Achtung!

Am 24. August 2007 kommt ein neuer Film in den USA in die Kinos, der das Montain-Meadows-Massaker zum Thema hat. Der Titel lautet „September Dawn“. Den Trailer hierzu gibt es hier.

Mountain-Meadows-Massaker

von Josiah F. Gibbs


ein Bild

ANMERKUNG ZUR ZWEITEN UND ZU ZUKÜNFTIGEN AUSGABEN

Wegen der falschen Erinnerung eines gealterten Mormonen, der mir den Namen Isaac Laney als denjenigen angab, der in Parowan, im südwestlichen Utah, brutal zusammengeschlagen wurde, weil er einige Zwiebeln an die Aussiedler verkaufte, die bei den Mountain Meadows umkamen, schlich sich ein geringfügiger Fehler in die erste Ausgabe von „The Mountain Meadows Massacre“.

Seit der Veröffentlichung hatte ich sehr viel Glück, als ich einen wohlhabenden Mann traf, der jetzt in Oakland, California, wohnt, der nebenan von William Laney in Parowan zur Zeit des Massakers wohnte, und von ihm erfuhr ich die Wahrheit über dieses Ereignis. Seine Erinnerung an dieses Ereignis ist durch einen Brief verifiziert worden, den ich vor einem Jahr von Richter James S. Aden aus Tennessee erhielt, dessen Bruder ein Opfer der religionsverrückten Fanatiker wurde, die Captain Charles Fanchers Begleiter bei den Mountain Meadows ausrotteten. Richter Adens Erinnerung an Laneys Name war DeLaney. Und wegen der Tatsache, dass ich nichts über einen Mann mit diesem Namen erfahren konnte, wurde die interessante Geschichte des Richters, wie sein Vater William Laney half, während letzterer ein Mormonenmissionar war, und wie sein Bruder von William Laney in Parowan unterstützt wurde und er ihm einige Zwiebeln gab, aus der ersten Ausgabe herausgelassen. Sie wird jetzt vollständig dargestellt. Auch traf ich auf der kürzlichen Mormonengeneralkonferenz den Neffen von William Laney, der mir sagte, dass es sein Onkel anstatt sein Vater Isaac Laney war, der in Parowan lebte.

Die obige Erklärung ist zu dem Zweck abgegeben worden, um die mormonischen Kritiker zu entwaffnen, die immer wachsam sind, um selbst die geringste Abweichung, die ihren Weg in die Schriften derjenigen finden mag, die sich anmaßen, das Verhalten und die Motive der Mormonenführer zu kritisieren.

JOSIAH F. GIBBS.
Salt Lake City, Utah, 17. Oktober 1910


EINLEITUNG


Etwa vor fünf Jahren sagte ein prominenter Salt-Lake-Redakteur in einem Brief an den Schreiber: “Das Mountain-Meadows-Massaker ist ein Ereignis, das vergessen werden sollte.“ Der Gentleman, ein wohlbekannter Heide, irrte sich; die menschliche Familie lernt nur durch Erfahrung. Die Lektionen, die von Tragödien der Vergangenheit gelehrt wurden, kommen in Form von Geschichte zu uns, und werden zu Warnsignalen auf der Landstraße der fortschreitenden Zivilisation und warnen uns vor der Gefahr, die Hand in Hand mit menschlicher Leidenschaft, Unwissenheit und Aberglauben marschiert.

Genau gesagt sollte das Mountain-Meadows-Massaker so lange nicht vergessen werden wie Mormonenschreiber, Kanzelredner und Missionare die „Missouri-Verfolgungen“, das „Märtyrertum von Joseph und Hyrum Smith“ und die „Vertreibung der Heiligen aus Nauvoo“ als Beeinflussung zur Bekehrung benutzen. Auch sollte die Diskussion über jede prominente Tragödie nicht aufhören, bis die Ursachen, die unfehlbar zu der Tat führten, ausgerottet sein werden oder bis die Lektion, die sie lehrt, nicht mehr nötig ist. Das Mountain-Meadows-Massaker sollte vor der Öffentlichkeit hochgehalten werden, bis der unbedingte Gehorsam dem Willen der Mormonen-„Propheten“ gegenüber vom Mormonenvolk nicht mehr gefordert wird, oder bis sein abstumpfender, verdammender Einfluss ausgerottet ist. Diejenigen, die solchen Gedächtnisverfall vorschlagen, wie von dem Salt-Lake-Redakteur vorgeschlagen, tun dies im Interesse des „Friedens in Utah“, ein „Frieden“, der durch die Auslieferung der Gerechtigkeit an die Ungerechtigkeit, des Richtigen an das Falsche, der Gegenwart an die Zukunft erkauft werden würde – eine Auslieferung des moralischen Fortschritts und der bürgerlichen Freiheit in Utah an gewinnsüchtige Vorteile und politische Bestechungsgeschenke, die von den „Propheten“ und der Mormonen- und promormonischen Presse als Preis für das Schweigen angeboten werden.


TÄTIGKEITEN, DIE DAS MASSAKER ALS LOGISCHE AUSWIRKUNG HATTEN

Die Einzelheiten des Mountain-Meadows-Massakers sind immer wieder erzählt worden. Verbitterte Mormonen-„Abtrünnige“ und habgierige Romanschreiber haben die schrecklichen Ereignisse verzerrt; Mormonenhistoriker und mit Geld unterstützte Schreiber haben die Wahrheit verfälscht und sich bemüht, die Schuld des schrecklichen Verbrechens den Indianern in die Schuhe zu schieben; und so weit ist anscheinend niemand von ihnen in der Lage gewesen, die nicht zu fassenden Kräfte zu greifen, die unfehlbar zur Tragödie führten, oder sie haben es versäumt, sie zu fassen.

Ohne Groll, nicht einmal gegenüber den fehlgeleiteten Mördern, und in einem Geist der unparteiischen Gerechtigkeit soll der Versuch unternommen werden, die Bruchstücke über die Ursache und die Geschichte zusammenzubringen und sie zu einer fortlaufenden Erzählung zu vereinen.

Und es ist gut, hier anzumerken, dass die Geschichte des Massakers weitestgehend aus dem Beweismaterial unwilliger Mormonenzeugen entnommen wurde, die während des zweiten Prozesses John D. Lees aussagten, aus dem engen persönlichen Kontakt mit dem religiösen und sozialen Leben in Utah von 1857 bis heute, aus intimer Bekanntschaft mit dem Volk im südlichen Utah und aus einem persönlichen Studium der Örtlichkeiten, die als Mountain Meadows bekannt sind.

Ein verständlicher Zugriff auf die bemerkenswerten religiösen und sozialen Bedingungen, die direkt vor dem Massaker in Utah herrschten, und die eines der logischen Auswirkungen waren, kann nicht vermittelt werden, ohne aus den Predigten einiger der Mormonen-„Propheten“ zu zitieren. Und es ist eine den Mormonenführern und –historikern wohlbekannte Tatsache, dass die Vertreibung der Heiligen der Letzten Tage aus Missouri, die Ermordung Joseph und Hyrum Smiths und die Vertreibung der Kirche aus Illinois die logischen Resultate der „Offenbarungen“, Predigten und Schriften der Mormonenführer waren, und was Reih und Glied der Mormonen zu grotesken, übertriebenen Ansichten über Religion, und die politische Mission des Mormonismus und über ihre eigene Wichtigkeit inspirierte.

Im Folgenden befinden sich Auszüge aus einigen „Propheten“-Predigten:

„Gott machte Aaron zum Mundstück der Kinder Israels und er wird mich zum Gott für euch an seiner Stelle machen und die Ältesten zum Mundstück für mich; und wenn es euch nicht gefällt, müsst ihr euch damit abfinden.“ - Aus einer Predigt des „Propheten“ Joseph Smith jun. im April 1844; aus den mormonischen Deseret News vom 15. Juli 1857 entnommen.

„Der erste Grundsatz unserer Sache und unseres Werkes ist, dass man verstehen muss, dass es einen Propheten in der Kirche gibt und dass er an der Spitze der Kirche Christi auf Erden steht. Wer ernannte Joseph Smith zum Propheten? Die Menschen oder Gott? Gott, und nicht die Menschen, ernannten ihn. Wären die Menschen zusammengekommen und hätten einen aus ihrer Mitte bestimmt, ein Prophet zu sein, wäre er diesen Menschen gegenüber rechenschaftspflichtig gewesen, aber da er von Gott berufen wurde und nicht vom Volk, ist er nur Gott gegenüber rechenschaftspflichtig… und keinem Menschen auf Erden gegenüber. Die zwölf Apostel sind für den Kurs, den sie verfolgen, dem Propheten rechenschaftspflichtig und nicht der Kirche gegenüber, und wir haben gelernt, hinzugehen und zu tun, was der Prophet uns sagt.“ – Aus einer Predigt von Brigham Young, in Nauvoo, 1843, veröffentlicht im Millenial Star, Liverpool, England, Bd. 21, Seite 741.

„Die Tatsache ist, wenn ein Mann sagt: ‚du kannst mich geistig führen, aber nicht zeitlich’, dann lügt er in der Gegenwart Gottes, das heißt, wenn er genug Intelligenz hätte, zu wissen, worüber er redet.“ – Aus einer Predigt von Joseph F. Smith (der heutige Mormonenprophet) in Provo, Utah; aus den Deseret News, 20. Mai 1896.


Die obigen Zitate beweisen jenseits der Möglichkeit erfolgreichen Widerspruchs, dass die “Propheten” der Mormonenkirche, wenn man ihre Behauptungen akzeptiert, Stellvertreter Gottes sind, dass sie „an seiner Stelle“ handeln, dass diejenigen aus dem Mormonenvolk, die das Recht der „Propheten“ leugnen, sie „zeitlich zu leiten“, „in der Gegenwart Gottes lügen“, und dass die „Propheten nur Gott gegenüber rechenschaftspflichtig“ sind „und keinem Menschen auf Erden gegenüber“. Ebenso von Präsident Brigham Young erfahren wir, dass „wir (die Mormonen) gelernt haben, hinzugehen und zu tun, was der Prophet uns sagt.“

Die Unterwürfigkeit selbst der Apostel der Mormonenkirche wird im Folgenden gut dargestellt:

„Nun, was immer ich in der Art der Gelehrtheit durch Forschen und Studieren in Bezug auf die Künste und Wissenschaften der Menschen bekommen haben mag – welche Grundsätze auch immer ich mir während meiner wissenschaftlichen Forschungen zu eigen gemacht haben mag, wenn der Prophet Gottes mir jedoch sagen sollte, dass ein bestimmter Grundsatz oder eine Theorie, die ich gelernt haben mag, nicht wahr wäre, würde es mich nicht kümmern, welche Vorstellungen ich gehabt haben mag, ich würde es als meine Pflicht ansehen, als den Vorschlag meines Riegenführers, diesen Grundsatz oder die Theorie aufzugeben.“ – Aus einer Predigt des Apostels Wilford Woodruff in Salt Lake City, 9. April 1857, in Journal of Discourses, Bd. 1, Seite 83 berichtet.

Und angesichts der deutlichen Erklärungen ihrer Führer, verleugnet das Mormonenvolk, dass sie geistig und zeitlich von einem Mann regiert werden – dass sie Sklaven der Weisung eines Menschen sind, der behauptet, sie durch die Vollmacht und im Namen und anstelle Gottes zu regieren! Aber wenn die von den Mormonen-„Propheten“ Angeführten diese selbstbeweisende Tatsache verleugnen, sollten sie daran denken, dass sie „in der Gegenwart Gottes lügen“.

LEHRE VON DER „BLUTSÜHNE“ UND IHRE AUSWIRKUNGEN

Notwendigerweise ist der an unbedingten Gehorsam zur Weisung eines Mannes oder seines oder seiner Agenten Glaubende ein Fanatiker und es gibt keinen frommen Mormonen auf Erden, der nicht morden würde, wenn es ihm von seinem Chef-„Propheten“ oder einem seiner Agenten, dem er vertraut, befohlen würde. Wenn er dem Befehl nicht gehorchen würde, dann ist er kein „fest Glaubender an den (Mormonen-) Glauben“. Die Stimme des „Propheten“ ist die Stimme Gottes an ihn und er hat keine andere Wahl, als „hinzugehen und zu tun, was ihm gesagt wurde“, andererseits „lügt er in der Gegenwart Gottes“.

Und der Leser wird bereitwillig die schreckliche Bedeutung der Kombination von blindem Gehorsam und der Lehre von der Blutsühne begreifen, oder der Lehre, dass jemand sich der Todesstrafe unterstellen muss für bestimmte Vergehen, die, wie die Mormonen-„Propheten“ behaupten, nicht im Sühnopfer des Sohnes Gottes mit einbezogen sind. Fügen Sie dieser Kombination noch die Tatsache hinzu, dass diese Blutsühne-Hinrichtungen unter der Vollmacht der Führer einer religiösen Organisation ausgeführt werden müssen und nicht unter irgendeinem zivilen Prozess, und man wird eine teilweise Vorstellung von den Zuständen haben, die in Utah unter der Leitung der „Propheten“ von ihrer Besetzung Utahs im Jahre 1847 an bis 1880 herrschten. Die Mormonen leugnen die Existenz jener Zustände, aber sie werden nicht die Echtheit folgender Zitate leugnen:

„Es gibt weder Frauen noch Männer, die die Bündnisse brechen, die sie mit ihrem Gott gemacht haben, von denen nicht verlangt wird, dass sie ihre Schuld bezahlen. Das Blut Christi wird dies niemals auswischen, euer eigenes Blut muss es sühnen; und das Gericht des Allmächtigen wird kommen, früher oder später, und alle Männer und Frauen werden für das Brechen ihrer Bündnisse sühnen müssen.“ – Aus einer Predigt von Brigham Young, 16. März 1856, Journal of Discourses, Bd. III, Seite 247.


“Was vermutet ihr, würden sie im alten Massachusetts sagen, sollten sie hören, dass die Heiligen der Letzten Tage eine Offenbarung oder ein Gebot erhalten haben, ‚Urteilsspruch an die Schnur zu legen und Rechtschaffenheit an das Lot’? Was würden sie in Connecticut sagen? Sie würden ein weltweites Geheule anstimmen, nämlich ‚wie böse die Mormonen doch sind. Sie töten die Übeltäter, die sich unter ihnen befinden. Warum, ich höre sie töten die Bösen hinweg, dort drüben in Utah.’… Was kümmert mich der Zorn des Menschen? Nicht mehr als mich die Hühner kümmern, die in meinem Vorgarten laufen. Ich bin hier, die Wege des Herrn zu lehren und die Menschen zu ewigem Leben zu führen; aber wenn sie nicht im Geringsten daran denken, dorthin zu kommen, so möchte ich, dass sie mir aus dem Weg bleiben.“ – Aus einer Predigt von Brigham Young, 1855, Journal of Discourses, Bd. III., Seite 50.


“Falls irgendwelche Schurken hierher kommen, schneidet ihnen die Kehle durch.” – Aus der „Rot-heiße-Blutsühne-Predigt Brigham Youngs, Journal of Discourses, Bd. II., Seite 311. Zum Schluss des Befehls „schneidet ihnen die Kehle durch“ „sagten alle Leute: Amen“.


“Ich möchte fragen, wie viele Bündnisbrecher es in dieser Stadt und in diesem Königreich (dem Mormonen-‚Reich Gottes’ wohl gibt. Ich glaube, es gibt eine ganze Menge; und wenn sie Bündnisbrecher sind, benötigen wir einen dafür bestimmten Ort, wo wir ihr Blut vergießen könnenFalls jemand von euch fragen sollte: Meinen Sie mich? So antworte ich: Ja. Sollte irgendeine Frau fragen, ob ich sie meine, antworte ich: Ja… Wir haben uns lange genug mit diesem Volk abgemüht und ich stehe dafür, das Schwert des Allmächtigen aus der Scheide gezogen zu lassen, nicht nur in Worten, sondern in der Tat.“ – Aus einer Predigt von Jedediah M. Grant, zweiter Ratgeber zu Brigham Young, Journal of Discourses, Bd. 4., S. 49-50.

Es ist nicht nötig, die Einzelheiten über den Blutsühnemord an William R. Parrish und seinen Sohn Beason wegen „Abfalls“ 1856 in Springville zu nennen: an Rosmos Anderson durch die führende Priesterschaft im Parowan-„Pfahl Zions“ 1856, weil Philip Klingensmith, Bischof von Cedar City, Utah, die dralle skandinavische Stieftochter Andersons als seine Mehrehefrau heftig begehrte und die Anderson ebenfalls als seine Mehrehefrau wollte und mit der er angeblich Ehebruch begangen hatte und um als letzte und sicherste Bemühung eine „Empfehlung“ für den Eintritt in die „heilige Ordnung der celestialen Ehe“ zu gewährleisten; über die Kastration von Tom Lewis in Manti, Utah, 1856, weil Bischof Warren Snow wollüstige Ambitionen hatte, ein Mädchen vielehemäßig zu heiraten, mit der Lewis Gesellschaft pflegte; von der unglaublichen, feigen Ermordung von William Hattons in Fillmore im Jahre 1856, durch einen Mann, der genannt werden könnte und der ein Agent der „Propheten, Seher und Offenbarer“ in Salt Lake City war und dessen hübsche Witwe der unsägliche „Prophet“ Heber C. Kimball bald danach seinem celestialen Harem hinzufügte; über den Mord durch prophetische Anweisungen in Farmington während des Frühjahrs 1858 an vier Mitglieder der Aiken-Gruppe und während „Johnstons“ Armee bei Ham’s Fork sich vorbereitete, in Utah einzumarschieren, und über die feige Ermordung zweier weiterer Mitglieder der Aiken-Gruppe durch einen heutigen hohen Kirchenbeamten und seinen Begleiter, die unter dem Vorwand, sie von Utah über die südliche Route nach Kalifornien zu geleiten, an einem Punkt vier oder fünf Meilen südlich von Nephi, etwa 110 Meilen südlich von Salt Lake City, ihnen in den Rücken schossen; über den mitternächtlichen Mord an King, Brassfield und anderen, die an den Mormonenführern Anstoß nahmen. Dies ist eine abgekürzte Geschichte des Mountain-Meadows-Massakers – nicht über die teuflischen Auswirkungen der Lehren vom unbedingten Gehorsam und der Blutsühne durch die Stellvertreter des Mormonengottes.

Jeder mit einer normalen Intelligenz kann die schrecklichen Auswirkungen der Lizenz zum Morden begreifen, die in den Auszügen, die aus den blutdürstigen Predigten von zwei der Haupt-„Propheten“ der Mormonenkirche zitiert worden sind, umrissen wurde.

Das Predigen der Blutsühne wurde von zwei Jahren – 1856-1857 – hysterischer Umkehr begleitet, die die Mormonen-„Reformation“ genannt wird. Der größere Anteil der „Heiligen“ bekannte ihre Sünden den „block teachers (Heimlehrer?)“ den „Zweigpräsidenten“ oder, wie in vielen Fällen, Brigham Young, zu dem viele der sündigen Heiligen mit ihren Erzählungen über die Sünden gingen. Es war eine Zeit des Bekennens, der „Erneuerung der Bündnisse“ durch Wiedertaufe und der Intensivierung von unglaublichem Fanatismus, von Wahnsinn und Gewalttätigkeit.

Der Grund für diese Gewaltausbrüche von Seiten der Propheten ist vermutlich die Auswirkung der uneingeschränkten Freiheit, ja, der Freiheit des Wilden Westens, die sowohl die Heiligen als auch die Sünder beeinflusste; die Letzteren waren natürlich die bereitwilligeren Opfer. Selbst einige „Heilige des Allerhöchsten“ verkamen zu Dieben und den schlimmsten Verbrechern. Dies und der Einfluss von Händlern, Trappern und anderen, die nicht den Mormonenglauben hatten, schufen die Auffassung von Seiten der „Propheten“, dass das „Königreich Gottes“, das sie „auf den Berggipfeln“ errichtet hatten, wegen der Sünden des Volkes untergehen würde.

Man hatte die Hoffnung, dass es den Karneval der Verbrechen aufhalten könnte, der die Mormonenführer veranlasste, die „Reformation“ einzuleiten. Es ist nie eine wahrheitsgetreue Geschichte über die religiöse Hysterie, den Wahnsinn, den Fanatismus und den Diabolismus jener frühen Tage in Utah geschrieben worden. Es war so, als wäre die Zivilisation vierhundert Jahre rückwärts gezwungen worden mit dem Geist und der Praktik der Inquisition unter vollkommener Kontrolle.

Ein weiterer Umstand, der zu dem Wahnsinn der „Propheten“ hinzukam, war die Anwesenheit der Bundesbeamten, die versuchten, das „allgemeine Gesetz“ in Sachen der Polygamie durchzusetzen, und die als unrechtmäßige Machthaber über das göttliche Recht Brigham Youngs, ein Despot zu sein, angesehen wurden. Der Konflikt zwischen dem bürgerlichen Gesetz, das durch die Regierungsbeamten repräsentiert wurde, und der kirchlichen Herrschaft Brigham Youngs spitzte sich so sehr zu, dass die heidnischen Beamten aus dem Territorium flohen. Um ihre Beamten bei der Durchsetzung des Gesetzes zu unterstützen, sandte die Regierung im Frühjahr 1857 eine Armee von 2500 Männern nach Utah, was die Mormonenführer und ihre Anhänger noch mehr gegen die Regierung und gegen alle Heiden innerhalb und außerhalb des Mormonenimperiums in Wut brachte.

Als Gouverneur von Utah und Stellvertreter der mormonischen Gottheit, gab Brigham Young eine Bekanntmachung heraus, von der nur drei Paragraphen hier nötig sind:

Deshalb verbiete ich Brigham Young, Gouverneur und Superintendent der Indianerangelegenheiten für das Utah-Territorium

Erstens – dass jede bewaffnete Streitmacht jeder Beschreibung in dieses Territorium kommt unter welchem Vorwand auch immer.

Zweitens – dass alle Streitmächte in besagtem Territorium sich bereithalten, von einem Augenblick auf den anderen loszumarschieren, um jede solche Invasion abzuwehren.

Drittens – hiermit wird verkündet, dass das Kriegsrecht in diesem Territorium von der Veröffentlichung dieser Bekanntmachung an und danach herrscht; und niemandem soll erlaubt sein durch- oder zurückzureisen, hinein oder durch, oder aus diesem Territorium heraus ohne Erlaubnis des zuständigen Beamten.

Dass die Mormonenführer entschlossen waren, verzweifelten Widerstand gegen den Einmarsch der Bundestruppen zu leisten, ist durch folgenden selbsterklärenden Brief bewiesen:

Great Salt Lake City, 14. Sept. 1857.

Colonel William H. Dame, Parowan, Grafschaft Iron,

Hiermit erhalten Sie die Bekanntmachung des Gouverneurs, die das Kriegsrecht verkündet.

Sie werden wahrscheinlich nicht in diesem Herbst herausgerufen, aber man wird von Ihnen fordern, dass Sie sich weiterhin für eine große Schlacht in einem anderen Jahr bereitmachen. Der Operations-Plan ist vermutlich folgender: Im Falle, dass die Vereinigten Staaten eine übermächtige Streitmacht aussenden sollten, beabsichtigen wir, das Territorium zu verwüsten und unsere Familien, Viehherden und all unsere Habseligkeiten in den Festen der Berge zu verbergen, wo sie sicher sein werden, während die Männer unseren Feinden auflauern und sie aus dem Hinterhalt angreifen, ihre Herden durchgehen lassen, die Nachschubszüge kapern, die Abteilungen und Truppen, die nach Holz oder anderem ausgesandt werden, abschneiden, um alles zu verwüsten, das brennt – Häuser, Zäune, Felder und Gras, damit sie kein einziges Teilchen finden können, das für sie brauchbar sein könnte, nicht einmal Stöckchen zum Feuermachen, damit sie ihre Vorräte kochen können, um unsere Feinde dahinsiechen zu lassen und niemanden zu verlieren; das wird unsere Art der Kriegsführung sein. Somit werden Sie die Notwendigkeit erkennen, als erstes sichere Plätze in den Bergen vorzubereiten, wo sie uns nicht finden können, falls doch, dass sie sich als Streitmacht nicht nähern können, und dann für unsere Familien einige Hütten vorzubereiten, Mehl und Getreide zu deponieren… Gewinnt die Indianer und macht sie zu unseren besten Freunden.

In Bezug auf das Durch- und Zurückreisenlassen, oder das Reisen durch das Territorium, so betrifft dies alle Fremden und verdächtige Personen. Sie selbst und Bruder Isaac C. Haight sind in unseren Distrikten dazu ermächtigt, solche Genehmigungen zu erteilen. Untersucht alle solche Personen, bevor Sie ihnen solche Passierscheine geben. Lassen Sie alles in vollkommener Ruhe und friedvoll geschehen, aber mit Bestimmtheit, und ohne Aufregung. Lassen Sie die Leute in ihren Gefühlen und im Glauben vereint sein, ebenso in ihren Werken, und halten Sie den Geist der Reformation am Leben. Und was wir in Bezug auf die Rettung von Getreide und Vorräten sagten, so sagen wir noch einmal: Wir wollen, dass kein Tropfen Blut vergossen wird, wenn es vermieden werden kann.

Dieser Kurs wird uns im Ausland großen Einfluss verschaffen.

(Gezeichnet) BRIGHAM YOUNG (Prophet);

DANIEL H. WELLS (Lieutenant General).

Bescheinigt mit einem Stempel [tinder seal] von James Jack, Öffentlicher Notar, 16. August 1876.


Brigham Youngs Brief an Dame ist eine merkwürdige Mischung aus Gouverneur von Utah und König des mormonischen „Königreiches Gottes“ – einem Verschnitt aus ziviler und kirchlicher Autorität, wie es von den Gründern des Mormonismus beabsichtigt war.

Man sollte besonders beachten, dass Bischof Colonel Dame und Präsident Colonel Haight als militärische und kirchliche Autoritäten in ihren Distrikten ermächtigt waren, „Genehmigungen“ zu „Durch- oder Rückreise“ durch das Territorium auszugeben.

Man wird bemerken, dass Präsident Youngs Brief an Dame das Datum 14. September trägt, während das Datum der Bekanntmachung der 15. September ist. In der Diskussion zwischen Haight und John D. Lee in der Nacht um den 3. September wird vom Letzteren behauptet, dass Haight ihm sagte, dass das Massaker der Aussiedler „der Wille aller ist, die Vollmacht haben. Die Aussiedler haben von niemandem einen Passierschein, um durch das Land gehen zu können und sie stehen in Gefahr, als gewöhnliche Feinde getötet zu werden, denn das Land befindet sich jetzt im Kriegszustand. Niemand hat ein Recht, ohne einen ausgeschriebenen Pass durch dieses Land zu gehen“.

Die Unterhaltung zwischen Haight und Lee fand ungefähr zwölf Tage, bevor die Bekanntmachung angeblich verbreitet worden ist, statt. Präsident Young erhielt am 24. Juli 1857 die Nachricht, dass Johnstons Armee auf dem Weg nach Utah wäre, und es ist nicht glaubhaft, dass der schlaue Brigham bis zum 15. September gewartet haben sollte, um seine „Bekanntmachung“ herauszugeben, mit der er das Bestehen des „Kriegsrechts“ verkündete.

Unter all den Umständen ist es kein Unrecht, anzuklagen, dass nach dem Massaker das Datum der Bekanntmachung von August in September geändert wurde, um den klaren Beweis zu vernichten, dass das Massaker der Aussiedler durch die Bekanntmachung autorisiert war, insofern, dass die Aussiedler keine „Genehmigung“ hatten, durch das Territorium zu reisen.

Fortsetzung

 

Die berühmtesten Daniten waren Bill Hickman, und John D. Lee, der Anführer des Mountain-Meadows-
Massakers.
Brighams
Zerstörender Engel

Bill Hickman erzählt von den zahlreichen Morden, die er im Auftrag Brigham Youngs beging, bis er schließlich vom Brighamismus genug hatte und auszusteigen versuchte, was dazu führte, dass er nun selbst gehetzt wurde.
Mountain-Meadows-
Massaker

Josiah Gibbs recherchierte Anfang des 20. Jahrhunderts über dieses Ereignis und schrieb dazu neben stehendes Buch.
Das Mountain-Meadows-
Massaker
(Kapitel 33 des Buches "Mormonism - Shadow or Reality?")
Enthalten ist
LETZTES BEKENNTNIS UND LETZTE ERKLÄRUNG JOHN D. LEES

John D. Lee war für die Durchführung des Massakers verantwortlich. Er tat dies wohl im Glauben und Gehorsam gegenüber seinen Kirchenführern, bekam aber später erhebliche Zweifel über die Richtigkeit und offenbarte in seinem Bekenntnis die wahre Geschichte dieses Massakers aus seiner Perspektive.
Besonderer Bericht über das Mountain-Meadows-
Massaker

2 Jahre nach dem Mountain-Meadows-
Massaker recherchiert ein US-Offizier vor Ort und liefert einen Bericht an die Regierung.
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