Ich blieb auf der Westseite des Tales für etwa zwei Stunden, währenddessen ich ins Auswandererlager hinunterschaute und all die geistigen Qualen spürte, die ein Mensch, der barmherzige Gefühle hat, empfinden kann und dennoch weiß, wie ich es damals wusste, was auf jene unglückliche Gemeinschaft zukam, wenn die Indianer mit ihren blutigen Absichten Erfolg hätten.
Während ich auf dem Hügel stand und in die Wagenburg hinuntersah, sah ich zwei Männer herauskommen, um etwas Holz zu sägen. Die Indianer und die Weißen feuerten unablässig auf sie, aber sie beachteten die Gefahr nicht und fuhren mit ihrer Arbeit fort, bis sie sie erledigt hatten, und gingen dann ins Lager zurück. Die Männer handelten beide so tapfer, dass es unmöglich war, vor ihnen keine Achtung zu haben.
Nachdem ich dort gestanden hatte und hinuntergeschaut hatte und vor Kummer fast tot war, kehrte ich zur Gesellschaft im Lager zurück. Ich war fast wild wegen des Wartens auf Anweisungen von den Autoritäten in Cedar City. Ich betete darum, dass Anweisungen kommen würden, die mich befähigen würden, jenen Haufen von leidenden Leuten zu retten, aber es kamen keine solchen Anweisungen. Sie sollten nie kommen.
Am Donnerstagabend kamen John M. Higbee, Major der 'Iron Militia',
und Philip K. Smith, wie er im allgemeinen genannt wird, aber dessen Name Klingensmith ist, Bischof von Cedar City,
in unser Lager mit zwei oder drei Wagen und einer Anzahl Männer, alle gut bewaffnet. Ich kann mich an folgende Männer erinnern, die am Todeswerk, das bald folgen sollte, teilnahmen: John M. Higbee, Major und Kommandeur der 'Iron Militia' und auch Erster Ratgeber zu Isaac C. Haight; Philip Klingensmith, Bischof von Cedar City; Ira Allen vom Hohen Rat; Robert Wiley vom Hohen Rat; Richard Harrison aus Pinto, ebenfalls Mitglied des Hohen Rates; Samuel McMurdy, einer der Ratgeber Klingensmiths; Charles Hopkins vom Stadtrat Cedar Citys; Samuel Pollock; Daniel McFarland, ein Schwiegersohn von Isaac. C. Haight, und er handelte als Adjutant unter Major Higbee; John Ure vom Stadtrat; George Hunter vom Hohen Rat; und ich glaube ernsthaft, dass John McFarland, jetzt ein Staatsanwalt in St. George, Utah, dort war - ich bin nicht sicher, dass er dort war, aber ich habe den deutlichen Eindruck, dass er anwesend war -; Samuel Jukes; Nephi Johnson
mit einer Anzahl von Indianern unter seinem Kommando; Irvin Jacobs; E. Curtis, ein 'Captain of Ten'; Thomas Cartwright vom Stadtrat und vom Hohen Rat; William Bateman, der nachher die Friedensfahne ins Auswandererlager trug; Anthony Stratton; A. Loveridge; Joseph Clews; Jabez Durfey; Columbus Freeman und einige andere, an deren Namen ich mich nicht erinnern kann. Ich weiß, dass unsere gesamte Armee aus 54 Weißen und über dreihundert Indianern bestand.
Sobald sich diese Personen um das Lager versammelt hatten, fragte ich Major Higbee, welche Befehle er mitgebracht hätte. Dann erklärte ich vollständig alles, was in den 'Meadows' geschehen war, damit jeder die Situation verstehen könnte.
Major Higbee berichtete folgendermaßen: "Die Befehle des Präsidenten lauten, dass alle Auswanderer aus dem Weg geräumt werden müssen. Präsident Haight hat sich mit Colonel Dame beraten, bzw. hatte Befehle von ihm, alle Auswanderer aus dem Weg zu räumen; niemand der alt genug war zu sprechen, sollte verschont werden."
Er fuhr dann fort und sagte im Wesentlichen, dass die Auswanderer als unsere Feinde und als Feinde der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzen Tage durch das Land gekommen wären; dass sie keinen Passierschein von einer autorisierten Person hätten, der ihnen erlaubt hätte, das Territorium zu verlassen; dass es niemandem außer Freunden erlaubt wäre, das Territorium zu verlassen; und dass jene unsere verschworenen Feinde wären, sie müssen getötet werden; dass sie nichts als ein Teil von Johnstons Armee wären; dass sie, wenn ihnen gestattet wäre, weiter nach Kalifornien zu ziehen, die Kriegswolke im Westen aufwirbeln und die sichere Vernichtung über alle Siedlungen in Utah bringen würden; dass die Sicherheit für das Volk in der vollständigen Vernichtung des ganzen erbärmlichen Haufens bestünde.
Ich sagte ihnen dann, dass Gott mein Herz umwandeln müsse, bevor ich einer solchen üblen Sache wie die Massentötung jener Leute zustimmen könnte. Ich versuchte mit Higbee und den Brüdern zu argumentieren. Ich sagte ihnen, wie stark die Auswanderer ihre Stellung befestigt hätten und wie schlecht es wäre, Frauen und Kinder zu töten. Mir wurde befohlen zu schweigen. Higbee sagte, ich würde mich den Autoritäten widersetzen.
Er sagte damals: "Bruder Lee fürchtet unschuldiges Blut zu vergießen. Warum denn, Brüder? Es gibt in dem ganzen Lager von heidnischen Gesetzlosen keinen einzigen Tropfen unschuldiges Blut. Sie sind eine Bande von Halsabschneidern, Räubern und Mördern. Sie gehören zu den Leuten, die die Heiligen aus Missouri vertrieben und mithalfen, das Blut unserer Propheten Joseph und Hyrum zu vergießen, und es sind die Befehle an uns von allen, die Vollmacht haben, die Auswanderer aus ihrer Festung herauszubekommen und den Indianern zu helfen, sie zu töten."
Darauf sagte ich, dass Joseph Smith uns sagte, dass wir niemals jemanden verraten sollten, dass wir ohne Verrat anzuwenden, die Auswanderer nicht aus ihrer Wagenburg herausbekommen könnten, und somit war ich dagegen.
Ich wurde von Higbee, Klingensmith und Hopkins unterbrochen, die sagten, dass so die Befehle von Präsident Isaac C. Haight an uns lauteten und dass Haight seine Befehle von Colonel Dame und den Autoritäten in Parowan hätte und dass alle Bevollmächtigten einer Meinung wären und dass sie vom Rat in Cedar City zu den 'Meadows' gesandt worden wären, um zu beraten und die Art und Weise festzulegen, wie die Gesellschaft der Auswanderer beseitigt werden sollte.
Die Männer, die sich damals berieten, so muss ich hier erklären, knieten nun in einem Gebetskreis nieder und beteten und riefen den Geist des Herrn an, sie anzuweisen, wie sie in dieser Angelegenheit verfahren sollten.
Nach dem Gebet sagte Major Higbee: "Hier sind die Befehle", und händigte mir ein Papier von Haight aus. Im Wesentlichen waren es die Befehle von Haight, die Auswanderer aus ihrer Stellung zu ködern und alle, die sprechen könnten, zu töten. Dieser Befehl war schriftlich. Higbee händigte es mir aus und ich las es und ließ es dann auf den Boden fallen und sagte: "Das kann ich nicht tun!"
Im Wesentlichen bestanden die Befehle darin, dass die Auswanderer aus ihrer Festung herausgeködert und alle ausgetilgt werden sollten, so dass niemand übrig bliebe, um die Geschichte zu erzählen und dann könnten die Autoritäten sagen, dass es die Indianer getan hätten.
Die Worte "ködern" und "austilgen" wurden in jener Botschaft oder Befehl gebraucht und diese Befehle kamen vom Rat in Cedar City und als die Befehle unserer Militärvorgesetzten zu uns und wir waren daran gebunden sie zu befolgen. Der Befehl war von Haight unterzeichnet, als Kommandeur der Truppen in Cedar City.
Haight erzählte mir am nächsten Tag nach dem Massaker, während wir uns auf den 'Meadows' befanden, dass er seine Befehle von Colonel Dame bekommen hatte.
Ich verließ daraufhin den Rat und ging weg, um allein zu sein, und kniete mich im Gebet vor Gott nieder und bat ihn, die Entscheidung jenes Rates zu verwerfen. Ich vergoss viele bittere Tränen und meine gequälte Seele trennte sich aufgrund meines großen Leids fast vom Körper. Ich möchte an dieser Stelle sagen, wobei ich den Himmel, die Engel und den Geist gerechter Menschen anrufe, Zeugnis über das abzulegen, was ich sage: Wenn ich damals über tausend Welten zu gebieten gehabt hätte, ich hätte sie umsonst hergegeben, um jene Gesellschaft vor dem Tod zu bewahren.
Während ich in bitterer Pein die traurige Lage meiner selbst und anderer beklagte, kam Charles Hopkins, ein Mann, in den ich großes Vertrauen hatte, zu mir vom Rat und versuchte mich zu trösten, indem er sagte, dass er glaubte, dass alles in Ordnung wäre, denn die Brüder im Priestertum wären alle in der Sache einig, und es wäre nicht gut für mich, sich ihnen zu widersetzen.
Ich sagte ihm, dass der Herr mein Herz umwandeln müsste, bevor ich solch eine Tat bereitwillig ausführte. Ich möchte ferner erklären, dass es zu jener Zeit in Utah eine Terrorregierung gab, und viele Männer sind nach kurzer Vorwarnung wegen Ungehorsams beseitigt worden und ich konnte einige Male knapp entkommen.
Aufgrund von ernstlicher, dringender Bitte von Bruder Hopkins kehrte ich mit ihm zur Ratsversammlung zurück. Als ich zurückkam, betete der Rat wiederum um Unterstützung. Der Rat wurde die 'Stadträte', die Kirchen- oder Hohen Räte genannt und alle Autoritäten bildeten zusammen mit den Privatbürgern einen Kreis und knieten nieder, so dass sich die Ellenbogen gegenseitig berührten. Mehrere Brüder beteten um himmlische Anweisungen.
Nach dem Gebet sagte Major Higbee: "Ich habe den Beweis für Gottes Billigung unserer Mission. Es ist Gottes Wille, dass wir unseren Auftrag buchstabengemäß ausführen."
Ich sagte: "Mein Gott! Das ist mehr, als ich tun kann. Ich muss es ablehnen, an dieser Sache teilzuhaben."
Higbee sagte dann zu mir: "Bruder Lee, Präsident Haight hat mir befohlen, Sie darüber zu informieren, dass Sie eine Krone celestialer Herrlichkeit für Ihre Treue erhalten werden und Ihre ewige Freude wird vollkommen sein." Ich war von diesem Angebot sehr ergriffen, denn ich hatte volles Vertrauen in die Macht des Priestertums, solche Belohnungen und Segnungen zu verleihen, aber ich war bestrebt, diese Leute zu retten. Dann stellte ich den Antrag, dass wir den Indianern den gesamten Viehbestand der Auswanderer geben bis auf eine ausreichende Zahl, um ihre Wagen ziehen zu können, und sie dann gehen zu lassen. Alle führenden Männer waren gegen diesen Antrag. Niemand außer mir erhob dort seine Stimme oder seinen Arm zugunsten der Bewahrung ihrer Leben.
Die Versammlung wurde von einer Autorität eröffnet. Ich kann mich nicht erinnern, wer es war. Er sprach ungefähr auf folgende Weise: "Brüder, wir sind hierher gesandt worden, um eine Pflicht zu erfüllen. Es ist eine Pflicht, die wir Gott, unserer Kirche und unserem Volk schulden. Die Befehle der Autoritäten lauten, dass alle Auswanderer sterben müssen. Unsere Führer sprechen mit inspirierten Zungen und ihre Anweisungen kommen vom Gott des Himmels. Wir haben kein Recht, in Frage zu stellen, was sie uns zu tun geboten haben. Es ist unsere Pflicht zu gehorchen. Wenn wir handeln wollten, wie einige unserer "weichknieigen" Brüder es von uns wünschen, wäre es unmöglich. Die Sache ist zu weit fortgeschritten, um uns zu gestatten jetzt aufzuhören. Die Auswanderer wissen, dass wir den Indianern geholfen haben, und wenn wir sie ziehen lassen, werden sie sicher Vernichtung über uns bringen. Es ist eine Tatsache, dass am Mittwochabend zwei von den Auswanderern, das Lager verließen und sich zurück nach Cedar City auf den Weg machten, um Hilfe zu holen, um den Angriffen der Indianer standhalten zu können. Sie hatten Richard's Springs erreicht, als mit William C. Stewart, Joel White und Benjamin Arthur, drei unserer Brüder von Cedar City, zusammentrafen. Die Männer erklärten den Brüdern ihre Absicht und während ihre Pferde an der Quelle tranken, erschoss Bruder Stewart, der sich ungewöhnlich voll des Eifers für die Herrlichkeit Gottes und den Aufbau des Reiches Gottes auf Erden fühlte, einen von den Auswanderern und tötete ihn, einen jungen Mann mit dem Namen Aden. Als Aden von seinem Pferd fiel, schoss Joel White und verwundete den anderen Heiden, aber unglücklicherweise entkam er und kehrte in sein Lager zurück und berichtete, dass die Mormonen den Indianern, in allem, was sie gegen die Auswanderer unternahmen, halfen. Nun werden die Auswanderer diese Fakten in Kalifornien berichten, wenn wir sie gehen lassen. Wir müssen sie alle töten und unsere Befehle lauten, sie durch Verrat herauszubekommen, wenn sonst nichts getan werden kann, um sie in unsere Macht zu bekommen."
Viele der Brüder redeten auf gleiche Weise und jeder argumentierte, dass die Befehle ausgeführt werden müssen.
Mir wurde dann der Plan der Aktion erklärt, über den man sich geeinigt hatte, und er lautet wie folgt: Die Auswanderer müssen mit einem Schutzversprechen aus ihrer Festung herausgelockt werden. Bruder William Bateman sollte die Friedensfahne tragen und eine Unterredung fordern und dann sollte ich die Bedingungen der Unterwerfung aushandeln. Ich sollte fordern, dass alle Kinder, die so jung waren, dass sie nicht sprechen konnten, in einem Wagen untergebracht werden sollten und die Verwundeten sollten ebenfalls in einem Wagen untergebracht werden, und ich sollte zustimmen, dass die Mormonen die Auswanderer vor den Indianern beschützen und sie sicher nach Cedar City begleiten würden, wo sie beschützt werden sollten, bis sich eine Gelegenheit ergebe, sie nach Kalifornien zu senden.
Man war sich einig, dass wenn ich die volle Zustimmung und den Vertrag, wie die Brüder es nannten, erreicht hätte, die Wagen mit den Waffen, den Verwundeten und den Kindern in Richtung Hamblin's Ranch aufbrechen sollten. Die Frauen sollten zu Fuß marschieren und in einer Reihe den Wagen folgen; die Männer sollten den Frauen folgen und auch in einer Reihe marschieren. Major John M. Higbee sollte mit seiner Militär-Kompanie ungefähr 200 Yards (=183m) vom Lager entfernt stehen und in einer Zweierreihe in offener Ordnung mit ungefähr 20 Fuß (=ca. 6m) Abstand zwischen den Reihen stehen, so dass die Wagen zwischen ihnen durchfahren könnten. Die Kutscher sollten direkt hindurchfahren ohne bei den Truppen anzuhalten. Die Frauen sollen dort nicht anhalten, sondern den Wagen folgen. Die Truppen sollten die Männer für einige Minuten anhalten, bis die Frauen ein Stück voraus in den Zedernwäldern wären, wo die Indianer im Hinterhalt versteckt wären. Dann sollte sich der Marsch fortsetzen, die Truppen eine Reihe bilden, so dass jeder Soldat neben einem Auswanderer und auf der rechten Seite seines Mannes ginge, und der Soldat sollte sein Gewehr auf seinem linken Arm tragen, bereit zu sofortigem Gebrauch. Der Marsch sollte fortgesetzt werden, bis die Wagen den Hinterhalt der Indianer passiert hätten und bis die Frauen sich direkt in der Mitte der Indianer befänden. Higbee sollte dann die Befehle geben und sagen: "Tut eure Pflicht!" In diesem Moment sollten die Truppen die Männer niederschießen; die Indianer sollten alle Frauen und größeren Kinder und die Wagenlenker töten und ich sollte die verwundeten und kranken Männer, die sich in den Wagen befänden, töten. Zwei Männer auf Pferden sollten in der Nähe platziert sein, um jeden Auswanderer zu überwältigen und zu töten, der dem ersten Angriff entkommen könnte. Die Indianer sollten die Frauen und die größeren Kinder töten, so dass gewährleistet wäre, dass kein Mormone des Vergießens unschuldigen Blutes schuldig werden würde - falls sich unschuldiges Blut in dieser Gesellschaft, die sterben sollte, befinden sollte. Unsere führenden Männer sagten alle, dass es kein unschuldiges Blut in der ganzen Gesellschaft gäbe.
Die Ratsversammlung löste sich kurz nach Tagesanbruch am Freitagmorgen auf. Alle Pferde, außer zwei für die Männer, die diejenigen überwältigen sollten, die entrinnen könnten, und einem für Dan McFarland, der als Adjutant hin- und herreiten sollte, um Befehle von einem Teil des Feldes zum anderen befördern zu können, wurden zusammengeführt. Dann wurde gefrühstückt und die Brüder bereiteten sich auf die bevorstehende Arbeit vor.
Ich war nun überzeugt, dass es der Wunsch des gesamten Mormonenpriestertums war, diese Sache zu erledigen. Ein Grund so zu Denken war, dass es im Einklang mit den Lehren der Führer war, und da Utah sich im Kriegszustand mit den Vereinigten Staaten befand, glaubten wir, dass alle Heiden als Kriegsmaßnahme getötet werden müssten und dass die Mormonen als Gottes auserwähltes Volk, die Erde zu verwalten und zu besitzen und den Globus zu regeln und zu regieren hätten. Ein anderer und einer meiner stärksten Gründe zu glauben, dass die Führer wünschten, dass diese Sache erledigt würde, ist auf das Gespräch zurückzuführen, das ich mit George A. Smith hatte und das ich in dieser Erklärung voll wiedergegeben habe. Ich war überzeugt, dass Smith die Auswanderer passiert hatte, während er sich auf dem Weg von Salt Lake City befand, und ich wusste damals, dass dies der Treck war, den er meinte, als er von einem Treck sprach, der Drohungen ausgesprochen und unser Volk misshandelt hätte usw.
Das Volk befand sich in vollem Feuer der Reformation und begierig darauf, eine Tat auszuführen, die ihrem Ansehen als eifrige Kirchenmänner etwas hinzufügen würde.
Deshalb, alle Dinge in Betracht ziehend und glaubend, dass meine Vorgesetzten inspirierte Männer wären, die sich in keiner Hinsicht in Bezug auf die Kirche oder die Pflichten ihrer Mitglieder irren könnten, beschloss ich den Wünschen derjenigen, die Vollmacht hatten, gehorsam zu sein. Ich nahm mein Kreuz auf mich und bereitete mich vor, meine Pflicht zu tun.
Bald nach dem Frühstück befahl Major Higbee den beiden Indianerdolmetschern Carl Shirts und Nephi Johnson, die Indianer von dem Plan der Operation zu informieren und sie im Hinterhalt ihre Plätze einnehmen zu lassen, so dass sie von den Aussiedlern nicht eher gesehen werden könnten bis das Werk des Todes beginnen würde.
Dies wurde getan, um die Aussiedler glauben zu lassen, dass wir die Indianer weggeschickt hätten und ehrlich und in gutem Glauben handelten, als wir zustimmten, sie vor den Wilden zu beschützen.
Die Befehle wurden befolgt und innerhalb von fünf Minuten war auf den gesamten 'Meadows' kein einziger Indianer mehr zu sehen. Sie verbargen sich und lagen still wie Baumstämme bis ihnen der Befehl gegeben wurde, hervorzustürmen und die Frauen zu töten.
Dann rief Major Higbee alle Leute auf sich zu formieren und wies mich an, ihnen den gesamten Plan zu erklären. Dies tat ich, indem ich einfach erklärte, was von jeder Person während der gesamten Verrichtung zu tun erwartet wurde.
Dann gab Major Higbee diesen Männern den Befehl vorzurücken. Sie marschierten bis an den Punkt, der vorher vereinbart worden war. Dann wurde William Bateman ausgewählt, den Aussiedlern eine Friedensfahne entgegenzutragen und sie zum Aufgeben aufzufordern, und mir wurde befohlen, hinzugehen und den Vertrag zu schließen, nachdem jemand auf unsere Friedenfahne hin geantwortet hätte. (Die Aussiedler hatten von der Zeit an, als sie mich das Tal überqueren sahen, eine weiße Flagge in ihrem Lager wehen lassen.)
Bateman nahm eine weiße Flagge und machte sich auf zum Aussiedlerlager. Als er sich auf dem halben Weg zur Wagenburg befand, traf sich einer der Aussiedler mit ihm, der, wie ich nachher erfuhr, Hamilton hieß. Sie redeten eine Weile, aber ich habe nie erfahren, was zwischen ihnen geredet wurde.
Bruder Bateman kehrte zum Kommando zurück und sagte, dass die Aussiedler unsere Bedingungen akzeptieren und sich wie von ihnen verlangt ergeben würden.
Mir wurde dann von Major Higbee befohlen, zur Wagenburg zu gehen, den Vertrag auszuhandeln und die ganze Sache zu überwachen. Mir wurde nochmals befohlen, sicherzugehen und alle Waffen samt Munition in die Wagen bringen zu lassen und auch die Kinder und die Kranken und Verwundeten in die Wagen zu schaffen, so wie es vom Rat beschlossen worden war. Dann sagte Major Higbee zu mir:
"Bruder Lee, wir erwarten von Ihnen, dass Sie alle Anweisungen, die Ihnen von unserem Rat gegeben worden sind, getreu ausführen."
Samuel McMurdy und Samuel Knight wurden dann befohlen, ihre Gruppen vorwärts zu treiben und mir zu folgen, um die Kinder, Waffen usw. wegzuschaffen.
Die Truppen bildeten zwei Reihen, wie vorher beschlossen, und standen mit ruhenden Waffen auf jenem Weg, als ich sie verließ.
Ich ging vor den Wagen her zur Wagenburg hin. Als ich dort ankam, traf ich Mr. Hamilton außerhalb des Lagers. Er löste die Ketten von einigen der Wagen und schaffte einen Wagen aus dem Weg, so dass unsere Mannschaften in die Wagenburg und in ihr Lager hineinfahren konnten. Es war jetzt Mittag oder etwas später.
Ich fand, dass die Aussiedler stark befestigt waren. Ihre Wagen waren zu einem Kreis miteinander verkettet. In der Mitte befand sich ein Schützengraben, der groß genug war, um eine ganze Kompanie aufzunehmen. Dies half ihnen, sich vor dem beständigen Feuer ihrer Feinde zu schützen, das sich von beiden Seiten des Tales von einer Felsenkette aus, die ihren Angreifern als Brustwehr diente, über sie ergoss. Das Tal war an dieser Stelle nicht breiter als 500 Yards (457 Meter) und die Aussiedler hatten ihr Lager nahe der Mitte des Tales. Im Osten und Westen befand sich jeweils eine niedrige Kette von zerklüfteten, felsigen Bergen, die zum Schutz vor den Indianern und den Mormonen einen ausgezeichneten Platz schufen und ihnen verhältnismäßige Sicherheit boten, während jene auf die Aussiedler feuerten. Das Tal verläuft an dieser Stelle fast in Nord-Süd-Richtung.
Als ich die Wagenburg betrat, fand ich die Aussiedler damit beschäftigt, zwei Männer von Bedeutung unter ihnen zu beerdigen, die nur kurze Zeit vorher an den Folgen der Verwundungen, die ihnen von den Indianern zur Zeit des ersten Angriffs am Dienstagmorgen zugefügt worden waren. Sie wickelten die Körper in Umhänge aus Büffelfell und beerdigten sie in einem Grab innerhalb der Wagenburg. Einige Männer sagten mir dann, dass sieben Männer getötet und siebzehn weitere beim ersten Angriff der Indianer verwundet worden wären und dass drei der verwundeten Männer seitdem gestorben wären, wodurch also zehn von ihnen während der Belagerung getötet worden wären.
Als ich die Festung betrat, sammelten sich Männer, Frauen und Kinder in wilder Bestürzung um mich. Einige hatten das Gefühl, dass ihre glückliche Befreiung gekommen wäre. Während andere trotz großer Not und alle tränenüberströmt mich mit Zweifel, Misstrauen und Schrecken ansahen. Meine Gefühle zu jener Zeit kann man sich vorstellen (aber ich bezweifle, dass die Macht des Menschen fähig ist, sich vorzustellen, wie erbärmlich ich mich fühlte). Keine Sprache kann meine Gefühle beschreiben. Meine Lage war schmerzlich, anstrengend und schlimm. Mein Gehirn schien in Flammen zu stehen. Meine Nerven waren für einen Augenblick überdreht. Die Menschlichkeit war überfordert, als ich an die grausame, unmenschliche Rolle dachte, die ich spielte. Tränen bitterer Qual fielen in Strömen von meinen Augen. Meine Zunge versagte ihren Dienst. Meine Kräfte waren unbenutzt, betäubt und durch Kummer abgetötet. Ich wünschte, die Erde hätte sich geöffnet und mich dort verschluckt, wo ich stand. Gott weiß, dass mein Leiden groß war. Ich kann meine Gefühle nicht beschreiben. Ich wusste, dass ich ein grausames Spiel spielte und eine verdammenswerte Tat beging. Doch mein Vertrauen in die Frömmigkeit meiner Führer war derart, dass ich mich zwang zu glauben, dass ich nicht genügend geistig war, den wichtigen Teil auszuführen, der mir befohlen war. Mein Zögern dauerte nur einen Augenblick. Dann, mit dem Gefühl, dass die Pflicht "den Gehorsam gegenüber Befehlen" verlangt, legte ich meine Schwachheit und Menschlichkeit beiseite und wurde ein Werkzeug in den Händen meiner Vorgesetzten und meiner Führer. Ich richtete meine Botschaft aus und sagte den Leuten, dass sie ihre Waffen in den Wagen bringen müssen, um nicht die Feindseligkeit der Indianer zu erregen. Ich befahl, dass die Kinder und Verwundeten, etwas Kleidung und die Waffen in die Wagen gebracht wurden. Ihre Gewehre waren meistens "Kentucky Rifles" des Vorderladertyps. Ihre Munition war fast aufgebraucht - ich glaube, es waren nicht einmal 20 Ladungen im ganzen Lager übrig. Wenn die Aussiedler einen guten Munitionsvorrat gehabt hätten, hätten sie sich niemals ergeben, und ich glaube nicht, dass wir sie je ohne große Verluste hätten gefangen nehmen können, da sie tapfere und sehr entschlossene Männer waren.
Gerade als die Wagen beladen waren, kam Dan McFarland in die Wagenburg geritten und sagte, dass Major Higbee befohlen hätte, dass man sich beeilen müsse, denn er fürchtete, dass die Indianer zurückkehren und erneut angreifen würden, bevor er die Aussiedler an einen Ort der Sicherheit bringen könnte.
Ich feuerte die Leute an und ließ die Wagen in Richtung Cedar City abfahren. Als wir aus der Wagenburg herauskamen, befahl ich, dass die Wagen nach links drehten, so dass sie die Truppen rechts von uns ließen. Dan McFarland ritt vor den Frauen her und führte sie nach rechts zu den Truppen, wo sie immer noch in offener Ordnung standen, so wie ich sie verlassen hatte. Die Frauen und die größeren Kinder gingen vorne voraus, wie ich es angeordnet hatte, und die Männer folgten ihnen. Der vorderste Mann befand sich ungefähr 50 Yards (45,7 Meter) hinter der letzten Frau.
Die Frauen und Kinder wurden direkt von den Truppen angetrieben. Als die Männer ankamen, jubelten sie den Soldaten zu, als glaubten sie, dass sie ehrlich handelten. Dann gab Higbee seinen Männern die Befehle, eine Reihe zu bilden und ihre Plätze einzunehmen, wie vorher angeordnet, d. h. zur Rechten der Aussiedler.
So viel sah ich, aber dann befanden sich unsere Wagen außer Sichtweite der Truppen über dem Hügel. Ich war insofern ungehorsam, dass ich abdrehte, denn ich war darum bestrebt nicht in Sichtweite der blutigen Tat zu sein, wovon ich wusste, dass sie jetzt folgen sollte. Ich wusste, dass ich viel zu tun hatte, obwohl es einen grausamen und unnatürlichen Charakter hatte. Es war meine Pflicht, zusammen mit den beiden Kutschern die Kranken und Verwundeten, die sich in den Wagen befanden, zu töten, sobald wir die Gewehre der Truppen feuern hörten. Ich ging zwischen den Wagen, die Pferde hatten einen schnellen Gang und wir befanden uns eine volle halbe Meile von Major Higbee und seinen Männern entfernt, als wir die Schüsse hörten. Als wir die Gewehre hörten, befahl ich anzuhalten und wir setzten damit fort, unseren Teil zu tun.
Ich mache hier mit der Wiedergabe dieser grausigen Geschichte einer Inhumanität des Menschen eine Pause und stelle mir selbst eine Frage: Sieht es in mir ehrenhaft aus und kann ich mein Gewissen vor Gott rein machen, indem ich mich selbst beschütze, während ich andere anklage? Nein, niemals! Der Himmel verbietet es, dass ich eine Last auf die Schultern anderer lege, dass ich nicht bereit bin, meinen eigenen Teil daran zu tragen. Ich bin weder meinem Volk gegenüber ein Verräter noch gegenüber meinen früheren Freunden und Kameraden, die an jenem finsteren Tag bei mir waren, als das Werk des Todes in Gottes Namen durch einen Haufen von verleiteten und religiösen Fanatikern ausgeführt wurde. Es ist meine Pflicht, Tatsachen zu berichten wie sie sind, und das werde ich tun.
Ich sagte, dass alle kleinen Kinder in die Wagen gebracht wurden. Dies stimmt nicht, denn ein kleines Kind, ungefähr sechs Monate alt, wurde in die Arme seines Vaters gelegt und es wurde durch dieselbe Kugel getötet, die in die Brust seines Vaters eindrang. Ihm wurde in den Kopf geschossen. Später wurde mir von Haight berichtet, dass es durch einen Unfall getötet wurde, aber ich kann nicht sagen, ob dies stimmt oder nicht. Ich sah es tot daliegen, als ich vom Ort des Schlachtens zurückkehrte.
Als wir außer Sichtweite waren, wie ich schon sagte, und gerade als wir auf den Hauptweg kamen, hörte ich einen Donner von Gewehrschüssen von dem Ort, von dem ich wusste, dass dort die Truppen und die Aussiedler waren. Unsere Mannschaften gingen daraufhin in einen schnellen Gang über. Erst hörte ich ein Gewehr, dann folgte sofort ein weiterer Donner.
McMurdy und Knight hielten sofort ihre Mannschaften an, denn sie hatten von Higbee genau wie ich den Befehl, zu helfen, die Kranken und Verwundeten, die sich in den Wagen befanden, zu töten und dies zu tun, sobald sie die Gewehre der Truppen hörten. McMurdy befand sich vorn. Sein Wagen war hauptsächlich mit den Waffen und den kleinen Kindern beladen. McMurdy und Knight kamen aus ihren Wagen heraus, jeder hatte ein Gewehr. McMurdy ging zu Knights Wagen, wo sich die Kranken und Verwundeten befanden und, während er sein Gewehr an die Schulter legte, sagte er: "Oh Herr, mein Gott, empfange ihre Geister, es ist für Dein Königreich, dass ich dies tue!" Daraufhin erschoss er einen Mann, der mit seinem Kopf auf der Brust eines anderen Mannes lag. Die Kugel tötete beide.
Auch ich ging zu dem Wagen, mit der Absicht meinen Teil am Töten zu tun. Ich zog meine Pistole und spannte sie, aber irgendwie ging sie vorzeitig los und ich schoss McMurdy über den Oberschenkel, wobei meine Pistolenkugel seine Wildlederhose aufschlitzte. McMurdy wandte sich zu mir und sagte:
"Bruder Lee, bleiben Sie gelassen, Sie sind aufgeregt; Sie hätten mich fast getötet."
Knight erschoss dann einen Mann mit seinem Gewehr. Er schoss dem Mann in den Kopf. Knight schlug auch einem Jungen den Schädel ein, der ungefähr vierzehn Jahre alt war. Der Junge kam zu unseren Wagen hergerannt und Knight schlug ihm mit dem Gewehrkolben auf den Kopf und zerschmetterte seinen Schädel. In diesem Augenblick erreichten viele Indianer unsere Wagen und alle Kranken und Verwundeten wurden fast augenblicklich getötet. Ich sah einen Indianer aus Cedar City, der Joe genannt wurde, wie er zum Wagen rannte und einen Mann bei den Haaren packte und seinen Kopf hochhob und in sein Gesicht schaute. Der Mann schloss seine Augen und Joe schoss ihm in den Kopf. Die Indianer untersuchten dann alle Verwundeten in den Wagen und alle Körper, um zu sehen, ob jemand noch lebte, und jedem, der ein Lebenszeichen zeigte, wurde sofort in den Kopf geschossen. Ich tötete dort niemanden, aber es war ein Zufall, der mich davor bewahrte, denn ich hatte die volle Absicht, meinen Teil des Tötens zu erledigen, aber bis ich die Aufregung darüber, dass ich fast McMurdy getötet hätte, überwunden hatte, war das ganze Töten der Verwundeten schon erledigt. Die Erklärung von Nephi Johnson, in der er sagte, dass ich die Kehle eines Mannes durchgeschnitten hätte, ist nicht wahr.
Direkt nachdem die Verwundeten alle getötet waren, sah ich ein Mädchen, etwa zehn oder elf Jahre alt, zu uns aus der Richtung herüberrennen, wo die Truppen den Hauptteil der Aussiedler angegriffen hatten. Sie war mit Blut bedeckt. Ein Indianer erschoss sie, ehe sie die Entfernung von 60 Yards (ca. 55 Meter) zu uns erreicht hatte. Dies war die letzte Person, die ich sah, die bei jener Gelegenheit getötet wurde.
Etwa in diesem Moment eilte ein Indianer zum vorderen Wagen und ergriff einen kleinen Jungen und war dabei ihn zu töten. Der Junge entkam dem Indianer und rannte zu mir und erfasste mich bei den Knien und bettelte, ihn zu retten und nicht zuzulassen, dass der Indianer ihn tötete. Der Indianer hatte das Kinn des kleinen Burschen in der Wagenunterkunft verletzt, als er ihn schnappte. Ich sagte dem Indianer, er solle den Jungen in Ruhe lassen. Ich nahm das Kind hoch in meine Arme und brachte ihn in den Wagen zurück und rettete ihm so das Leben. Dieser kleine Junge sagte, dass sein Name Charley Fancher und sein Vater Anführer des Trecks wäre. Er war ein aufgeweckter Junge. Ich adoptierte ihn später und gab ihn Caroline. Sie behielt ihn bis Dr. Forney alle Kinder in den Osten brachte. Ich glaube, dass William Sloan, alias Idaho Bill, derselbe Junge ist.
Nachdem alle Gruppen tot waren, befahl ich Knight, auf eine Seite hinauszukutschieren und die toten Körper hinauszuwerfen. Dies tat er und er warf sie aus seinem Wagen an eine Stelle, die etwa einhundert Yards (91,4 Meter) vom Weg entfernt war, und danach kam er dorthin zurück, wo ich stand. Danach befahl ich Knight und McMurdy, die Kinder, die vor dem Tod bewahrt worden waren (sechzehn an der Zahl, einige sagen siebzehn, ich sage sechzehn), zu nehmen und zu Hamblins Ranch zu fahren. Sie taten, wie ich es angeordnet hatte. Bevor die Wagen losfuhren, kam Nephi Johnson in Begleitung mit den Indianern, die unter seinem Kommando standen, heran und ich glaube, Carl Shirts kam auch, aber ich weiß, dass ich Carl Shirts damals als Feigling betrachtete und ich ließ ihn später dafür leiden, dass er ein Feigling war. Sieben weiße Männer kamen ebenfalls herbei, aber ich weiß ihre Namen nicht mehr, da ich vergessen habe, wer sie waren.
Knight log, als er sagte, dass ich zur Ranch ging und ihm befahl, mit seinem Team zum Schlacht-Feld zu gehen. Ich habe zu keiner Zeit etwas von seinem Team gewusst oder gehört, bis zu dem Zeitpunkt, als er mit einer Ladung von bewaffneten Männern in seinem Wagen am Donnerstagabend ankam. Wenn jemals jemand ihm befahl zu den "Meadows" zu gehen, dann war es Higbee. Jeder Zeuge, der behauptet, er wäre zu den "Meadows" gegangen, ohne zu wissen, was er dort tun würde, hat gelogen, denn sie alle wussten Bescheid, genauso wie Haight oder jeder andere, und sie alle, jeder einzelne von ihnen, stimmten in der Ratsversammlung am Freitagmorgen kurz vor Tagesanbruch dafür, alle Aussiedler zu töten.
Nachdem die Wagen mit den Kindern zu Hamblins Ranch aufgebrochen waren, kehrte ich um und ging dorthin zurück, wo die Brüder waren. Nephi Johnson lügt, wenn er sagt, dass er zu Pferd war und mich traf oder dass ich ihm Befehle gab, hinzugehen und die Wagen zu bewachen. Er ist ein falsch schwörender Schuft und er hat sich allem verschworen, das mir schaden könnte. Gott weiß, dass das, was ich getan habe, schlimm genug war, aber er hat gelogen, um den Führern der Kirche zu entsprechen, die mich aus dem Weg haben wollen.
Während ich zu den Brüdern zurückging, kam ich an den toten Körpern einiger Frauen vorbei. An einer Stelle sah ich sechs oder sieben Körper dicht zusammen. Sie waren vollkommen nackt ausgezogen und ihre gesamte Kleidung war von den Indianern von ihren Körpern gerissen.
Ich ging an der Linie entlang, wo die Aussiedler getötet worden waren, und sah viele Körper tot und nackt auf dem Schlachtfeld liegen, nicht weit davon entfernt, wo die Frauen lagen. Ich sah zehn Kinder. Sie waren nahe beieinander getötet worden. Sie waren zwischen zehn und sechzehn Jahre alt. Die Körper der Frauen und Kinder lagen in ziemlicher Entfernung zerstreut auf dem Boden, bevor ich dort hinkam, wo die Männer getötet wurden.
Ich weiß nicht, wie viele getötet wurden, aber ich glaubte damals, dass etwa fünfzehn Frauen, ungefähr zehn Kinder und ungefähr vierzig Männer getötet wurden, aber die Erklärung anderer, mit denen ich seither über das Massaker gesprochen habe, lässt mich glauben, dass an jenem Tag volle einhundertzehn auf den "Mountain Meadows" getötet wurden, und die zehn, die in der Wagenburg gestorben waren, und der junge Aden, der von Stewart bei Richards' Springs getötet wurde, würden die Gesamtzahl von einhunderteinundzwanzig ergeben.
Als ich den Ort erreichte, wo die toten Männer lagen, wurde mir berichtet, wie die Befehle ausgeführt wurden. Major Higbee sagte: "Die Jungs haben bewundernswert gehandelt, sie hatten gut gezielt und alle von den verdammten Heiden außer zweien oder dreien fielen mit der ersten Salve."
Er sagte, dass drei oder vier ein ganzes Stück weit fliehen konnten, aber die Männer auf Pferden holten sie bald ein und schnitten ihnen die Kehle durch. Higbee sagte, dass die Indianer ihren Teil der Arbeit gut gemacht haben, dass es nicht mehr als eine Minute dauerte, sie zu erledigen, bevor sie überhaupt begonnen hatten. Ich fand, dass die ersten Befehle buchstabengetreu ausgeführt worden waren.
Drei der Aussiedler entkamen, aber die Indianer wurden auf ihre Fährte geschickt und sie überholten und töteten sie, bevor sie die Siedlungen in Kalifornien erreichten. Aber es würde mehr Zeit in Anspruch nehmen als ich übrig habe, um alle Einzelheiten von ihrer Jagd und Gefangennahme zu berichten. Ich werde es vielleicht später in meinen Niederschriften tun, aber nicht jetzt.
Ich fand Major Higbee, Klingensmith und die meisten Brüder in der Nähe stehen, wo die größte Anzahl der toten Männer lag. Als ich auf die Brüder zuging, sagte Major Higbee:
"Wir müssen jetzt die Körper nach Wertsachen untersuchen."
Ich sagte, dass ich solch eine Arbeit nicht tun wollte.
Higbee sagte daraufhin: "Gut, Sie halten meinen Hut und ich untersuche die Körper und lege die Wertsachen, die ich finde, in den Hut."
Die Körper wurden alle von Higbee, Klingensmith und Wm. C. Stewart durchsucht. Ich hielt für eine Weile den Hut, aber bald wurde mir so übel, dass ich ihn einem anderen geben musste, da ich für einige Minuten nicht in der Lage war zu stehen. Die Suche ergab ein wenig Geld und einige Uhren, aber man fand keine große Geldmenge. Higbee und Klingensmith behielten die Wertsachen, so vermute ich, denn ich habe nie erfahren, was damit passiert ist, außer dass sie sie behielten. Ich glaube, sie behielten alles.
Nachdem die Toten durchsucht waren, wie ich es gerade berichtete, wurden die Brüder zusammengerufen und Higbee und Klingensmith, sowie auch ich, gaben Ansprachen und wiesen die Leute an, diese Angelegenheit vor der ganzen Welt geheim zu halten, nichts ihren Ehefrauen oder ihren besten Freunden zu erzählen, und wir gelobten alles bezüglich dieser Angelegenheit ein Leben lang als Geheimnis zu bewahren. Wir nahmen uns auch die bindendsten Schwüre ab, zueinander zu stehen und immer darauf zu bestehen, dass das Massaker allein von den Indianern begangen worden war. Dies war auch der Rat von Brigham Young, wie ich hiernach zeigen werde.
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