben: Die Reichtümer der Heiden sollen meinem Volk, dem Haus Israel, geweiht werden; und auf diese Weise werdet ihr die Heiden verfallen lassen, indem ihr sie ausraubt und ihr Eigentum plündert; und auf diese Weise werden wir das Reich Gottes aufbauen und den kleinen Stein ins Rollen bringen, den Daniel sah, der ohne Zutun aus dem Berg herausbrach… Wenn unsere Feinde sich gegen uns verschwören, können wir uns auch gegen sie verschwören… Ich würde einen Meineid schwören, um jeden von euch, zu befreien; und wenn dies genügen würde, würde ich sie oder ihn im Sand verschwinden lassen, so wie Moses es mit dem Ägypter machte; und auf diese Weise werden wir dem Herrn vieles weihen und sein Königreich aufbauen;… Und sollte jemand aus dieser Daniten-Gemeinschaft etwas von diesen Dingen offenbaren, werde ich ihn dorthin versetzen, wo die Hunde ihn nicht beißen können.

Bei dieser Lektion lehnten sich alle Offiziere auf…

Avards Lehren werden immer noch mannhaft von allen abgelehnt… die Augen derer, die anwesend waren, wurden geöffnet, Avards Gerissenheit blieb nicht länger im Dunkeln und es wurde nur wenig Vertrauen in ihn gesetzt, selbst von den glühendsten Mitgliedern des Daniten-Plans.

Als eine Kenntnis von Avards Schurkerei zur Präsidentschaft der Kirche gelangte, wurde er von der Kirche abgeschnitten und jedes geeignete Mittel, seinen Einfluss zu zerstören, wurde angewendet, woraufhin er höchst aufgebracht war und herum ging und seine üblen Anspielungen herumflüsterte, aber als er merkte, dass seine Bemühungen vergeblich waren, wurde er wieder zum Verschwörer und trachtete danach, sich mit dem Pöbel anzufreunden.

Und hier soll klar verstanden werden, dass diese Trupps von Zehn und Fünfzig, die von Avard aufgestellt wurden, allesamt nichts mit jenen Trupps von Zehn und Fünfzig zu tun hatten, die von den Brüdern zur Selbstverteidigung gegründet wurden, für den Fall eines Angriffs vonseiten des Pöbels… deshalb soll hiernach niemand fälschlich oder absichtlich diese Organisation der Kirche für gute und rechtschaffene Zwecke mit der Organisation der ‚Daniten’ des abtrünnigen Avard verwechseln, die STARB, BEVOR SIE ÜBERHAUPT EXISTIERTE.“ (History of the Church, Bd. 3, Seite 178-182)

Es gibt mehrere Gründe, warum diese Aussage, die Joseph Smith zugerechnet wird, nicht akzeptiert werden kann. Einer der wichtigsten ist, dass sie einer weiteren Aussage widerspricht, die am 3. Januar 1844 gemacht wurde:

„Das DANITENSYSTEM, auf das von Norton angespielt wird, HATTE NIE EXISTIERT. Es war ein Begriff, den EINIGE BRÜDER in Far West benutzten, und erwuchs aus einem Ausdruck, VON DEM ICH GEBRAUCH MACHTE, als die Brüder sich vorbereiteten, sich vor dem Missouri-Pöbel zu verteidigen, wobei ich mich auf den Diebstahl der Micha-Gottesbilder bezog (Richter, Kapitel 18) – Wenn der Feind kommt, werden DIE DANITEN hinter ihnen her sein, das heißt, DIE BRÜDER in Selbstverteidigung.“ (History of the Church, Bd. 6, Seite 165)

Beachten Sie, dass in der ersten Aussage Joseph Smith zugibt, dass es eine Danitenbande gab, während er in der zweiten Aussage ihre Existenz leugnet. Ferner behauptet er in der ersten Aussage, dass Avard die Gruppe „Daniten“ nannte, aber in der zweiten Aussage erklärt er: „Es war ein Begriff, den einige Brüder in Far West benutzten, und er erwuchs aus einem Ausdruck, VON DEM ICH GEBRAUCH MACHTE.“

Gegen Ende der ersten Aussage sagt Joseph Smith, die „Trupps von Zehn und Fünfzig, die von Avard aufgestellt wurden, hatten allesamt nichts mit jenen Trupps von Zehn und Fünfzig zu tun, die von den Brüdern zur Selbstverteidigung gegründet wurden, für den Fall eines Angriffs vonseiten des Pöbels.“ Er erklärt auch: „Deshalb soll hiernach niemand fälschlich oder absichtlich diese Organisation der Kirche für gute und rechtschaffene Zwecke mit der Organisation der ‚Daniten’ des abtrünnigen Avard verwechseln, die starb, bevor sie überhaupt existierte.“

Während es wahr ist, dass es zwei Organisationen gab – d. h. die „Daniten“ und das „Heer Israels“ – waren die beiden nicht wirklich „getrennt und verschieden“ von einander, wie Joseph Smith uns glauben lassen wollte. Tatsächlich dienten die Daniten im „Heer Israels“. Der Mormonenschreiber Leland Gentry erklärte:

„Das so genannte ‚Heer Israels’, das in Far West und Adam-ondi-Ahman von General Alexander Doniphan ins Leben gerufen wurde, wurde später mit den Daniten verwechselt. Die Verwechslung war natürlich, da beide Gruppen in kleinere Einheiten zerstückelt wurden und da VIELE DANITEN EBENFALLS ZUR LEGITIMEN MILIZ GEHÖRTEN. Die Letzteren machten offensichtlich keinen sichtbaren Versuch, zwischen ihren Diensten für die eine oder die andere Gruppe zu unterscheiden.“ (A History of the Latter-day Saints in Northern Missouri From 1836 to 1839, Seite 362)

Somit sehen wir, dass die “Daniten” und das “Heer Israels” nicht wirklich so getrennt waren.

In der ersten Aussage in Bezug auf die Daniten erklärte Joseph Smith:

„Als eine Kenntnis von Avards Schurkerei zur Präsidentschaft der Kirche gelangte, wurde er von der Kirche abgeschnitten und jedes geeignete Mittel, seinen Einfluss zu zerstören, wurde angewendet, woraufhin er höchst aufgebracht war und herum ging und seine üblen Anspielungen herumflüsterte, aber als er merkte, dass seine Bemühungen vergeblich waren, wurde er wieder zum Verschwörer und trachtete danach, sich mit dem Pöbel anzufreunden.“ (History of the Church, Bd. 3, S. 181)

Es ist nicht viel Forschungsarbeit nötig, um zu zeigen, dass diese Aussage komplett falsch ist. Leland Gentry gibt zu, dass die Daniten im Juni 1838 existierten, aber Avard wurde nicht vor dem März 1839 exkommuniziert. In einem Auszug aus dem Protokoll der Konferenz, die am 17. März 1839 abgehalten wurde, lesen wir: „…Ältester George W. Harris machte einige Bemerkungen in Bezug auf jene, die uns verlassen hatten… Nachdem die Konferenz ausgiebig ihre Gefühle zu dem Thema zum Ausdruck gebracht hatte, wurde einstimmig abgestimmt, dass die folgenden Personen aus der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage exkommuniziert werden, nämlich George M. Hinckle, Sampson Avard, John Corrill, Reed Peck, Wm. W. Phelps, Frederick G. Williams, Thomas B. Marsh, Burr Riggs und mehrere andere. Hiernach wurde die Versammlung mit einem Gebet beendet.“ (Times and Seasons, Bd. 1, Seite 15)

So sehen wir, dass Joseph Smiths Aussage vollkommen unwahr ist. Joseph Smith erklärte, dass, sobald die Präsidentschaft über die Lehren Avards etwas herausfand, sie ihn exkommunizierten und er dann zum Verschwörer wurde und „danach trachtete, sich mit dem Pöbel anzufreunden“. Was tatsächlich passierte, war, dass die Präsidentschaft sehr wohl von Avards Lehren wusste und ihn unterstützte. Als Avard später eingesperrt wurde, wendete er sich gegen die Kirche und sagte gegen Joseph Smith aus. Gemäß der History of the Church wurde seine Zeugenaussage am 13. November 1838 gemacht (History of the Church, Bd. 3, S. 209). Es war drei Monate nach seiner Zeugenaussage gegen die Kirche, dass er schließlich exkommuniziert wurde.

Trotz dieser Tatsachen fahren Mormonenschreiber weiterhin fort, diese unwahre Geschichte zu propagieren. Präsident Joseph Fielding Smith erklärte:

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„Diese Daniten nahmen einen gewissen Eid der Rache gegen ihre Feinde auf sich. Aber sobald Joseph Smith entdeckte, was vor sich ging, gebot er dem Einhalt und Avard wurde exkommuniziert.“ (Essentials in Church History, von Joseph Fielding Smith, S. 227)

Dr. Nibley zitiert Lorenzo Dow Young, der eine ähnliche Unwahrheit erzählte: „Aus der Versammlung ging ich direkt zu Bruder Brigham und erzählte die ganze Geschichte der Affäre. Er sagte, er hätte SCHON LANGE DEN VERDACHT, dass da etwas nicht stimmte, aber er hätte keine direkte Entwicklung erkannt. Er fügte hinzu, dass er sofort zu Bruder Joseph gehen wird, der DEN VERDACHT HATTE, dass ein geheimes Übel von Dr. Avard ausgeheckt wurde. Dr. Avard wurde SOFORT vor die Autoritäten der Kirche zitiert und wegen dieser Bosheit ausgeschlossen. (Sounding Brass, von Hugh Nibley, S. 220)

Aus der oben zitierten Information ist es sehr offensichtlich, warum wir Joseph Smiths Aussage in Bezug auf die Daniten nicht glauben können.


 

weiter

 

Die berühmtesten Daniten waren Bill Hickman, und John D. Lee, der Anführer des Mountain-Meadows-
Massakers.
Brighams
Zerstörender Engel

Bill Hickman erzählt von den zahlreichen Morden, die er im Auftrag Brigham Youngs beging, bis er schließlich vom Brighamismus genug hatte und auszusteigen versuchte, was dazu führte, dass er nun selbst gehetzt wurde.
Mountain-Meadows-
Massaker

Josiah Gibbs recherchierte Anfang des 20. Jahrhunderts über dieses Ereignis und schrieb dazu neben stehendes Buch.
Das Mountain-Meadows-
Massaker
(Kapitel 33 des Buches "Mormonism - Shadow or Reality?")
Enthalten ist
LETZTES BEKENNTNIS UND LETZTE ERKLÄRUNG JOHN D. LEES

John D. Lee war für die Durchführung des Massakers verantwortlich. Er tat dies wohl im Glauben und Gehorsam gegenüber seinen Kirchenführern, bekam aber später erhebliche Zweifel über die Richtigkeit und offenbarte in seinem Bekenntnis die wahre Geschichte dieses Massakers aus seiner Perspektive.
Besonderer Bericht über das Mountain-Meadows-
Massaker

2 Jahre nach dem Mountain-Meadows-
Massaker recherchiert ein US-Offizier vor Ort und liefert einen Bericht an die Regierung.
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