LETZTES BEKENNTNIS UND LETZTE ERKLÄRUNG JOHN D. LEES
Kapitel XVIII
Aufgrund seines Diktates geschrieben und William W. Bishop, Lees Rechtsanwalt, mit der Auflage übergeben, dass selbiges veröffentlicht werde.
Ein Auszug aus
Mormonism – Shadow or Reality?
von Jerald und Sandra Tanner
*
übersetzt von Manfred Trzoska
Kapitel XVIII
Als eine Pflicht mir, meiner Familie und der gesamten Menschheit gegenüber beabsichtige ich eine vollständige und wahre Erklärung von allem abzugeben, was ich weiß und in jener unglaublichen Affäre tat, die mein Dasein verfluchte und mich zu einem Wanderer von Ort zu Ort in den letzten 19 Jahren machte und die der Welt als das MOUNTAIN-MEADOWS-MASSAKER bekannt ist.
Ich habe niemandem gegenüber Rachegefühle, keine Feinde, die ich mit dieser Erklärung bestrafen und keine Freunde, die ich beschützen möchte, indem ich Dinge zurückhalte oder irgendwelche Fakten in Verbindung mit dem Massaker noch länger geheim halte.
Ich glaube, dass ich alles erzählen muss, was ich weiß, und alles so erzählen muss, wie es sich zugetragen hat. Ich werde die Wahrheit sagen und der Öffentlichkeit gestatten, zu beurteilen, wer am meisten für das Verbrechen, dessen ich angeklagt werde zu beschuldigen ist. Ich habe nicht allein gehandelt. Ich hatte viele, die mir auf den Mountain Meadows (Bergwiesen) helfen sollten. Ich glaube, dass die meisten, die etwas mit dem Massaker zu tun und an der beklagenswerten Verrichtung teilhatten, die den Charakter aller geschwärzt hat, die als Helfer oder Anstifter dabei waren, unter dem Eindruck handelten, dass sie eine religiöse Pflicht erfüllten. Ich weiß, dass alle unter den Befehlen und durch Gebot ihrer Kirchenführer handelten, und ich glaube fest, dass die meisten derjenigen, die an den Handlungen teilnahmen, es als eine religiöse Pflicht ansahen, ohne zu fragen, den Befehlen, die sie erhalten hatten, zu gehorchen. Dass sie aus einem Gefühl der Pflicht der Mormonenkirche gegenüber handelten, habe ich nie bezweifelt. Im Glauben, dass diejenigen, die bei mir waren, bei jener Gelegenheit aus einem Gefühl der religiösen Pflicht heraus handelten, habe ich treu ihre Schuld geheimgehalten und geschwiegen und bin dem Eid der Geheimhaltung, den ich auf dem blutigen Feld auf mich nahm, viele lange und bittere Jahre treu geblieben. Ich habe niemals diejenigen verraten, die mit mir handelten und an dem Verbrechen teilhatten, für das ich verurteilt bin und für das ich den Tod erleiden soll.
Meine Anwälte, insbesondere Wells Spicer und Wm. W. Bishop, haben lange aber vergeblich versucht, mich dazu zu bewegen, alles zu erzählen, was ich vom Massaker und den Ursachen, die dazu führten, weiß. Bis hierhin habe ich mich geweigert, die Geschichte zu erzählen, bis in den letzten Tagen, als man meinen Tod beschlossen hatte, und wenn ich schon sterben muss, dann nicht ohne ein Wort an die Öffentlichkeit in Bezug auf jene, die sich freiwillig oder unfreiwillig an dem Werk der Zerstörung in den Mountain Meadows (Bergwiesen) beteiligten.
Länger zu zögern oder schweigend zu sterben wäre ungerecht und feige. Ich will das Geheimnis nicht länger für mich behalten, sondern alles erzählen, was ich weiß.
Auf ernstliches Bitten einiger weniger verbliebener Freunde hin und aufgrund des Rates von Mr. Bishop, meinem Berater, der mich soweit mit all seinem Können ungeachtet meines Geldmangels - ich könnte nicht einmal die Kosten für den Beistand für die Gerichtsverhandlungen bezahlen - verteidigt hat, bin ich zu dem Schluss gekommen, die Tatsachen so niederzuschreiben, wie ich sie kenne.
Ich kann nicht vor den Richter der Lebendigen und der Toten treten, ohne zuvor alles zu offenbaren, was ich darüber weiß, wie es getan wurde, wer mir zu dem, was ich getan habe, den Befehl gab und über die Motive, die zur Ausführung dieser unnatürlichen und blutigen Tat führten.
Die unmittelbaren Befehle zur Tötung der Aussiedler kamen von den Autoritäten in Cedar City. Zur Zeit des Massakers handelten ich und diejenigen, die bei mir waren, kraft ausdrücklicher Befehle von Isaac C. Haight
und seinen Mitgenossen in Cedar City. Bevor ich mich zu meinem Auftrag in die Mountain Meadows aufmachte, wurde mir von Isaac C. Haight gesagt, dass seine Befehle an mich das Ergebnis einer ausgiebigen Rücksprache mit Colonel William H. Dame
und aller Bevollmächtigten wären. Es ist neu für mich, wenn das Massaker nicht von den Führungsmännern der Kirche entschieden worden wäre, und es ist neu für die Mormonen, diejenigen zu verdammen, die die Tat ausgeführt hatten...
Um den 7. September 1857 herum ging ich nach Cedar City von meinem Heim in Harmony aus auf Befehl von Präsident Haight. Ich wusste nicht, was er von mir wollte, aber er hatte mir befohlen, ihn zu besuchen, und ich gehorchte. Wenn ich mich recht erinnere, war es Sonntagabend, als ich dort ankam. Als ich nach Cedar City kam, traf ich Isaac C. Haight auf dem öffentlichen Platz der Stadt an. Haight war damals Präsident des Zion-Pfahles und der höchste Mann im Mormonenpriestertum in jenem Bezirk, gleich nach William H. Dame im ganzen Süd-Utah, und als Lieutenant Colonel war er der zweite nach Dame in der Hierarchie des Iron-Militär-Distrikts. Das Wort und der Befehl Isaac C. Haights waren damals das Gesetz in Cedar City und seinen Befehlen nicht zu gehorchen bedeutete den sicheren Tod. Ob richtig oder falsch, keinem Mormonen war es gestattet, sie in Frage zu stellen. Ihre Pflicht war Gehorsam oder Tod.
Als ich Haight traf, fragte ich ihn, was er von mir wollte. Er sagte, dass er ein langes Gespräch über private und besondere Angelegenheiten haben möchte. Wir nahmen uns einige Decken und gingen hinüber zum alten Eisenwerk und lagen dort in jener Nacht, so dass wir dort privat und in Sicherheit reden konnten. Nachdem wir an dem Eisenwerk angekommen waren, erzählte Haight mir alles über die Aussiedler-Kolonne. Er sagte (und ich glaubte damals jedes Wort, das er sprach, denn ich glaubte, es wäre unmöglich für einen, der so hoch im Priestertum stand wie er, der Lüge schuldig zu sein), dass die Auswanderer ein roher Menschenschlag wären und schmutzige Rede gebräuchten, dass sie während sie durch Utah zogen, alle Mormonen, denen sie begegneten, sehr beschimpft hätten, dass sie viele Mormonenfrauen beleidigt, geschändet und vergewaltigt hätten, dass die Beschimpfungen, die von den Auswanderern auf das Volk während ihrer Reise von Provo nach Cedar City angehäuft wurden, sehr beständig und beschämend gewesen wären, dass sie Zäune niedergebrannt und wachsende Feldfrüchte zerstört hätten, dass sie an vielen Stellen des Weges das Wasser vergiftet hätten, so dass alle Leute und das Vieh, die von dem Wasser tranken, krank wurden und viele starben an der Giftwirkung, dass diese nichtswürdigen Heiden öffentlich verkündeten, dass sie die Pistole hätten, mit der der Prophet Joseph Smith ermordet wurde, und sie hätten gedroht, Brigham und alle Apostel zu töten, dass sie, als sie in Cedar City waren, gesagt hätten, dass sie Freunde in Utah hätten, die Brigham Young am Hals aufhängen würden, bis er tot wäre, noch ehe Schnee in diesem Territorium fallen würde. Sie sagten auch, dass Johnston mit seiner Armee aus dem Osten kommen würde und dass sie von Kalifornien sobald wie möglich mit Soldaten zurückkehren und dann das Land verwüsten und jeden verdammten Mormonen, Mann, Frau und Kind, die sie in Utah finden könnten, töten würden. dass sie die Verordnungen der Stadt von Cedar verletzt hätten und sich den Beamten, die versuchten, sie wegen Verletzung des Gesetzes einzusperren, mit Waffengewalt widersetzt hätten. dass die Auswanderer, nachdem sie Cedar City verlassen hatten, auf den Feldern der Genossenschaft direkt bei Cedar City lagerten und einen großen Teil des Zaunes nieder brannten und die Feldfrüchte für große Viehherden in der Umgebung offen liegen ließen. Auch dass sie dem Corn-Creek-Indianerstamm vergiftetes Fleisch gegeben hätten, was etliche von ihnen getötet hätte, und ihr Häuptling Konosh befände sich auf der Fährte der Aussiedler, um sie bald anzugreifen. All diese Dinge und vieles ähnliches mehr erzählte mir Haight, als wir in der Dunkelheit am alten Eisenwerk lagen. Ich glaubte alles, was er sagte, und im Glauben, er hätte das volle Recht, alles zu tun, was er wollte, war ich mit Leichtigkeit dazu bewegt worden, seine Anweisungen zu befolgen.
Haight sagte, wenn nicht etwas getan würde, um es zu verhindern, würden die Aussiedler ihre Drohungen wahr machen und jeden in den außenliegenden Siedlungen im Süden berauben und das ganze Mormonenvolk wäre in Gefahr, von den Truppen, die die Aussiedler aus Kalifornien zurückbringen würden, abgeschlachtet zu werden. Mir wurde damals gesagt, dass der Rat an jenem Tag eine Versammlung abgehalten hätte, um über die Sache nachzudenken, und dass von den Autoritäten beschlossen worden wäre, die Indianer zu bewaffnen, ihnen Proviant und Munition zu geben und sie den Aussiedlern hinterherzuschicken und die Indianer sie eine Lektion erteilen zu lassen, und wenn sie einen Teil oder alle von ihnen töteten, um so besser.
Ich sagte: "Bruder Haight, wer ist ihr Verantwortlicher dafür, so zu verfahren?"
Er erwiderte: "Es ist der Wille aller, die Vollmacht haben. Die Aussiedler haben von niemandem die Erlaubnis, das Land zu durchqueren und sie sind in Gefahr als gewöhnliche Feinde getötet zu werden, denn das Land befindet sich jetzt im Kriegszustand. Niemand hat das Recht dieses Land ohne schriftliche Genehmigung zu durchqueren."
Wir lagen dort und redeten einen Großteil der Nacht hindurch und während dieser Zeit gab mir Haight sehr genaue Anweisungen darüber, was zu tun wäre und wie in der ganzen Affäre vorzugehen sei. Er sagte, er hätte sich mit Colonel Dame beraten und jeder hätte zugestimmt, die Indianer den gesamten Treck niedermachen zu lassen, wenn sie dazu in der Lage wären. Haight sagte dann:
"Ich erwarte von Ihnen, dass Sie Ihre Befehle ausführen."
Ich wusste, dass ich zu gehorchen oder zu sterben hätte. Ich hatte kein Verlangen, nicht zu gehorchen, denn damals dachte ich, dass meine Vorgesetzten in der Kirche die Mundstücke des Himmels wären und dass es ein Akt der Frömmigkeit für mich gewesen wäre, jedem Befehl, der mir von ihnen gegeben worden wäre, zu gehorchen ohne ihn in Frage zu stellen.
Meine Befehle bestanden darin, nach Harmony heimzugehen und mich mit Carl Shirts, meinem Schwiegersohn, einem Indianer-Übersetzer, zu treffen und ihn zu den Indianern im Süden zu schicken, um ihnen bekannt zu machen, dass sich die Mormonen und die Indianer mit den "Mericats" (wie die Indianer alle Weißen nannten, die nicht Mormonen waren) im Kriegszustand befänden, und alle Indianer des Südens herzubringen und sie sich mit denen aus dem Norden vereinigen zu lassen, so dass ihre Kampfkraft ausreichend wäre, um gegen die Aussiedler einen erfolgreichen Angriff vorzunehmen.
Man kam überein, dass Haight Nephi Anderson, einen anderen Indianer-Übersetzer, senden würde, um all die anderen Indianer, die er finden könnte, aufzuwiegeln, um eine ausreichend große Macht an Indianern zu haben, um die Aussiedler gut zum Schweigen bringen zu können. Er sagte: "Dies sind die Befehle, denen der Rat zugestimmt hat und sie stehen im Einklang mit den Gefühlen des ganzen Volkes."
Ich fragte ihn, ob es nicht besser wäre, erst nach Brigham Young um Anweisungen zu senden und herauszufinden, was er über die Sache dächte.
"Nein", sagte Haight, " das ist unnötig, wir handeln aufgrund von Befehlen. Einige der Indianer befinden sich jetzt auf dem Kriegspfad und alle von ihnen müssen hinausgesandt werden; alle müssen gehen, damit die Sache ein Erfolg wird."
Es war damals beabsichtigt, dass die Indianer die Aussiedler töten sollten und dass es ein Indianermassaker werde sollte und kein Weißer damit zu tun haben sollte. Ich sagte zu Haight:
"Sie wissen, wie die Indianer sind. Sie werden die ganze Gesellschaft, Frauen und Kinder genauso wie die Männer töten, und Sie wissen, dass wir gelobt haben, kein unschuldiges Blut zu vergießen."
"Oh ...!" sagte er, "es wird kein einziger Tropfen unschuldigen Blutes vergossen worden sein, wenn jeder von dem verdammten Pack getötet ist, denn sie sind der schlechteste Haufen von Gesetzlosen und Schurken, die ich je in meinem Leben gesehen habe."
Wir wurden uns in der ganzen Sache darüber einig, wie jeder einzelne zu handeln hätte, und verließen dann die Eisenfabrik und gingen zu Haights Haus und frühstückten.
Nach dem Frühstück machte ich mich zum Aufbruch fertig und Haight sagte zu mir:
"Geh, Bruder Lee, und sieh zu, dass den Anweisungen derer, die Vollmacht haben, gehorcht wird, und so wie du hierin gehorsam bist, so wird deine Belohnung im Reich Gottes sein, denn Gott wird diejenigen segnen, die bereitwillig seinem Ratschluss gehorchen und alle Dinge für das Volk in diesen letzten Tagen klarmachen."
Ich verließ Cedar City in Richtung meines Heimes in Harmony, um die Anweisungen auszuführen, die ich von meinen Vorgesetzten erhalten hatte.
Ich glaubte damals, dass er auf Grund direkten Befehls und Gebotes von William H. Dame und von anderen handelte, die noch höhere Vollmacht hatten als Colonel Dame. Ein Grund dafür, dies anzunehmen, war ein kurzes Gespräch, das ich nur einige Tage vorher mit Apostel George A. Smith hatte, und direkt danach traf er sich mit Haight und sprach mit ihm und ich wusste, dass George A. Smith niemals über Dinge redete, über die Brigham Young nicht vorher mit ihm gesprochen hatte. Damals befanden sich die Mormonen im Krieg mit den Vereinigten Staaten und die Befehle an die Mormonen waren die ganze Zeit über gewesen, zu töten und unsere Feinde zu zerstreuen, aber keinen unserer Leute zu verlieren. Diese Aussiedler kamen aus dem Landesteil, der unserem Volk höchst feindlich gesinnt war, und ich glaubte damals wie heute, dass es der Wille jedes treuen Mormonen in Utah zu jener Zeit war, dass die Feinde der Kirche so schnell wie möglich getötet werden sollten und, da dieser Haufen Leute Männer unter sich hatte, die vermutlich geholfen hatten, die Propheten im Carthage-Gefängnis zu töten, dass die Tötung aller von ihnen die Einhaltung unserer Gelöbnisse und das Rächen des Blutes der Propheten bedeutete.
Um mich zu rechtfertigen, möchte ich die Fakten meines Gesprächs mit George A. Smith wiedergeben.
Zum Ende des Monats August 1857, ungefähr zehn Tage bevor die Kompanie Captain Fanchers, deren Schicksal in den Mountain Meadows besiegelt wurde, an jenem Ort eintraf, suchte mich General George A. Smith in einem meiner Heime in Washington City, Washington County, Utah Territorium, auf und wünschte von mir, ihn von Fort Clara über die Pinto-Siedlungen nach Hamilton Fort oder Cedar City mitzunehmen. Er sagte:
"Ich bin vom alten Boss Brigham Young hier heruntergeschickt worden, um die Brüder der verschiedenen Siedlungen anzuweisen, an unsere Feinde kein Getreide zu verkaufen, und ihnen zu sagen, es nicht an ihre Tiere zu verfüttern, denn alles wird von uns benötigt werden. Ich soll auch die Brüder anweisen, sich auf einen großen Kampf vorzubereiten, denn der Feind kommt mit großer Macht, um unsere Vernichtung zu versuchen. Aber Johnstons Armee wird es nicht gestattet sein, sich unseren Siedlungen vom Osten her zu nähern. Gott ist auf unserer Seite und wird unsere Schlachten für uns schlagen und unsere Feinde in unsere Hände geben. Brigham Young hat von Gott Offenbarungen empfangen, die ihm das Recht und die Macht geben, den Fluch Gottes auf all unsere Feinde auszurufen, die versuchen in unser Territorium einzumarschieren. Unsere größte Gefahr besteht in dem Volk von Kalifornien, einer Klasse von rücksichtslosen Minenarbeitern, die für Gott und seine Rechtschaffenheit Fremde sind. Sie werden wahrscheinlich vom Süden her über uns herfallen und die kleinen Siedlungen zerstören. Aber wir werden versuchen sie zu überlisten, bevor wir viel Schaden erleiden. Das Volk der Vereinigten Staaten, das gegen unsere Kirche und das Volk kämpft, ist ein Pöbelhaufen vom Präsidenten an abwärts und somit ist es für ihre Armeen unmöglich gegen die Heiligen, die sich hier in den Bergen versammelt haben, zu siegen."
Er setzte diese Art von Rede einige Stunden lang vor mir und meinen Freunden, die bei mir waren, fort.
General George A. Smith hatte als militärischer Führer einen hohen Rang inne. Er war einer der Zwölf Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, also wurde er von mir als inspirierten Mann angesehen. Seine Befehle waren mir heilige Gebote, deren Befolgung ich als meine Pflicht ansah, und zwar ohne zu fragen oder zu zögern.
Ich nahm meine Pferde und meinen Wagen und fuhr mit ihm entweder nach Hamilton Fort oder Cedar City, um mit ihm die Siedlungen zu besuchen, wie er es erbeten hatte. An keinem unserer Halteplätze ging ich hin, um ihn predigen zu hören, auch achtete ich nicht auf das, was er den Führern in den Siedlungen sagte.
An dem Tag, als wir Fort Clara verließen, was damals das Hauptquartier der Indianermissionare unter der Präsidentschaft von Jacob Hamblin
war, hielten wir am Mittag am Clara River an. Während wir dort waren, sammelten sich die Indianer in großer Zahl um uns herum und waren ziemlich frech und unverschämt. Ihre Häuptlinge fragten mich, wohin ich wollte und wen ich bei mir hätte. Ich sagte ihnen, dass er ein großer Captain wäre.
"Ist er ein Mericat-Captain?"
"Nein", sagte ich, "er ist ein Mormone."
Dann wollten die Indianer mehr wissen. Sie wollten ein Gespräch.
Der General sagte mir, ich sollte den Indianern sagen, dass die Mormonen ihre Freunde wären, dass er wollte, dass die Indianer die festen Freunde der Mormonen bleiben, denn die Mormonen wären alle Freunde der Indianer, dass die Amerikaner direkt östlich der Berge eine große Armee hätten und beabsichtigten über die Berge nach Utah zu kommen und alle Mormonen und Indianer im Utah-Territorium zu töten, dass die Indianer sich bereit machen müssen und sich für den Krieg gegen alle Amerikaner bereithalten müssen und zu den Mormonen freundlich bleiben und befolgen müssen, was die Mormonen ihnen sagen, - dass dies der Wille des Großen Geistes ist, dass, wenn die Indianer den Mormonen treu wären und ihnen gegen ihre Feinde helfen würden, dann die Mormonen sie immer vor Hungersnot und Krankheit bewahren und ihnen Gewehre und Munition geben würden, um jagen und Wild töten zu können, und sie würden auch den Indianern gegen ihre Feinde helfen, wenn sie in den Krieg ziehen.
Diese Rede gefiel den Indianern und sie stimmten allem zu, worum ich sie bat.
Ich sah, dass mein Freund Smith etwas nervös und ängstlich gegenüber den Indianern war, trotz ihrer Versprechungen und Freundschaft. Um ihn von seiner Angst zu befreien, zog ich die Zügel an und folgte unserem Weg, sobald ich es tun konnte, ohne bei den Indianern Verdacht zu erregen.
Wir sind ungefähr eine Meile geritten oder so, als General Smith sagte:
"Die sahen wild aus. Ich glaube, sie würden einem Aussiedler-Treck ganz schön einheizen, wenn einer hier entlang käme."
Ich sagte, dass ich glaubte, dass sie jeden Treck angreifen würden, der ihnen in den Weg käme. Danach geriet der General für einige Zeit in tiefes Nachdenken, als er dann sagte:
"Angenommen ein Aussiedler-Treck würde durch dieses südliche Land kommen und unserem Volk drohen und damit prahlen, daran teilgehabt zu haben, bei der Tötung unserer Propheten zu helfen, was glauben Sie, was die Brüder mit ihnen tun würden? Würde man ihnen erlauben, ihren Weg zu gehen, oder würden die Brüder über sie herfallen und ihnen eine ordentliche Tracht verpassen?"
Ich dachte einige Augenblicke nach und sagte dann:
"Sie wissen, dass die Brüder jetzt unter dem Einfluss der jüngsten Reformation stehen und noch rotglühend für das Evangelium sind. Die Brüder glauben, dass die Regierung wünscht, dass sie sie vernichten. Ich glaube wirklich, dass jeder Aussiedler-Treck, der hier durchkommen mag, angegriffen und wahrscheinlich vernichtet wird. Ich bin sicher, dass sie ausradiert werden würden, wenn sie solche Drohungen gegen unser Volk geäußert hätten. Es sei denn Aussiedler haben einen Pass von Brigham Young oder von einer anderen Autorität, so werden sie mit Sicherheit nicht sicher durch dieses Land ziehen."
Meine Erwiderung gefiel ihm sehr und er lachte herzlich und sagte dann:
"Glauben Sie wirklich, die Brüder würden solch einem Treck einheizen?"
Ich sagte: "Ja, Sir, Ich weiß, dass sie das tun werden, es sei denn, sie werden durch einen Passierschein geschützt, und ich möchte sie informieren, dass sie Gouverneur Young informieren müssen, es sei denn Sie möchten, dass jeder Treck gefangen genommen wird, dass er, wenn er Aussiedler passieren lassen möchten, ohne dass sie belästigt werden, Befehle an Colonel Wm. H. Dame oder Major Isaac C. Haight senden muss, damit sie den Aussiedlern Passierscheine geben können, denn ihre Passierscheine werden ihnen Sicherheit gewähren und sonst nichts, außer die ausdrücklichen Befehle von Gouverneur Young, da die Leute alle gegenüber den Heiden verbittert und voller religiösem Eifer und bestrebt sind, das Blut der Propheten zu rächen."
Die einzige Erwiderung, die er gab, war, dass er auf seinem langen Weg von Salt Lake hier herunter ein langes Gespräch mit Major Haight über dasselbe Thema hatte und dass Haight ihm versicherte und ihm zu verstehen gab, dass Aussiedler, die ohne einen Passierschein von Gouverneur Young hierher kämen, aus diesem Territorium nicht entkommen könnten.
Dann ritten wir für eine gewisse Strecke schweigend dahin, als er sich mir wieder zuwandte und sagte:
"Bruder Lee, ich bin zufrieden darüber, dass die Brüder unter dem vollen Einfluss der Reformation stehen und ich glaube, sie werden genauso wie Sie es sagen mit den bösen Aussiedlern verfahren, die durch das Land kommen und Drohungen aussprechen und unser Volk beschimpfen."
Ich wiederholte ihm meine Ansichten, aber weit ausführlicher, indem ich gänzlich meine Gründe dafür darlegte, dass ich glaubte, dass Gouverneur Young Befehle aussenden müsste, um alle Aussiedler zu schützen, die er nicht vernichten lassen möchte. Ich ging in eine volle Darstellung über die Fehler unseres Volkes über und sagte, dass das Volk sich im Feuer der Reformation voll wilden Eifers und Fanatismus befände und dass sie den Willen Gottes bedenken sollten, wenn sie das Blut derer vergießen, die es wagen würden gegen die Mormonenkirche oder ihre Führer zu sprechen, und dass die Leute es ebenso bereitwillig und freudig tun würden wie jede andere Pflicht, dass der Apostel Paulus, als er damit begann die Jünger Christi zu verfolgen, nicht ernsthafter gewesen war als damals jeder Mormone, der in Süd-Utah lebte.
Meine Worte erheiterten den General sehr. Er war sehr entzückt und sagte:
"Ich freue mich, solch einen guten Bericht über unser Volk zu hören. Gott wird sie für alles segnen, was sie tun, um sein Königreich in den letzten Tagen aufzubauen."
General Smith sagte darüber kein Wort zu mir noch gab er mir zu verstehen, dass er überhaupt einen Aussiedler in Sicherheit durch dieses Territorium passieren lassen wollte, sondern er ließ mich damals glauben, wie ich es auch jetzt glaube, dass er es nicht wollte und erwartete, dass jeder Aussiedler getötet werden sollte, der es unternahm dieses Territorium zu passieren, während wir uns mit der Regierung im Krieg befinden. Ich glaubte, es war seine Mission, das Volk auf das blutige Werk vorzubereiten.
Ich habe bis auf jenen Tag immer geglaubt, dass General George A. Smith damals Süd-Utah besuchte, um das Volk auf das Werk der Ausrottung von Captain Franchers Aussiedler-Treck vorzubereiten, und jetzt glaube ich, dass er für diesen Zweck durch direkten Befehl von Brigham Young gesandt worden war.
Mir wurde von Joseph Wood, Thomas T. Willis und vielen anderen erzählt, dass sie George A. Smith während jener Reise in Cedar City predigen hörten und dass er dem Volk von Cedar City sagte, dass die Aussiedler kommen würden, und er sagte ihnen, dass sie jener Gesellschaft weder Getreide noch Vorräte jeglicher Art verkaufen sollten, da sie ein Pöbelhaufen von Schurken und Gesetzlosen und die Feinde Gottes und des Mormonenvolkes wären.
Sidney Littlefield aus Panguitch hat mir erzählt, dass er von der Tatsache weiß, dass Colonel Wm. Dame Befehle von Parowan an Maj. Haight in Cedar City überbrachte, die Francher-Gruppe auszurotten und jeden Aussiedler sicher zu töten. Littlefield wohnte damals in Parowan und Dame war der Präsidierende Bischof. Dame hat immer noch alle Frauen, die er will, und ist ein großer Freund Brigham Youngs.
Die Kenntnis darüber, was für Gefühle George A. Smith gegenüber den Auswanderern hatte, und was er mir darüber sagte, dass er ein langes Gespräch mit Haight über dieses Thema hatte, machte mich sicher, dass es der Wunsch der Kirchenautotritäten war, dass Francher und sein Treck ausgelöscht werden sollten, und all dies wissend, zweifelte ich damals nicht und ich bezweifle es auch jetzt nicht, dass Haight mit voller Vollmacht von den Kirchenführern handelte und dass die Befehle, die er mir gab, eben die Befehle waren, die zu geben er angewiesen worden war, als er mir befahl, die Indianer aufzuwiegeln und die Auswanderer angreifen zu lassen.
Ich handelte während der ganzen Sache auf eine Weise, dass ich mein Handeln als meine religiöse Pflicht betrachte, und wenn das, was ich tat, ein Verbrechen war, dann war es ein Verbrechen der Mormonenkirche und nicht ein Verbrechen für das ich mich persönlich verantwortlich fühle.
Ich muss hier erklären, dass Klingensmith
an jenem Sonntagabend nicht in Cedar City war. Haight sagte, er hätte Klingensmith und andere hinüber nach Pinto und Umgebung geschickt, um die Indianer aufzustacheln und zu zwingen, die Auswanderer anzugreifen.
Auf meinem Weg von Cedar City nach Hause in Harmony traf ich mit einer großen Bande von Indianern unter Moquetas und Big Bill, zwei Cedar-City-Häuptlingen, zusammen. Sie befanden sich in ihrer Kriegsbemalung und in vollständiger Ausrüstung für die Schlacht. Sie hielten, als ich heraufkam und sagten, dass sie ein großes Gespräch mit Haight, Higby und Klingensmith gehabt und von ihnen Befehle bekommen hätten, die Auswanderer aufzuspüren und sie alle zu töten und ihren Besitz als Beute von ihren Feinden zu nehmen.
Diese Indianer wollten von mir, dass ich mit ihnen ginge und ihre Streitmächte befehlige. Ich sagte ihnen, dass ich an jenem Abend nicht mit ihnen gehen könne, dass ich Befehle von Haight, dem großen Captain hätte, weitere Indianer auf den Kriegspfad zu schicken, um ihnen beim Töten der Auswanderer zu helfen, und dass ich dies zuerst erledigen müsste, dass ich wollte, dass sie bis in die Nähe der Auswanderer vorangehen und dort lagern sollten, bis die anderen Indianer sich ihnen anschlössen, dass ich sie am nächsten Tag treffen und sie anführen würde.
Dies stellte sie zufrieden, aber sie wollten, dass ich meinen kleinen Indianerjungen Clem mit ihnen schickte. Nach einer gewissen Zeit stimmte ich zu, Clem mit ihnen gehen zu lassen, und kehrte nach Hause zurück.
Als ich zu Hause ankam, sagte ich Carl Shirts, worin die Befehle bestanden, die Haight ihm gesandt hatte. Carl war von Natur aus feige und war nicht bereit mitzugehen, aber ich sagte ihm, dass die Befehle befolgt werden müssen. Daraufhin brach er in jener Nacht auf, bzw. früh am nächsten Morgen, um die Indianer des Südens aufzuwiegeln und sie gegen die Auswanderer zu führen. Die Auswanderer lagerten damals in Mountain Meadows.
Die Indianer befolgten meine Anweisungen nicht. Sie trafen sich mehrere Hundert stark bei den Meadows und griffen die Auswanderer am Dienstagmorgen an, kurz vor Tagesanbruch, und mit der ersten Feuersalve, wie ich nachher erfuhr, töteten sie sieben und verwundeten sechzehn der Auswanderer. Die letzteren kämpften tapfer und schlugen die Indianer zurück, töteten einige von ihnen und brachen die Knie zweier Kriegshäuptlinge, die danach starben.
Die Nachrichten über die Schlacht wurden von indianischen Läufern über das ganze Land verbreitet und die Aufregung war groß in all den kleinen Siedlungen. Ich wurde über das, was stattgefunden hatte, am frühen Dienstagmorgen von einem Indianer, der zu meinem Haus kam, in Kenntnis gesetzt und er gab mir einen vollständigen Bericht von allem, was getan worden war. Der Indianer sagte, dass es der Wunsch aller Indianer wäre, dass ich sie anführen sollte und dass ich mit ihm in das Lager zurückgehen müsste.
Ich brach sofort auf und während ich den Indianertrupp über die Berge brachte, erreichte ich das Lager 12 Meilen von Harmony entfernt. Den Wagenweg entlang hätte man zwischen 40 und 50 Meilen benötigt.
Als ich das Lager erreichte, fand ich die Indianer wahnsinnig vor Aufregung vor. Sie drohten mich zu töten, wenn ich nicht einverstanden wäre, sie gegen die Auswanderer anzuführen und zu helfen, sie zu töten. Sie sagten auch, dass man ihnen gesagt hätte, dass sie die Auswanderer ohne Gefahr für sich selbst töten könnten, aber sie hätten einige von ihren Tapferen verloren und weitere wären verwundet, und wenn sie nicht alle "Mericats", wie sie sie nannten, töten könnten, würden sie den Mormonen den Krieg erklären und jeden in den Siedlungen töten.
Ich tat, was ich unter diesen Umständen tun konnte. Ich war dort der einzige Weiße zusammen mit einer wilden und aufgeregten Bande von mehreren Hundert Indianern. Ich versuchte sie zu überzeugen, dass alles in Ordnung sein würde, dass ich ihr Freund wäre und zusehen würde, dass sie ihre Rache bekommen würden, wenn ich herausfinden würde, dass sie ein Recht auf Rache hätten.
Meine Rede bewirkte nur, dass ihre Erregung wuchs, und in der Befürchtung, dass sie mich töten würden, wenn ich vorgehabt hätte, sie zu verlassen und sie nicht gegen die Auswanderer anführen würde, sagte ich ihnen, dass ich südwärts gehen und ihre Freunde treffen und sie antreiben würde hierher zu kommen, um ihnen zu helfen. Ich hatte vor, dem Blutbad Einhalt zu gebieten, wenn ich die Macht dazu hätte, denn ich glaubte, dass die Auswanderer zu Genüge für das bestraft worden waren, was sie getan hatten, und ich hatte damals das Gefühl, und das hatte ich immer, dass solch ein Massenmord falsch wäre.
Zuerst wollten die Indianer nicht einwilligen, dass ich sie verließe, aber schließlich sagten sie, dass ich gehen und ihre Freunde treffen könnte.
Ich begab mich dann auf mein Pferd und verließ die 'Meadows' und ritt nach Süden.
Ich bin ungefähr 60 Meilen geritten, als ich Carl Shirts mit ungefähr einhundert Indianern und einer Anzahl Mormonen traf, während sie von den südlichen Siedlungen herkamen. Sie waren dabei, sich zum Schauplatz der Auseinandersetzung zu begeben. Wie Sie erfuhren, dass sich die Aussiedler bei den "Meadows" befanden, habe ich nie gewusst, aber sie wussten es und waren voll bewaffnet und entschlossen Befehle auszuführen.
Und unter denen, die ich dort traf und an die ich mich erinnern kann, befanden sich Samuel Knight, Oscar Hamblin, William Young, Carl Shirts, Harrison Pearce, James Pearce, John W. Clark, William Slade Sen., James Matthews, Dudley Leavitt, William Hawley (jetzt Einwohner von Fillmore, Utah-Territorium), William Slade Jr. und zwei weitere, deren Namen ich vergessen habe. Ich glaube, sie waren George W. Adair und John Hawley. Ich weiß, dass sie zum Zeitpunkt des Massakers bei den 'Meadows' waren, und ich glaube, ich traf sie an jenem Abend südlich der 'Meadows' zusammen mit Samuel Knight und anderen.
Die Weißen lagerten dort an jenem Abend mit mir, aber die meisten der Indianer eilten zu ihren Freunden im Lager auf den 'Meadows'.
Ich berichtete den Weißen alles, was sich auf den 'Meadows' ereignet hatte, aber keiner von ihnen war im Geringsten überrascht. Sie alle schienen zu wissen, dass der Angriff getätigt werden müsse, und sie schienen alles darüber zu wissen. Ich verbrachte eine der miserabelsten Nächte dort, die ich je in meinem Leben erlebt hatte. Ich rang mit Gott um Weisheit, um mich zu leiten. Ich bat um irgendein Zeichen, irgendeinen Beweis, der mich darüber zufrieden stellen würde, dass mein Auftrag vom Himmel käme, aber ich erhielt keine Zufriedenstellung von meinem Gott.
Am Morgen waren wir alle damit einverstanden, uns zusammen zu den Mountain Meadows zu begeben und dort zu lagern und dann einen Boten zu Haight zu senden, um ihm vollständige Information darüber zu geben, was getan worden war, und ihn um weitere Anweisungen zu bitten. Wir wussten, dass der ursprüngliche Plan darin bestand, dass die Indianer die ganze Arbeit und die Weißen nichts tun sollten als im Hintergrund zu bleiben und für sie zu planen und sie zu der Arbeit zu ermuntern. Nun wussten wir, dass die Indianer die Arbeit nicht schaffen konnten und somit befanden wir uns in einer traurigen Klemme.
Ich wusste damals nicht, dass ein Bote zu Brigham Young um Anweisung geschickt worden war. Haight hatte es mir gegenüber nicht erwähnt. Jetzt glaube ich, dass James Haslem zu Brigham Young geschickt worden war, als schlauen Schachzug der Autoritäten, um sich zu schützen, falls aus der Sache einmal Schwierigkeiten erwachsen sollten.
Wir begaben uns zu den 'Meadows' und lagerten an den Quellen ungefähr eine halbe Meile vom Auswandererlager entfernt. Dort befand sich damals eine größere Anzahl von Indianern, gute dreihundert, und ich glaube sogar vierhundert. Die beiden Häuptlinge, denen ins Knie geschossen worden war, befanden sich in schlechter Verfassung. Die Indianer hatten eine Anzahl der Auswanderer-Pferde getötet und ungefähr sechzig oder siebzig Stück Rindvieh lagen tot auf den 'Meadows', die die Indianer aus Bosheit und Rache getötet hatten.
Unsere Gruppe tötete ein kleines Rind zum Mittagessen und nach einem herzhaften Mahl hielten wir Rat und entschieden, einen Boten zu Haight zu senden. Ich sagte zu dem Boten, der entweder Edwards oder Adair war (ich kann mich jetzt nicht daran erinnern, wer es war): "Sage Haight um meinetwillen, um des Volkes willen und um Gottes willen, er solle mir Hilfe schicken, um diese Auswanderer zu beschützen und zu retten und die Indianer zu beruhigen."
Der Bote brach von unserem Lager auf den 'Meadows' um 14:00 Uhr nach Cedar City auf.
Wir blieben alle auf dem Schlachtfeld und versuchten die Indianer zu beruhigen, indem wir ihnen sagten, dass wir nach Haight, dem großen Häuptling, um Anweisung gesandt haben, und wenn er seine Befehle geschickt hätte, würde ich wissen, was zu tun ist. Dies schien die Indianer zufrieden zu stellen, denn sie sagten:
"Der Große Häuptling wird euch Worte schicken, alle 'Mericats' zu töten."
Gegen Abend griffen die Indianer wiederholt die Auswanderer an. Dies war am Mittwoch. Ich hörte die Antwort ihrer Gewehre und die Schreie der Frauen und Kinder in der Wagenburg.
Dies war mehr als ich aushalten konnte. So rannte ich mit William Young und John Mangum dorthin, wo die Indianer waren, um den Kampf zu beenden. Auf dem Weg zu ihnen schossen sie eine Salve und drei Kugeln aus ihren Gewehren durchschlugen meine Kleidung. Eine Kugel ging durch meinen Hut und rasierte mein Haar an der Seite meines Kopfes. Eine Kugel ging durch mein Hemd und durchschoss meine Schulter, die andere durchschlug meine Hose quer über dem Bauch. Ich dachte, dies war eine ziemlich heiße Arbeit, aber ich hielt durch, bis wir den Ort erreichten, wo die Indianer in Stellung waren. Als ich zu ihnen stieß, sagte ich ihnen, dass der Große Geist böse auf sie wäre, wenn sie die Frauen und Kinder töteten. Ich redete eine ganze Weile zu ihnen und weinte vor Kummer, als ich sah, dass ich ihre Wildheit nicht beruhigen konnte.
Als die Indianer mich in Tränen sahen, nannten sie mich "Yaw Guts", was in indianischer Sprache "Heulsuse" bedeutet und bis heute nennen sie mich mit diesem Namen und betrachten mich als Feigling.
Oscar Hamblin war ein guter Dolmetscher und er kam mir zu Hilfe und half mir, die Indianer zu bewegen, den Angriff einzustellen. Mit seiner Hilfe brachten wir die Indianer dazu, damit einverstanden zu sein, sich still zu verhalten, bis Anweisungen von Haight zurückgekommen wären. (Ich weiß jetzt nicht, ob der Bote sich nach diesem nächtlichen Angriff auf den Weg machte, aber ich war zu der Zeit so besorgt und verwirrt, dass mein Kopf in bezug auf diese Sache nicht klar ist.)
Am Donnerstag, um Mittag, kamen mehrere Männer von Cedar City zu uns. Ich kann mich nicht an die Reihenfolge erinnern, in der alle Leute zu den 'Meadows' kamen, aber ich erinnere mich, dass zu diesem Zeitpunkt und in dieser Gruppe Joel White, William C. Stewart, Benjamin Arthur, Alexander Wilden, Charles Hopkins und ... Tate zu uns ins Lager an den Quellen kamen. Diese Männer sagten wenig, aber jeder schien zu wissen, wofür er dort war. Da unser Bote wegen weiterer Anordnungen unterwegs war, verlegten wir unser Lager ungefähr 400 Yards (366 Meter) weiter das Tal hinauf auf einen Hügel, wo wir lagerten solange wir dort blieben.
Ich erfuhr bald, dass die Weißen im Herzen genauso böse waren wie die Indianer, denn während jeden Augenblicks an jenem Tag sah ich weiße Männer auf die Auswanderer-Wagen zielen und schießen. Sie sagten, sie täten es, um in Übung zu bleiben, und es helfe, die Zeit zu vertreiben.
Ich erinnere mich an einen schießenden Mann, der mich amüsierte, denn er schoss auf ein Ziel, dass über ein Viertel einer Meile entfernt war, und seine Kanone hätte eine Kugel keine 220 Yards weit transportiert. Dieser Mann war Alexander Wilden. Er mühte sich ab, einen Sitzplatz im Schatten eines Baumes zu errichten, wo er fortfuhr, seine Kanone zu laden und abzuschießen, bis er es leid wurde. Viele der anderen verhielten sich genauso wild und töricht wie die Wilden.
Die Wagen waren, seit die Indianer zum ersten Mal angriffen, zu einer Burg angeordnet. Am zweiten Tag unserer Ankunft zogen die Auswanderer ihre Wagen dicht zusammen und ketteten die Räder aneinander. Während sie dies taten, wurde nicht geschossen. Ihr Lager befand sich ungefähr 100 Yards (91 Meter) oberhalb und nördlich der Quelle. Im Allgemeinen holten sie sich ihr Wasser nachts von der Quelle.
Am Donnerstagmorgen sah ich zwei Männer mit Eimern von der Wagenburg aufbrechen und zur Quelle rennen und ihre Eimer mit Wasser füllen und zurückgehen. Die Kugeln flogen dicht und schnell um sie herum, aber sie kamen in Sicherheit in ihre Wagenburg zurück.
Die Indianer waren damit einverstanden sich still zu verhalten, bis Befehle von Haight zurückkamen, aber sie hielten nicht ihr Wort. Sie griffen am Donnerstagmorgen ungefähr bei Tagesanbruch gezielt den Treck an. Bei diesem Angriff wurden den Clara-Indianern zwei Krieger getötet und drei verwundet. Dies machte diese Bande so wütend, dass sie sich nach Hause aufmachten und eine ziemliche Anzahl Rinder mit sich trieben. Während dieses Tages sagte ich zu John Mangum:
"Ich werde das Tal überqueren und an der anderen Seite hinaufgehen, auf die Hügel westlich der Wagenburg, und mir die Lage anschauen."
Ich machte mich auf den Weg. Während ich das Tal überquerte, wurde ich von den Auswanderern gesehen, und sobald sie sahen, dass ich ein Weißer war, hissten sie in der Mitte der Wagenburg oder des Lagers eine weiße Flagge. Sie sandten darauf zwei kleine Jungen vom Lager aus, um mit mir zu reden, aber zu jener Zeit konnte ich mit ihnen nicht reden, da ich nicht wusste, welche Befehle Haight mir zurücksenden würde, und nicht eher bis ich seine Anweisungen kannte, würde ich nicht wissen, wie ich zu handeln hätte. Ich versteckte mich, um mich von den Kindern fernzuhalten. Sie kamen an die Stelle, wo sie mich zuletzt gesehen hatten und jagten überall nach mir herum, aber als sie mich nicht finden konnten, kehrten sie um und gingen in Sicherheit ins Lager zurück.
Während die Jungen nach mir suchten, kamen mehrere Indianer zu mir und baten um Munition, womit sie sie töten wollten. Ich sagte ihnen, dass sie den Kindern nichts antun dürften, und wenn sie es täten, würde ich den ersten töten, der versuchte, sie zu verletzen. Mit dieser Tat konnte ich die Jungen retten.
Alles, was über kleine weißgekleidete Mädchen, die zu mir ausgeschickt worden wären, erzählt worden ist, ist falsch. Nichts Derartiges war je geschehen.
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Die berühmtesten Daniten waren Bill Hickman, und John D. Lee, der Anführer des Mountain-Meadows-
Massakers. |
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Brighams
Zerstörender Engel
Bill Hickman erzählt von den zahlreichen Morden, die er im Auftrag Brigham Youngs beging, bis er schließlich vom Brighamismus genug hatte und auszusteigen versuchte, was dazu führte, dass er nun selbst gehetzt wurde. |
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Mountain-Meadows-
Massaker
Josiah Gibbs recherchierte Anfang des 20. Jahrhunderts über dieses Ereignis und schrieb dazu neben stehendes Buch. |
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Das Mountain-Meadows-
Massaker
(Kapitel 33 des Buches "Mormonism - Shadow or Reality?")
Enthalten ist
LETZTES BEKENNTNIS UND LETZTE ERKLÄRUNG JOHN D. LEES
John D. Lee war für die Durchführung des Massakers verantwortlich. Er tat dies wohl im Glauben und Gehorsam gegenüber seinen Kirchenführern, bekam aber später erhebliche Zweifel über die Richtigkeit und offenbarte in seinem Bekenntnis die wahre Geschichte dieses Massakers aus seiner Perspektive. |
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Besonderer Bericht über das Mountain-Meadows-
Massaker
2 Jahre nach dem Mountain-Meadows-
Massaker recherchiert ein US-Offizier vor Ort und liefert einen Bericht an die Regierung. |
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