KAPITEL V.
EIN KAPITEL DES HORRORS
Gefangennahme Richard Yates—Er wird von Hosea Stout und Hickman ermordet—Sein Geld wird von Brigham Young entgegengenommen—Sein Besitz bei den Guerillas—Massaker der Aiken-Gruppe—Brigham schickt Hickman, "den Job zu Ende zu bringen"—Scheußlicher Verrat an Bill Kimball and George Dalton—Mord an Buck—ein strenger Winter—Einmarsch von Johnstons Armee und Errichtung von Camp Floyd—Hickman beginnt, vom Brighamismus die Nase voll zu haben—Mord an Drown und Arnold—Gefühl der Öffentlichkeit über diese Sache—Brigham's Billigung—Hickmans seelische Probleme—Böse Ahnung über den Mormonismus oder Brighamismus—"zu tief drin und muss jetzt weiter machen"— Brighams falsche Prophezeiungen—Hickman beginnt Nachzudenken—Zweifel, Furcht, Terror and Gedanken an eine Flucht.
EIN Yates, ein Händler, der vorher schon im Land gewesen war, kehrte mit indianischen Waren im Wert von fünf- oder sechstausend Dollar zurück und hielt bei Green River an. Er hatte einige Pulverfässchen und eine gewisse Menge Blei und Zündhütchen. Es wurde nach ihm geschickt, um seine Munition zu kaufen, aber er wollte sie nicht verkaufen, ohne auch seine anderen Waren zu verkaufen. Er kam zweimal nach Bridger, um Fleischrinder für die Regierung zu kaufen. Beide Male ging ich mit ihm jenseits unserer Truppen, um ihn davor zu bewahren, verletzt zu werden. Er wollte in den Soldatencamps Handel treiben und danach zu seinem Haus bei Green River gehen, wobei er Ham’s Fork rauf- und runterreiste. Wir behielten die Lager der Vereinigten Staaten jeden Tag im Auge und wenn eine Gruppe versuchte, sie zu verlassen, würden wir einen Vorstoß unternehmen und sie ins Lager zurückjagen. Einmal bewegten sie sich ungefähr vier Meilen den Bach aufwärts und wir sahen eine Lücke zwischen ihnen und ihren Rindern. Wir preschten vor und trieben siebenhundert Stück weg und nahmen ihnen dadurch alle fetten Rinder, die sie hatten, und einige Mulis. Pferde und Mulis wurden ihnen hiernach mehrere Male abgenommen.
Ungefähr zu dieser Zeit wurde Lärm darüber gemacht, dass Yates den Soldaten seine Munition überließ und dass er für sie als Spion agierte. Einer der Conover-Jungs befand sich eines Tages auf einem Punkt in der Nähe von Ham’s Fork und sah einen einzelnen Mann, der nach Green River reiste; er begab sich ihm voraus und sah, dass er ein gutes Pferd hatte, und hielt ihn an mit der Absicht, ihm sein Pferd abzunehmen und ihn gehen zu lassen. Aber, nachdem er seinen Namen, Yates, erfuhr, begleitete er ihn nach Bridger, wo er in die große Steinummauerung gebracht und eine Wache über ihn gesetzt wurde. Ich war nicht dort, als er hereingebracht wurde. Ich kam einige Tage, nachdem er festgenommen wurde, nach Bridger. Da ich dachte, es gäbe für mich keinen bestimmten Nutzen für ein oder zwei Wochen, beschloss ich, nach Hause zu gehen und einige frische Pferde zu holen und drei oder vier Männer nach Hause zu bringen, die Ruhe brauchten.
Ich möchte hier erklären, dass das Amt, das ich innehatte, das eines unabhängigen Captains war, niemandem gegenüber verantwortlich, außer gegenüber dem oberkommandierenden General oder Gouverneur Brigham Young, es sei denn meine Dienste würden besonders benötigt; in diesem Fall hätte ich die Pflicht im Einvernehmen anderer Offiziere zu handeln.
Als ich zum Aufbruch bereit war, wurde ich gebeten, den Gefangenen Yates in die Stadt mitzunehmen, und ich war damit einverstanden. Der Mann mit mir war einer meiner Brüder, T. J. Hickman, der mit mir im vorherigen Sommer aus den Staaten gekommen war. John Flack und Lewis Meacham. An Yates Fußgelenk befand sich eine gewöhnliche Strangkette, befestigt mit einem Vorhängeschloss. Er hatte eine schöne, goldene Uhr und neunhundert Dollar in Gold, alles in Zwanzigdollar-Stücke. Das Geld wurde mir übergeben, um es zusammen mit dem Gefangenen in die Stadt zu bringen, aber die Uhr wurde einbehalten und was aus ihr wurde, habe ich nie erfahren.
Wir reisten etwa fünfzig Meilen und lagerten bei Yellow Creek. Am nächsten Morgen reisten wir ungefähr den halben Weg den Echo-Canyon hinunter, wo das Hauptquartier des Generals eingerichtet war, und frühstückten. Ich übergab General Wells einige Briefe und gab selbst Bericht und erzählte ihm, wen ich dabeihatte, und fragte ihn, was ich mit meinem Gefangenen machen sollte. Er sagte: „Er sollte getötet werden; aber warten Sie damit; Sie werden wahrscheinlich einen Befehl bekommen, wenn Sie in Col. Jones Lager kommen – das sich an der Mündung des Echo-Canyon bei Weber River befand. Nach dem Frühstück machten wir uns zu Jones Lager auf, etwa zwölf Meilen entfernt, und als wir weniger als drei oder vier Meilen vom Lager entfernt waren, begegneten wir Joseph A. Young, ein Sohn Brigham Youngs, der, wie er sagte, auf dem Weg zum Lager des Generals war, um Befehle entgegenzunehmen. Er begrüßte mich (während ich hinter ihm war) und sagte, dass sein Vater wollte, dass dieser Mann Yates getötete werde und dass ich alles darüber erfahren würde, wenn ich in Jones Lager käme.
Wir kamen dort ungefähr zum Sonnenuntergang an und wurden außerhalb von Col. Jones abgefangen und unter den Hügel außen herumgeführt, unterhalb und außerhalb des Lagers. Er hatte für uns ein Feuer machen lassen und unsere Pferde zum Grasen unter Bewachung hinausgeschickt. Er nahm mich dann zur Seite und sagte mir, dass er Befehle hätte, wenn Yates vorbeikäme, ihn umbringen zu lassen, und deshalb hätte er mich außerhalb des Lagers belassen. Uns wurde Abendessen gebracht und Yates ging bald auf seinen Decken schlafen. Flack und Meacham breiteten ihre Decken aus und gingen ebenfalls bald schlafen. Ich sagte ihnen, dass sie es tun sollten, da ich den Gefangenen bewachen würde, bis ich sie riefe. Mein Bruder, der ein Heide war, war zur nächsten Station weitergeschickt worden, etwa zehn Meilen voraus, wegen geschäftlicher Dinge. Ich blieb bei unserem Lagerfeuer bis elf oder zwölf Uhr nachts; etliche kamen und unterhielten sich mit mir.
Ungefähr zu dieser Zeit war alles still und jeder schien in seinem Bett zu sein. Niemand war zu sehen, als Col. Jones und zwei andere, Hosea Stout und ein anderer Mann, an dessen Namen ich mich nicht erinnern kann, ans Lagerfeuer kamen und fragten, ob Yates schlief. Ich bejahte, woraufhin sein Gehirn mit einer Axt herausgeschlagen wurde. Er wurde mit seinen Decken zugedeckt und liegen gelassen. Pickel und Spaten wurden gebracht und ein Grab etwa drei Fuß tief in der Nähe des Lagers im Lichte des Feuers ausgehoben, wobei alle Hände mithalfen. Flack und Meacham schliefen, als der Mann getötet wurde, aber sie erwachten und sahen, wie das Grab ausgehoben wurde. Der Körper wurde hineingelegt und die Erde gut darübergeschichtet, wonach unser Lagerfeuer, das aus Kleinholz und Gestrüpp bestand, auf das Grab verlegt wurde, um zu verhindern, dass man die Bodenveränderung bemerkte.* Wir ließen sofort die Pferde holen und wir waren vor Tagesanbruch weg, gingen zur nächsten Station, fanden meinen Bruder, frühstückten und kamen an diesem Tag in Salt Lake an.
Am nächsten Tag nahm ich die neunhundert Dollar und wir gingen alle zum Hauptquartier. Flack und ich hatten eine Unterredung über das Geld, während wir gingen. Er sagte, Brigham sollte uns das Geld geben, da wir schon mehr Ausgaben für aufgebrauchte Pferde und andere Verluste hatten als die Geldsumme ausmachte, und er drängte mich, es zu bekommen. Ich sagte ihm, dass ich es versuchen würde, und sagte: „Du weißt, wie oft ich draußen war, und kannst es bezeugen, und ich glaube, er wird uns sowieso einen Teil davon geben.“
Bald nach Tagesanbruch gingen Flack und ich zu Brighams Büro. Er fragte, wie die Dinge draußen im Osten laufen, und ich erzählte es ihm. Er fragte, was aus Yates geworden ist. Ich erzählte es ihm. Er fragte dann, ob ich Anweisungen von ihm erhalten hätte. Ich erzählte ihm, dass ich seine Anweisungen in Jones Lager erhalten hatte, und auch von den Worten seines Sohnes Jo. Er sagte, dass das richtig und eine gute Sache wäre. Ich erzählte ihm dann, dass mir neunhundert Dollar gegeben wurden, die ich herbringen sollte, die Yates die ganze Zeit hatte, während er gefangen war. Ich erzählte ihm von den Ausgaben, die ich während des Krieges hatte und fragte ihn, ob ich einen Teil des Geldes haben könnte? Er gab mir einen Verweis dafür, dass ich um so etwas bat, und sagte, dass es für die Bestreitung der Ausgaben des Krieges verwendet werden müsste. Ich zog den Sack heraus, der das Geld enthielt, und er sagte, dass ich es seinem Sekretär geben sollte (ich kann mich jetzt nicht erinnern, wer er war). Das Geld wurde gezählt und wir gingen. Dies schlug jeden Mormonismus aus Flack heraus und er trug seitdem nie wieder ein Stückchen davon in sich – machte viele Bemerkungen hierüber und über andere Dinge, über harte Arbeit, Brigham Young gehorchend, und dass ihm nie ein Dollar für alles, was er getan hatte, erlaubt war.
*Siehe Anhang E
Nach wenigen Tagen kehrte ich nach Osten zurück und fand Yates Besitz, der ihm abgenommen worden war, und Vieh, das ihm und anderen Bergbewohnern gehörte. Bald danach kam Sydney A. Johnston zur Armee, übernahm die Befehlsgewalt und brach nach Bridger auf. Wir machten den Weg frei, verbrannten das Fort und fielen nach Bear River zurück, vierzig Meilen westlich. Zu dieser Zeit wurden alle körperlich fähigen Männer im Territorium einberufen. An der Mündung des Echo Canyon wurden Befestigungen errichtet und die Truppen dort konzentriert, während ständig Wachen bereit waren, die Bridger umrundeten.
Johnston kam dort an und nahm von allem Besitz, was zurückgelassen war – ein Steinfort und eine Einfriedung – und begann, Vorbereitungen für ein Winterquartier zu treffen. So bald dies sichergestellt war, wurde begonnen, unsere Truppen zu entlassen und nach Hause zu schicken. Der Schnee fiel hoch und schließlich gingen alle nach Hause mit Ausnahme einiger Wachen, die zurückgelassen wurden, um die Bewegungen der Armee der Vereinigten Staaten zu beobachten. Es gab in diesem Winter einen großen Mangel an Waren und Lebensmitteln in Salt Lake, da den Händlern nicht gestattet war, mit ihren Waren hereinzukommen, wie es sonst der Fall war.
Nachdem ich eine Weile zu Hause war, bekam ich die Nachricht, dass ich meine Jungs nach einem Mann Ausschau halten lassen sollte, der sich von einer Gruppe dort, was Point of the Mountain genannt wurde, entfernt hätte, fünfundzwanzig Meilen südlich von Salt Lake City. Zwei Jungs, die bei mir wohnten, gingen den Fluss hinauf und kehrten gegen Mittag zurück und zwei Stunden später kam ein Bote von der Stadt her und sagte mir, dass ich sofort in Brigham Youngs Büro gewünscht würde. Ich bestieg mein Pferd und war in einer Stunde in der Stadt und ging in Youngs Büro. Er fragte mich, ob ich „die Jungs gesehen hätte?“ Ich fragte ihn: “Welche Jungs?” und er antwortete: „Geo. Grant und William Kimball.“ Ich verneinte. Ich sagte ihm dann, dass mir gesagt wurde, dass ich in sein Büro kommen sollte, und ich wissen wollte, was er wollte. Er antwortete: „Die Jungs haben einen schlechten Job dabei gemacht, einen Mann aus dem Weg zu schaffen. Sie waren alle betrunken, verprügelten einen Kerl und er verließ sie am ‚Point of the Mountain’, kam in diese Stadt zurück und erzählt allen, was geschehen war, was einen großen Gestank verursacht.“ Er sagte, ich müsste ihn aus dem Weg schaffen und umlegen. Er sagte, ich solle hingehen und die Jungs suchen, er meinte die Generäle Grant und Kimball, die damals beide als Generäle in der Utah-Miliz fungierten, und mit ihnen Dinge vereinbaren, so dass sich um ihn gekümmert würde.
Ich fand sie und sie sagten mir, dass O. P. Rockwell mit einer Gruppe schlechte Arbeit geleistet hätte und Hilfe wünschte, und ich wäre geschickt worden, um die Sache zu Ende zu bringen. Sie sagten: „Hat Brigham Ihnen erzählt, worum es geht?“ Ich sagte, dass er es tat und mich geschickt hätte, die Dinge zu arrangieren. Sie erzählten mir, dass sie die Dinge festgelegt hätten; dass, als die Gruppe, zu der dieser Mann gehörte, das erste Mal in das Territorium kam, sie alle zwölf Meilen nördlich der Stadt angehalten hätten und etliche Wochen in der Nähe, wo George Dalton wohnte, geblieben wären; dass Dalton in der Stadt wäre und sie hätten ihn veranlasst, diesen Mann zu treffen (dessen Name ich nie gehört hatte, er wurde nur Buck genannt), und ihn mit nach Hause zu bringen, da er Zutrauen zu Dalton hätte. Sie sagten, Dalton verstand es und sie warteten auf mich, dass ich käme und ihn auf der Straße treffe. Sie spürten Dalton auf und sagten ihm, dass sie alle Dinge jetzt in Ordnung hätten. Dalton sollte die Stadt kurz vor Sonnenuntergang verlassen und die Hot Springs passieren, drei Meilen nördlich der Stadt, und die tiefergelegene Straße nehmen, auf der nicht viel Verkehr wäre, und ich sollte ihn dort treffen. Ich sollte sein Gespann erkennen, denn beide seiner Pferde wären weiß und er sollte sehr schnell fahren.
Alles war arrangiert und die Sonne stand ungefähr seit einer Stunde am Himmel. Ich nahm mein Pferd und die Frage kam auf, wie viele Männer ich mit mir haben wollte. Ich sagte ihnen, dass ich niemanden wollte. Sie sagten, ich müsste jemanden haben, und ich sagte ihnen, dass ich dann einen Mann nehmen würde, der dabei stand, mit Namen Meacham. Sie gaben ihm ein Pferd und wir gingen an den festgelegten Ort und genau bei Einbruch der Dunkelheit kam der Wagen. Wir brachten ihn zum Anhalten. Der Mann, Buck, bekam einen Schuss durch den Kopf und flog quer über einen Zaun in einen Graben. Ein Stofffetzen wurde an einen Strauch gehängt, um die Stelle zu kennzeichnen.
Wir kehrten zur Stadt zurück ins Heim von Gen. Grant, wie es abgemacht war, und fanden ihn mit Gen. Kimball zu Hause vor. O. P. Rockwell und noch jemand, an dessen Namen ich mich jetzt nicht erinnern kann. Sie fragten, ob alles rechtens wäre, und ich bejahte. Sie holten Spaten und wir gingen alle zurück, vertieften den Graben, legten ihn hinein und begruben ihn, kehrten in Grants Heim zurück, nahmen etwas Whiskey zu uns und trennten uns für die Nacht. Am nächsten Tag gingen Kimball und ich zu Brigham Young nach Hause, erzählten ihm, dass man sich um Buck gekümmert hätte und dass es keinen Gestank mehr über diese Geschichten geben würde. Er sagte, dass er darüber froh wäre. Buck wäre der letzte aus der Aiken-Gruppe gewesen, über die beträchtlich geredet worden ist. * Ich sah außer diesem Mann nie einen von ihnen, und ihn sah ich erst an jenem Abend im Wagen.
*Siehe Anhang F
Vieles wurde in diesem Winter in Bezug auf das Hereinkommen von Johnstons Armee geredet. Bewaffnung, Ausrüstung und eine allgemeine Vorbereitung auf den Kampf war das alleinige Gespräch und Tagesgeschäft. Während des Winters kam Col. Kane aus Washington nach Salt Lake City um bei Regelung von Angelegenheiten zu helfen. Er ging nach Fort Bridger und dann nach Washington. Brigham Young sagte den Leuten, dass sie sich sammeln und nach Süden umsiedeln sollten, und selten wurde solch ein Umzug gesehen.
Ungefähr zu dieser Zeit schickte Präsident Buchanan Gouv. Powell aus Kentucky und Ben. McCullough nach Salt Lake, um das Problem zu klären. Brigham Young und etwa fünfundzwanzig der wichtigsten Männer aus Utah kamen zusammen. Es wurden viele Worte über die frühere Behandlung des Volkes gemacht. Der Gouverneur erzählte uns von den Folgen weiteren Widerstandes und versprach Frieden im Falle einer Unterwerfung. Brigham Young saß da und hörte sich alles an, was gesagt wurde, stand dann auf und sagte: „Gut, Jungs, wir werden sie hereinlassen – es ist das Beste, aber macht euch nichts daraus, ich werde mich um euch kümmern.“ Ich war einer in dieser Gesellschaft.
Johnston kam herein und lagerte an der Westseite der Stadt und schickte eine Botschaft an Brigham, dass, wenn er nicht zurückkäme und seine Häuser besetzen würde, sie von den Truppen der Vereinigten Staaten in Besitz genommen würden. Brigham befand sich nur fünfzig Meilen südlich im Utah-Tal mit dem prominenten Teil der Einwohner Salt Lake Citys und des nördlichen Teils des Territoriums und das Wort machte sofort die Runde: „Jeder zurück in sein Heim.“ General Johnston bewegte seine Truppen nach Cedar Valley, vierzig Meilen südlich von Salt Lake City und errichtete den Ort, der als Camp Floyd bekannt ist. Dies war im Frühjahr 1858. Gouv. A. Cummings wurde als Nachfolger Brigham Youngs ernannt und neue Richter und Marschalle wurden ernannt.
D. R. Eckles aus Indiana war Oberster Richter, ursprünglich Kentuckianer, und ein feiner, kluger, alter Gentleman. Ich wurde etliche Monate, nach seiner Ankunft im Territorium, nicht mit ihm vertraut, erst als ich mit ihm viele gesellige Abende verbracht hatte. Durch Vorführungsbefehle bekam ich sieben oder acht Personen aus der vorübergehenden Rechtsprechung und stellte sie Seiner Ehren vor; gewann meinen Fall jedes Mal durch die Regeln des Gerichts gegen die vorübergehende Rechtssprechung in kriminellen Fällen.
McNeal wird auf Anordnung Brigham Youngs getötet. "Tote Männer erzählen keine Geschichten." Seite 141.
Gegen mich existierten Vorurteile in der Armee der Vereinigten Staaten als Folge meines wohlbekannten Kurses, den ich eingeschlagen hatte, und ich umging sie nicht; während andere, die sich zurückgelehnt hatten und andere vorschoben, die genug Nerven hatten, Regierungsherden zu vertreiben, nun ankamen und sagten: „Wir haben nichts getan.“, und bekamen gute, fette Verträge. Viel Geld wurde verschwenderisch ausgegeben, aber ich bekam nichts und diese halbherzigen Mormonenbeamten würden sagen: „Wenn es solche Männer wie Bill Hickman nicht gäbe, gäbe es in unserem Land keine Probleme.“ Es schien sich so anzuhören: „Du hast für uns gekämpft und wir haben jetzt keine Verwendung mehr für dich.“ Ich schaute auf den Stand der Dinge und dachte, was für ein Narr ich doch gewesen war. Ich hatte den vorherigen Herbst und Winter damit zugebracht, etliche Pferde zu verbrauchen, einige tausend Dollar auszugeben; hatte dabei geholfen, eintausend Stück Rinder, Pferde und Mulis hereinzutreiben und hatte nicht einen Cent dafür bekommen; und nun machten andere das Geld, während ich dazu gezwungen war, mich zurückzulehnen. Ich sagte zu mir: „Dies war Vergangenheit, aber jetzt will ich nach alledem versuchen, meinen Fuß herauszuhalten.“
Ich hatte eine gesellige Zeit mit all den Kaufleuten und Händlern; aber da sie Spekulanten waren, hatte ich keine Chance, irgendetwas mit ihnen zu machen. Ich verkaufte einem der Marketender Fleischrinder im Wert von zweitausend Dollar zu einem fairen Preis und einige Pferde zu einem guten Preis, was das wichtigste Geschäft war, das ich in diesem Winter machte.
Während dieses Sommers kam ein Mann namens Drown zurück, der Salt Lake ’51 verlassen hatte. Sein allgemeiner Charakter war nicht gut. Ihm wurde das Stehlen von Pferden und Rindern vorgeworfen, bevor er wegging, und ihm wurde mit Erschießen gedroht; aber bei seiner Rückkehr versprach er all seine üblen Gewohnheiten aufzugeben, zahlte einer Witwe zweihundert Dollar für ein Pferd, das er ihr gestohlen hatte, bevor er wegging, und er schien jetzt das Rechte zu tun. Aber in diesem Sommer begann er, nach Camp Floyd zu rennen und all die üblen Geschichten über die Mormonen zu erzählen, die er wusste oder erfinden konnte, so sagte man. Ich war eines Tages im Büro Brigham Youngs und ein Mann namens Matthews ging mit mir und saß draußen vor der Tür, während Brigham und ich eine Unterredung hatten, in der Drowns Name erwähnt wurde. Young sagte, er wäre ein „übler Mann und sollte umgelegt werden“, und gab mir die Anweisung, es zu tun und dem Herumtragen von Neuigkeiten und dem Pferdediebstahl eine Ende bereiten.
Nachdem ich damit fertig war, mit ihm zu reden, kam ich heraus und machte mich mit Matthews auf den Weg, der sagte: „Dieses Mal habe ich dich, und du hast genug getan; ich hörte, was Brigham dir sagte, und ich werde dir dabei helfen.“ Ich sagte ihm, er sollte es vergessen, und vielleicht würde der Mann sich bessern. In dieser Nacht kam eine Gruppe zusammen, um einem der Herausgeber (Seth M. Blair) einer Zeitung, die der Mountaineer genannt wird, ein Ständchen zu geben. Etwa ein Dutzend von uns ritten zu seinem Haus hinunter, gaben ihm einige „Hurra“, die von ihm erwidert wurden, und einige kurze Reden wurden gegeben. Als wir auf die Hauptstraße zurückkamen, hörten wir, dass auch Drown in den Oberschenkel geschossen worden war. Ich wusste nichts darüber, wie es geschehen war, und wusste nicht, dass er in der Stadt war, bis ich erfuhr, dass auf ihn geschossen worden war. Am nächsten Tag sah ich Matthews, der mir erzählte, dass er herausfand, dass Drown in der Stadt war, und er sich zwei Männer nahm und zu dem Haus ging, an dem er Halt machte; klopfte an die Tür, aber der Zutritt wurde verweigert, als er die Tür eintrat und Drown niederschoss und sich aufmachte, um das Haus zu rennen, und einen Mann traf, den er für Drown hielt, und schoss auf ihn und wieder und wieder. Dies war zufällig ein Mann namens Arnold, ein sehr ruhiger, unscheinbarer, guter alter Mann, der sich mit Drown in dem Haus befand und nach draußen rannte, um nachzusehen, wer da geschossen hätte. Der Schuss tat seine Wirkung in seinem Oberschenkel, an dem er nachher starb. *
*Siehe Anhang G
Es ist vieles über die Tötung Drowns und Arnold geredet worden und es wurde mir angelastet; aber dies sind die Fakten, so wie sie sich ereigneten. Wäre es anders, würde ich es so deutlich erklären, wie ich es mit anderen Dingen getan hatte. Dies war eine Angelegenheit, über die manchmal viel geredet wurde und da Arnold Jungen hatte, die sich schlecht darüber fühlten, dass ihr Vater getötet worden war, können sie, wenn sie wollen, die Wahrheit über die ganze Geschichte wissen. Ohne Zweifel wurden und werden ihnen andere Geschichten von denen erzählt werden, die wissen, dass ich die Wahrheit gesagt habe, um sich selbst zu schützen und mir einen Verweis zu erteilen und die Jungen an ihre Unschuld und Unwissenheit über diese Affäre glauben zu lassen, was in einer bestimmten Klasse keine ungewöhnliche Sache ist. Einige Zeit hiernach befand ich mich im Büro Brigham Youngs und das Thema von Drowns Tod kam auf den Tisch. Er sagte, dass er froh wäre; es wäre eine gute Sache, und was Arnold beträfe, so hätte er in einer solchen Gemeinschaft nichts zu suchen gehabt.
In diesem Sommer wurde Charles Harrison ein Pferd aus Camp Floyd gestohlen, das er in Salt Lake City gekauft hatte. Als er hörte, dass es in Ogden wäre, vierzig Meilen entfernt, brachte er mich dazu mit ihm zu gehen, um sein Pferd zu identifizieren; er nahm auch William Woodland mit und ein Mann namens „Cub“ Johnson ging mit. Wir blieben einen Tag in Ogden und machten uns am nächsten Tag auf den Weg zurück, wobei Johnson seinen Bruder und seine Frau, die dort gewohnt hatte, in einer Kutsche mitnahm, um sie in die Stadt zu bringen. Ein Mann namens Beatty, oder Batey, ein Kalifornier, der in Ogden verweilte, sagte, dass er in die Stadt gehen wollte und uns einholen würde.
Als er die Straße heraufkam, passierte er uns auf dem Gipfel des Hügels und Johnson sagte: „Was tut dieser verdammte Schuft hier? Ich werde mit ihm abrechnen.“ Ich sagte ihm, dass er sich zusammenreißen solle und vermutete, dass alles ruhig sein würde, aber bei Erreichen des Gipfels, ritt er an Bateys Seite und schlug ihm ins Gesicht und Batey schlug ihn zurück. Zu diesem Zeitpunkt hatte Johnson seine Pistole gezogen und schoss auf ihn. Er schlug aber die Pistole während des Schusses nach unten und der Schuss traf ihn in die Hüfte. Batey zog seine Pistole und Johnson schlug sie während des Schusses herunter und er hatte keine Auswirkung. Batey gab dann seinem Pferd die Sporen und ritt etwa zwanzig oder dreißig Schritt weg und drehte um, sah Johnson ins Gesicht, worauf Johnson ihn erschoss.
Die Leute, die in der Nähe wohnten, bemerkten es und Bateys Körper wurde nach Farmington gebracht, achtzehn Meilen nördlich der Stadt, und Johnson wurde vor das Vorrübergehende Gericht gestellt. Man ließ es so erscheinen, als hätte Batey etwas zur Frau von Johnsons Bruder gesagt, das nicht in Ordnung war, und Johnson machte seine Freisprechung sicher, indem er dem Grafschaftlichen Staatsanwalt ein Zwanzig-Dollar-Stück gab.* Einige dieser “Aufrechten” gibt es immer noch, während das Lügen sich aufzuschichten scheint als Befestigungswerk gegenüber anderen, indem sie sagen, dass ich Batey tötete und seine Uhr nahm, und dies, weil ich eine Uhr von Harrison bekam, mit dem ich zur Zeit des Mordes zusammen war. Ich bekam zwei goldene Uhren von Harrison und danach verließ er das Land, während er mir dreihundertundfünfzig Dollar schuldete. Der Beweis befindet sich in der Grafschaft, falls der Oberste Gerichtshof den Fall einsehen möchte.
Ich sage hiermit nicht aus, dass ich mit der Affäre etwas tun gehabt hätte; aber da ich alles berichten möchte, das mir wichtig erscheint, das mir bekannt geworden ist, veröffentlichen Sie folgendes.*****
*Siehe Anhang H
VOM HERAUSGEBER
An dieser Stelle gibt Hickman einen umfangreichen Bericht über seine Zweifel an Brigham Young, den Beginn seiner Skepsis und den daraus folgenden Problemen, die ich zu einigen Punkten zusammenfasse.
Er war in Missouri ein wilder, hartgesottener Junge gewesen, hatte sehr jung geheiratet und sich bald danach der Methodistenkirche angeschlossen; auf Grund der Natur eines Begeisterten fand all die wilde Energie seines Charakters ein Ventil in den emotionalen Übungen jener Sekte und in heißem Streit und theologischen Debatten. Diejenigen, die auf die wunderbaren religiösen Einfälle bei Menschen mit mehr Inbrunst achten, werden sich bei der Beurteilung nicht wundern, dass er von dem einen Extrem in das andere Extrem eines strengen Buchstabenglaubens an die Bibellehre fiel; dass seine Phantasie ergriffen und seine Urteilsfähigkeit von der herrlichen Vision einer antiken wiederhergestellten Kirche gefangen genommen wurde, mit Propheten, Aposteln und „lebenden Orakeln“ des hebräischen Jehovah, wobei sich in der Wildnis Amerikas die ganze wunderbare Geschichte eines gesammelten Israel wiederholt, das sich seinen Weg ins verheißene Land erkämpft. Viele Gemüter werden mit diesen Gefühlen sympathisieren. Wegen unkultivierter Gewissenhaftigkeit und schrecklicher Ernsthaftigkeit hatte er genügend fehlgeleitete Begeisterung, um mit Leichtigkeit von sich selbst zu glauben, dass er einer der „Diener Gottes, die die Feinde Zions heimsuchen“, sei. Das Alte Testament, der bevorzugte Boden des Mormonismus, wenn es als unsere Richtlinie des Glauben genommen würde, liefert eine Fülle an blutigen Beispielen, was diese Art von Buchstabenglauben in blutige Lehren verkehrt; die Polygamie lässt sich nur halb so leicht davon ableiten wie die „Blutsühne“. Die jungen Männer Israels dienten Gott, indem sie das Blut ihrer Feinde vergossen. Ein Teil der Gemeinschaft rebellierte, die Anhänger Moses massakrierten sie; einige tausend nahmen götzendienerische Frauen und ihre Brüder schlachteten sie ab; Sisera tyrannisierte das Volk Gottes und Jael tötete ihn; Athalia eignete sich widerrechtlich die Regierung an, der Hohe Priester ließ sie erschlagen; Eglon errichtete eine Tyrannei und Ehud erstach ihn.
Aus diesen Berichten zog der Mormonismus die Inspiration für seine Lehren – die Vielehe allem voran. Also kehrte sich Hickmans angeborene Ernsthaftigkeit in religiösen Fanatismus: alles, was „das Königreich aufbaut“ war „Gott dienlich“; jeder, der im Weg stand, war ein Feind Gottes; Brigham war das „Mundstück Gottes für diese Generation“, und Hickman musste seinen Befehlen gehorchen, um selbst alle heimzusuchen, die „den Vormarsch Israels behindern“ würden. Aber es kam die Zeit, als er nicht mehr so stillschweigend glauben konnte. Seine ersten Zweifel, laut seiner Erklärung, wurden durch die zahlreichen Prophezeiungen hervorgerufen, die Brigham vor dem Mormonenkrieg aussprach und die sich alle als falsch erwiesen hatten. Es ist eine sonderbare Tatsache, dass man selbst in den Mormonenzeitungen eine Menge von Vorhersagen und Erklärungen Brigham Youngs findet, die sich als gänzlich falsch erwiesen haben. Nebenbei, Hickman kannte ihn zu gut. „Vertrautheit brütet Verachtung aus“, sogar vor einem Propheten. Es gibt so viele kleine Gemeinheiten im Geschäftsgebahren Brigham Youngs und so viele soziale Fehler und Handlungen persönlicher Ungerechtigkeit im Umgang mit anderen, dass eine Mehrheit derjenigen, die ihn intim kennen, Abtrünnige sind.
Oft, wenn Hickman ihm Bericht abgab, erklärte er Personen für schuldig an bestimmten Verbrechen, von denen Hickman auf Grund besseren Wissens über die Tatsachen wusste, dass sie unschuldig waren. Bald nach dem widerwärtigen Mord an Hartley, war Hickman durch und durch überzeugt, dass er ein unschuldiger Mann war. Auf Grund seiner Unterhaltung mit mir war dies das einzige von all seinen Verbrechen, an das er sich mit Grauen erinnert, obwohl „wie mit einem heißen Eisen gebrannt“, kein Gewissen diese furchtbare Last tragen und sich behaglich fühlen konnte. Aber dieses Mal war Hickman zu weit gegangen. Er hatte begonnen, als Vollstrecker einer Lynchjustiz Männer zu töten, die tatsächlich des Verbrechens schuldig waren. Davon abgesehen, dass er diejenigen tötete, die die Kirche für schuldig erklärte, dann, als Steigerung in der Kriminalität, die alle solche Biographien als natürlich aufzeigen, tötete er jeden, den Brigham Young und Orson Hyde nannten, und letztlich, so regelrecht ist das Anwachsen an krimineller Energie im Menschen, tötete er auf eigene Rechnung.
Gemäß seiner Aussage wäre er froh gewesen, wenn er Utah 1860 hätte verlassen können, wenn er es mit seiner Familie hätte tun können; aber er wusste zu viel und bevor er sicher mit der Kirche brechen könnte, müsste er auf eigene Faust kämpfen.
Die restliche Geschichte seines Lebens ist ein melancholischer Bericht über Kämpfe – gegen die Kirche auf der einen Seite und gegen persönliche Feinde auf der anderen.
weiter
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Die berühmtesten Daniten waren Bill Hickman, und John D. Lee, der Anführer des Mountain-Meadows-
Massakers. |
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Brighams
Zerstörender Engel
Bill Hickman erzählt von den zahlreichen Morden, die er im Auftrag Brigham Youngs beging, bis er schließlich vom Brighamismus genug hatte und auszusteigen versuchte, was dazu führte, dass er nun selbst gehetzt wurde. |
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Mountain-Meadows-
Massaker
Josiah Gibbs recherchierte Anfang des 20. Jahrhunderts über dieses Ereignis und schrieb dazu neben stehendes Buch. |
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Das Mountain-Meadows-
Massaker
(Kapitel 33 des Buches "Mormonism - Shadow or Reality?")
Enthalten ist
LETZTES BEKENNTNIS UND LETZTE ERKLÄRUNG JOHN D. LEES
John D. Lee war für die Durchführung des Massakers verantwortlich. Er tat dies wohl im Glauben und Gehorsam gegenüber seinen Kirchenführern, bekam aber später erhebliche Zweifel über die Richtigkeit und offenbarte in seinem Bekenntnis die wahre Geschichte dieses Massakers aus seiner Perspektive. |
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Besonderer Bericht über das Mountain-Meadows-
Massaker
2 Jahre nach dem Mountain-Meadows-
Massaker recherchiert ein US-Offizier vor Ort und liefert einen Bericht an die Regierung. |
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